
mann S as s e n b e r g zu Ober-Dollendorf bei Ober-
Cassel, am Rhein, der die beriihmtesten Geognosten
durch das Siebengebirge fiihrte, einen wohl unter-
richteten Fiihrer, der auch auf Bestellung die hiib-
schesten Sachen der Umgegenden, und zu billigen
Preisen zusammenbringt (s. die Reise durch’s Siebengebirge
).
In Schlesien sind die Fundorter der hiibschesten
Mineralien versteckter. In Warmbrunn findet man
aber bei dem Edelsteinhandler Be r gma n n und
dem Chirurgus Ma n g e r , auch wohl hier und da
bei einem der zahlreichen Edelsteinschleifer in Warmbrunn
und Hermsdorf eine grofse Auswahl der schdn-
sten Feldspath-Krystalle, Iserin, Ceylanit u. s. w.,
und nicht zu iibermafsigen Preisen. In Reichen-
stein kann man ebenfalls sehr schone Schlesische
Sachen, theils durch Kauf, theils durch Tausch von
dem Herrn Bergmeister Z o b e l acquiriren.
Zur Einsammlung von Erdproben bedarf es kei-
ner besondern Geschicklichkeit, nur mufs man sor-
gen, dafs nicht blofs die eigentliche Erde, welche
schon mehr oder weniger mit Humus gemengt ist,
gesammelt wird, sondern auch etvvas vom Unter-
grunde, wo man das Gestein noch in groberen
Stiicken und reiner antrifft. Eine gute Handvoll
von jedem ist genug; denn selbst wenn zu Hause
chemische Untersuchungen damit angestellt werden
sollen, geniigt I Efsloffel voll jener Proben.
Schone Sammlungen und unterrichtete Minera-
logen giebt es iiberall unterweges, nicht blofs in
den Universitatsstadten, sondern auch an andern
Orten. Man ist daher nie in Yerlegenheit, yvenn
man etwas Gesammeltes schon unterweges bestim-
men will. Bucher zu dem Zwecke mitzunehmen,
ware sehr unbequem. W e r schon vorher Minera-
logie getrieben hat, kennt das Meiste so, und wer
noch nichts davon versteht, dem werden auch die
Bucher wenig helfen. W ill sich indessen ein der
forstlichen oder agronomischen Mineralogie Beflis-
sener durchaus ein Buch mitnehmen, so rathe ich
zu der „An l e i t u n g zum S t u d i um d e r Ge o -
g n o s i e u n d Ge o l o g i e v o n B. Gotta*-. Es ist
das neueste und fur diesen Zweek brauchbarste
Buch, welches selbst dem Mineralogen vom Fache
viel Neues bietet.
Ich komme nun zur Botanik. Auch auf diese
mufs man sich zu Hause ein wenig einrichten. Der
Forstmann wird selten Lust haben, ein grofses Herbarium
mit nach Hause zu bringen; er darf sich
nur, wenn er iiberhaupt etwas zum Andenken oder
zur Bezeichnung eines interessanten Bodens mitnehr-
men will, einige Bogen Loschpapier (abwechselnd
schwarzes und weifses) in Format eines 3 — 4 Fin^
ger dicken Octavbandes mit steifem Deckel, und
von einem zusammenhaltenden Bande umwunden,
einbinden lassen; diesen tragt er in der Tasche,
und langt ihn nur heraus, um eine eben abge-
pfluckte Pflanze hineinzulegen, und zwar immer
zwischen die weifsen Blatter, wahrend die grauen
nur die Bestimmung haben, die seitwiirts austretende
Feuchtigkeit aufzusaugen. Yon 8 Tagen zu 8 Ta-
gen mufs dies Loschpapier aber seines Inhaltes ent-
ledigt werden, damit sich nicht so viel Feuchtigkeit
sammelt und die Pflanzen schimmeln. Letztere wer