
den ein Zwillings - Krystall *), und dies scheint mir um
so bemerkenswerther, als ich in dem gleich zu nennen-
den andern Stucke nur einfache Krystalle finde, und ich
im Basalte iiberhaupt immer nur einfache Krystalle dieses
seltenen und schonen Minerals gesehen habe. Die
iibrigen Krystalle sind zu klein und drusenartig verwach-
sen; indessen erkenne ich doch einige einfache Krystalle
mit Bestimmtheit heraus. 4 ) Ein Stuck eines fast schwarzen,
aber doch sehr thonig riechenden und stark an der
Zunge hangenden Basaltes mit mehreren rundlichen, lin-
sengrofsen Mandeln, welche mehr blaulich sind und Chal-
cedon zu seyn sclieinen. Aufserdem sind 2 Mandeln yon
1 — 2 Zoll Lange darin, so dick und fast so walzig wie
ein Pfeifenstiel, auch beide yon paralleler Lage. Die
eine ist fest und blaulich wie Chalcedon. Die andere
aber ist hohl und offen. Sie enthalt unzahlige kleine,
aber sehr deutliche, pracbtig glanzende Harmotom-Kry-
stalle — aber nicht einen einzigen Zwilling darunter!
5) Ein Stuck eines blasigen Basaltes. Er ist fast ganz
schwarz und so hart, dafs er am Stable Funken giebt.
Die dicht gedrangten Blasenraume, welche nur hier und
da mit "einer undeutlichen Mineralsubstanz angeflogen
*) Fiir diejenigen meiner Leser, welche mit der wissen-
schaftlichern Mineralogie weniger bekannt sind, bemerke ich,
dafs dies Mineral auch Kreuz s te in heifst, weil die meisten
Krystalle, welche sich bis jetzt gefunden haben, in Form eines
Kreuzes verwachsen sind, und dafs eben immer 2 sol-
cher yerwachsenen Krystalle auch Zwillinge heifsen. Diese
Erscheinung findet sich ohne Ausnahme zu Andreasberg im
Harze. Hier ist das Mineral ziemlich gemein, aber so viele
Tausende und aber Tausende von Krystallcn man auch be-
sah, sie waren nur Zwillinge. Dagegen sind, merkwurdig genug,
fast alle Harmotom - Krystalle, welche in England vorkommen,
einfache, und eben so meist die auf dem Continent
in den Basal t en gefundenen.
sind, haben meist die Grofse und Gestalt von Erbsen.
Hier und da ist in die feste Masse ein rothlich oder
blaulich glanzendes Mineral eingesprengt, welches ich
fiir Olivin halte. 6 ) Ein fester, ebenfalls funken der Basalt,
welcher da, wo er am iibrigen Basalte fest sitzt,
vollkommen und fast ganz gleichmafsig schwarz ist, nach
der entgegengesetzten Seite hin aber, wo er sich der
Granitgrenze nahert, eine weifs und braun gesprengte,
bunte Farbe bekommt. Die Piinktchen sind sehr klein,
und lassen sich nicht sicher ansprechen. Die gelb-
braunen Fleckchen sind, wie man am blattrigcn Bruche
sieht, wahrscheinlich Olivin, ahnlich wie dies Mineral
auch in den Basal tgeschi eben unserer Mark vorkommt.
Die weifse, sehr liarte Masse ist vermuthlich Quarz. Einige
kleine bouteillengriine Stiibchen sind deutlich Olivine.
Einige fettglanzende graue Piinktchen mit musch-
ligem Bruche sind Quarze, gerade so wie sie in dem
dicht daran liegenden Granite vorkommen, und auch
gerade so unregelmafsig verlheilt, wie bei diesem. Yiele
kleine eingesprengten Blattchen zeigen alle Uebergange
von Weifs durch Braun in Griin, mochten also fiir Olivin
oder metamorphosirten Feldspath zu halten seyn.
Dies Stiick ist eins der merkwiirdigsten fiir die Bil-
dungsgescliichte dieses Gesteins. 7) Ein Stiick, wieder
ziemlich weich und grau, stellenweise wie Grauwacke
ausseliend, mit unzahligen dunklern, metallisch glanzen-
den Blatternflecken und vielem braunen Olivin. Das
Interessanteste darin ist eine blaulich-weifse Masse, welche
vollkommen das Ansehen und die Consistenz von
Seife hat. —
Die iibrigen Stucke, welche ich in dieser Gegend
noch sah, zeigten nur geringe Modificationen. Etwa
300 Fufs weiter unten fand ich aber, aufser dem ge-
wohnlichen dichten Basalte, nocli einige merkwiirdige
Abanderungen. An einigen Klippen waren nur sphari