
einem Vulkane zu stehen. Der Berg liat gewifs meh-
rere Stunden im Umfange, zeigt aber an den iibrigen
Stellen nur sehr sparsame Brocken, und meist eine ziem-
lich starke Bodenschicht, welche einen ausgedehnten
Holzwuchs hervorrief. Eben dieser macht ihn noch in-
teressanter, und ich war hocli erfreut doch endlich ein-
mal selbst ein Beispiel von Basaltvegetation zu sehen,
wie sie so leicht nicht sclioner gefunden wird. *) Nach
der unmittelbaren Verwitterung des Basalt es entsteht,
zumal wenn, wie es heute der Fall war, Regen voran-
gegangen ist, eine mafsig bindende, ganz schwarze Masse,
die an vielen Stellen etwas ins Braunliche schimmert,
. wahrscheinlich weil hier schon die verwesten Pflanzen-
reste beigemischt worden sind. Der Geruch ist tho-
nig. Im trocknen Zustande nahm der Grus und zu
Staub zerriebene Boden eine etwas mehr braune Farbe
an. Der Geruch wurde etwas sauerlich, beim Anhau-
chen der grofsern Thonstiickchen aber thonartig.
Die llora zeigte sich, je nachdem eine Menge von
Trummern und Blocken beisammen lagen, oder eine
gleichmafsig verwitterte Bodenflache in den Bestanden
sich gebildet hatte, verschieden. Die Triimmer waren
mit Hypniim- und Poly trichum - Arten iiberzogen, zu de-
ren Polster sich hier und da Cenomyce rangiferina, dieses
Gewachs unserer trockensten Sandebenen, angesiedelt
*) Ich habe auch in der That auf meinen spatern Reisen
keinen, fiir den Wald so wichtigen Basalt wieder gesehen,
wie diesen der Bramburg. Was aber die geognostische und
oryktognostische Vollstandigkeit dieses Gesteins betrifft, so
iiberzeugte ich mich, dafs man_an den Oberschlesischen Ba-
salten, so wie an denen der Schneegruben des Riesengebir-
ges, von denen ich spater berichte, mehr sieht. Die Basalte
bei Linz am Rhein haben wieder ihre Eigenthumlichkeiten,
und so diirfte denn fur kein Gestein so viel auf Reisen ein-
zusammelnde Kenntnifs notliig seyn, wie fiir den B a sa lt.
hatte, und dazwischen standen: Aspidium spinulosum und
Filix femina, Impatiens JVolitangere, Galium sylvaticum}
Urtica dioica, Convallaria multiflora, Sambucus race-
mosa, Geranium rohertianum, Polypodium vulgare, Ga-
leopsis Galeobdolon, Asplenium Trichomanes, Rubus
Idaeus, Lonicera Periclymenum und Xylosteum, Pre-
nanthes muralis, Hedera Helix, Ribes alpinum, Polypodium
Dry opt er is, Senecio sarracenicus. Die gleichmafsig
verwitterte Bodenflache ist so stark mit Holz bestanden,
dafs nur wenig Unterwuchs existirt. Indessen
findet man doch hier und da unter dem Schatten der
Bnchen, als doppeltes Kennzeichen des kraftigen Bodens:
Luzula albida, Rhamnus Frangula, Primula elatior,
Verbascum Thapsus, Paris quadrifolia (Beeren wie
Kirschen grofs), Mercurialis perennis, Asperula odorata,
Monotropa Hypopithys, iAmaria rediviva, Melica nutans.
Ich habe den Holzwuchs hier nicht allein wegen der
Menge schoner, gleiehformiger Buchenstamme bewundert,
sondern auch wegen des hier herrschenden Reichthums
an Holzarten. Besonders gegen die Spitze des Berges
hin sind die Buchen, welche hier grofstentheils unver-
mischt erscheinen, ausgezeichnet. Man sieht flechten-
reine Stamme, welche durchschnittlich nur 40 Jahre
alt sind, und 50 bis 60' Hohe und 1 ; Dicke, dabei
aber oft einen 35' langen Schaft besitzen! Yon dem
hohen Alter, welches die vorhergegangene Generation
erlebt haben mufs, zeugen noch einzelne Ueberbleibsel.
Einen solchen alten Stamm, welcher oben abgebroclien
war, fand ich 3y' stark, und jeder seiner 12 Wurzel-
aste hatte 6 — 9" Dicke, und in einer Entfernung vom
Stamme, wo sich diese Aeste in der Erde verloren, noch
3 — 4" Dicke. Auffallend war es mir, an der Siidost-
Seite des Bestandes die Stamme kurzer, sehwacher und
flechtenreicher zu finden. Gewifs liegt dies an der
freien Lage und zugleich an der Feuchtigkeit, welche