
salte beriihmt. In der That gereute uns der Umweg
nicht einen Augenblick; denn man kann wohl so leicht
keinen schoneren Basaltberg in Deutschland sehen. Man
geht gleichsain in das Innere des Berges hinein, so dafs
man von den Wanden desselben ganz umgeben ist, und
nur einen kleinen Abschnitt des Himmels iiber sich hat.
Wahrscheinlich ist schon yon Anfang an gegen die Lin-
zer Gegend hin (Siidwesten) ein Einschnitt in den Fel-
sen gewesen, den man dann spater durch einen Stein-
bruch erweitert hat. Der innere Baum des Berges ist
in zwei Absatze getheilt, und die sie bildenden Basalt-
saulen haben zusammen wohl iiber 200 Fufs Hohe; Die
meisten Saulen stehen senkrecht oder doch nur wenig
gegen NO. geneigt. Nur in der obern Etage liegen einige
fast horizontal und gegen den Bruch hin gerichtet.
Sie sind sammtlich aufserordentlich gut erhalten, einzelne
haben bei 30 — 40' Hohe erst einen Quersprung.
Die in ihnen vorkommenden Einschliisse gehoren zu den
beriihmtesten, namentlich die schonen, schneeweifsen Har-
motom-Krystalle, yon denen wir aber durchaus an Ort
und Stelle nichts acquiriren konnten. Im Hause des
Gastwirthes Angebrannt in Linz, dem die Steinbrii-
che des Minterberges und Taddenberges gehoren, fanden
sich indessen noch einige hiibsche Stiicke vor, welche
ich in Beschlag nahm. Diese Harmotome sind defshalb
so interessant, weil sie zu den wenigen auf dem Continent
vorkommenden gehoren, die nicht Zwillinge son-
dern einfache Krystalle sind *). . Die im Harze bei
Andreasberg vorkommenden sind sammtlich Zwillinge.
*) Ich habe ganz kleine Krystalle schon in den Basalten
der Bramburg, wie dort erwahnt ist, gefunden, und finde
das Mineral spater noch einmal in den Schneegruben des Rie-
sengebirges.
Schone weifse Zeolithe gab es im Bruclie selbst ge-
nug, und wir konnten uns davon nach Belieben heraus-
schlagen.
Ich wollte den Berg gern ganz umgehen, auch um
seine Vegetationsverhaltnisse kennen zu lernen, und wen-
dete mich auf seinen Nordabhang. Hier waren die Saulen
grofstentheils so dicht unter der Oberflache, dafs sie
stellenweise durch die Humusschicht hindurchguckten.
Es liegen ungeheuere Haufen zerbrochener Basaltsaulen
am Hange umher, und beweisen, da nach dieser Seite
gar kein Bruch existirt, dafs sie durch die Erschiitte-
rung beim Hervortreten des Basaltes losgerissen und hier-
her geschleudert wurden. Der Boden ist meist sehr
flachgriindig und nur mit sparlichem Holzwuchs bedeckt.
An seiner Nordostseite stehen zwar geschlossene Buchen,
allein ihr mittelmafsiger Wuchs zeigt doch deutlich, dafs
die kraftigen Nalirungstheile des Basaltes den Uebel-
stand, welcher aus der Flachgrundigkeit hervorgeht,
nicht zu iiberwaltigen im Stande waren. Vielleicht tragt
auch die freie, nach alien Seiten ungeschiitzte Lage das
Ihrige dazu bei. Unter den Krautern, welche sogar auf
dem nackten Gestein sehr iippig trieben, waren wieder
die gewohnlichen Solidago Virgaurea, Geranium rober-
iianum, Teucrium Scordium, Hedera Helix (Alles um-
rankend), Epilobium alpinum, Senecio viscosus, Rubus
Idaeus herrschend. Etwas mir Unbekanntes fand ich
gar nicht. Auffallend war es mir, den Weifsdorn sogar
zwischen Basaltblocken mit aufserst iippigen Loden zu
sehen, und ich bin schon bei andern Gelegenheiten auf
den Gedanken gekommen, dies den Kalkboden so sehr
liebende Holz nehme zunachst Basalt- und Tfachytbo-
den gern. Eine andere, dies noch auffallender bestati-
gende Erscheinung war mir die Caucalis grandiflora L.,
welche hier ungemein haufig und schbn auf den, zwischen
dem Minterberge und den Weinbergen der Stadt