
ungewohnlicher Menge, jedoch wegen der bedeulenden
Holie des Ortes nur in kurzen Exemplaren vor. Ich
erfuhr bei der Gelegenheit, dafs das Pferd eines Forsters,
welches davon gefressen hatte, dem Tode nahe
gewresen war; Erst nachdem es tiichtig gebrochen hatte
und in Schweifs gekommen war, erholte es sich wieder.
Bei dem Kalkofen nalim ich von meinem Beglei-
ter, der mir einen so sehonen, genufsreichen Tag berei-
tet hatte, Abschied, und trat meinen Weg ins Naclit-
quarlier Beinerz an. Man geht immerfort auf Glimmerschiefer,
der vor Reinerz sehr rolh wird, und hier
schon die Nahe der Rotheisenstein-Lager, welche abge-
baut werden, verrath. Hier und da kommen aber auch
Einlagerungen von Kalkstein vor. Die Vegetation ist
auf dieser Gebirgsart nicht merklich geringer, als auf
den vorigen Ueber die Sumpfkiefern, welche ich auf
dem Riickwege noch sah, habe ich schon auf den See-
feldern berichtet.
Ehe ich vom Nesselgrunder Reviere ganz Abschied
nebme, mufs ich iiber dasselbe noch einiges vom Herrn
Oberforster Bias eke herriihrende Allgemeine bericbten.
Das ganze Forstrevier enthalt nach der letzten Ver-
messung der Holzbestande" vom J. 1838 an 33,890 Morg.
Davon sind aber 987 Morgen nicht nutzbar, namlich
328 Morgen Gestelle und Wege, 264 Morgen Dienstlan-
dereien, 313 Morgen Torfbriicher (Seefelder), 82 Morgen
Bache (Kressenbach, Weistritz, Erlitz) und Was-
serpfiihle.
Das Gebirge ist auf der Nordostseite Quadersand-
stein, auf der Sud west seite Gneufs und Glimmerschiefer.
Ueber die mannigfaltigen Bodenabwechselungen ist
schon auf dem Wege durch das Revier gesprochen, hier
nur noch die Bemerkung, dafs f- des Flachenraumes der
bessere und vorziiglich gute Boden einnimmt. Ueber
den Charakter des Torfbodens s. die Seefelder. Seit
15 Jahren ist sehr viel geschehen, solche Nassen durch
Abzugsgraben zu entwassern.
Es kommt in diesem Reviere nur Hochwald vor.
Vorherrschend ist die Fichte — 28,443 Morgen sind
mit Fichten und (niemals dominirenden) Weifstanneu
bestanden —, die auch in den mit Buchen und Birken
gemischten Bestanden dominirt. Die Buche herrscht
hochstens auf 57 Morgen, sonst ist sie nur den Fichten
und Tannen beigemisclit. Die Birke kann auf 450 Morgen
als rein angesehen werden (auf den Seefeldern und
an dem Siidabhange der Oberhaide); am Haufigsten er-
scheint sie mit jungen Fichtenbestanden gemischt, wird
hier aber als Vornutzung im 30—40jahrigen Alter her-
ausgehauen. Die Kiefer nimmt etwa 809 Morgen im
Neubaider Reviere rein ein. Sie findet hier sandigen
Boden, und gedeiht besser, als die Fichte, mit welcher
sie hier und da gemischt ist. Von ihrem ungiinstigeu
Verhalten in hohern Lagen war schon an der Kaisers-
walder Slrafse die Rede
Aliorn, Rustern und Lerchen gieht es nur sehr spar-
sam. 2709 Morgen sind aus Laub- (namentlich Buchen
und Birken) und Nadelholz (Fichten) gemischt, und
418 Morgen durch kahlen Abtrieb entstandene Blofsen,
die sich zum Theile durch natiirlichen Anflug besamen
werden. Sonst wird die natiirliche Besamung in grofser
Ausdehnung bei der hohen, den Sturmwinden fast
iiberall ausgesetzten Lage der Nesselgrunder Forsten au-
fserst schwierig. Es mufste daher iiberall der kahle Abtrieb
vorgezogen werden, um die abgeholzten Flachen,
sobald als Fichtensamen zu haben war, durch Saaten
aus der Hand wieder in Anbau zu bringen, oder durch
Pflanzung, wie vorher erwahnt, zu cultiviren.
Die Jagd gehort im Glatzer Gebirge nicht mehr zu
den vorziiglichen. Das Rotliwild hat seinen Stand nur
in den Waldungen des hohern Gebirges, namentlich in