geschlängelte Granne ausläuft; mitunter ist die ganze Galle etwas verkrümmt. Sie bleibt mit dem
Halm fest verbunden und verholzt am Grunde. Sind alle Ährchen umgebildet, so bleibt die Rispe
geschlossen.
E r z e u g e r .
$. Schwarz, Mandibeln, Wendeglied distal, Ringglieder, Distalende der vorderen Femora,
Vordertibien ganz, die vier Hintertibien distal, Tarsen, Flügelgeäder und Spitze des Legeapparats
gelbbraun, Prothorakalflecke stets fehlend.
Kopf und Thorax sehr dicht und fein körnig-runzlig punktiert, Fühler kürzer als der Thorax,
Schaft distal schwach verengt, Wendeglied bimförmig, 2. Ringglied fast so lang wie dick, 2.—5.
Geißelglied untereinander fast gleich lang, so lang oder wenig kürzer als dick, das erste doppelt so
lang wie dick, die drei letzten zur Keule verwachsen. Pronotum mit fast rechtwinkligen Vorderecken,
Hinterrand schwach ausgebuchtet, Propodeum stärker punktiert, mit seichter Medianfurche.
Petiolus sehr kurz, Abdomen fast zylindrisch, so lang wie Kopf und Thorax zusammen, am Ende
zerstreut behaart und fein punktiert.
Länge: 2,7—4 mm,
<£. Färbung und Skulptur wie beim $, nur sind die Fühler meist ganz schwarz, stark gesägt,
Schaft mitten stark lappig verdickt, Wendeglied kugelig bimförmig, Ringglieder sehr klein,
Geißelglieder stark flügelig erweitert und gestielt, das erste 2% mal so lang wie hoch, die folgenden
um die Hälfte länger als hoch, allmählich an Höhe abnehmend, alle Geißelglieder lang wirtelig
behaart. Petiolus so lang wie die Hinterhüften, um die Hälfte länger als dick, körnig punktiert,
basal mit ziemlich starker Schuppe gegen das Metanotum aufsteigend, Abdomen wenig länger als
der Thorax, walzenrund.
Länge: 2,7—3,6 mm.
Typen im Zoolog. Staats-Museum, Berlin.
V o n S c h l e c h t e n d a l sammelte die Gallen bei Halle und züchtete die Erzeuger, die
die Gallen im Mai und Juni des zweiten Jahres verlassen. Sonst nur noch aus Brandenburg
( S c h u m a c h e r ) und Böhmen (B a u d y s) bekannt.
Stipa pennata L.
40. Isthmosoma scheppigi Hedicke n. sp.
(von Schlechtendal in litt. 1890.)
(Taf. IL, Fig. 35—37.)
C e c i d i u m . Flach spindelförmige, zwei- oder dreiflügelige, bis 10 mm lange Anschwellungen
der abnorm verlängerten Achse der Blütenährchen. H i e r o n y m u s (1890)1) gibt folgende Beschreibung
der Anatomie: „Nach der Untersuchung des mir vorliegenden völlig reifen Materials
scheinen sämtliche Blattorgane des Ährchens sowie die Blüte desselben, mit Ausnahme nur der langen
Federgranne der Deckspelze unterdrückt zu sein. Immerhin wäre es auch möglich, daß die Hüllspelzen
zwar entwickelt werden, aber später abfallen. Sicher ist, daß keine Spur derselben an dem
Material zu finden ist. Die Deckspelze selbst, d. h. deren scheidiger, unterer Teil, ist auch nicht entwickelt
und von der langen Federgranne derselben ist der untere gedrehte Teil sehr verkürzt. Die
Gallen sitzen nicht direkt an der Hauptspindel des Blütenstandes, sondern sind etwas gestielt und
zeigen auch noch an ihrer Spitze eine Verlängerung, welche wohl als Ährchenachsenteil zu denken
*) a. a. O. p. 143—4, Nr. 607.
ist und von der Deckblattgranne gekrönt wird. Die Larve lebt einzeln innerhalb des Markes. Die
Gallenwand zeigt folgende anatomische Beschaffenheit. Die Epidermis besitzt braune Zellwände
und zum Teil nach außen papillenartig vorragende, verhältnismäßig große Zellen. Unter der Epidermis
findet sich eine Zellage von Hypoderm. An dieses schließen sich mehr oder weniger in radialer
Richtung gestreckte, getüpfelte, verhältnismäßig dünnwandige und große Parenchjmizellen an,
deren Schichtenanzahl in den Flügelteilen vermehrt ist, dann folgen nach innen zu viel kleinere
ähnliche Parenchymzellschichten, welche dem Mark angehören, da zwischen beiden die Gefäßbündel
verlaufen. Die Xylemteile der letzteren sind sehr reduziert. Die inneren Parenchymzellagen gehen
weiter nach innen zu in dickwandige Sclerenchymzellen über, welche eine Schutzscheide um das
Nährgewebe bilden. Von dem letzteren sind nur noch spärliche Reste in den Gallen vorhanden.“
Anhangsweise fügt H i e r o n y m u s noch hinzu, daß die papillenartigen Auftreibungen der Epidermis,
die• sich auch am Halme fanden, nach Mitteilung von D. v o n S c h l e c h t e n d a l von
einer Tarsonemus-Ait hervorgerufen werden, so daß sich hier ein Cecidium auf dem ändern befindet.
E r z e u g e r .
<£. Schwarz, Kniee, Vordertibien am distalen Ende und Tarsen bis auf das Klauenglied
dunkelbraun.
Kopf sehr fein runzlig punktiert, Fühler gesägt, Schaft im distalen Drittel am breitesten,
Wendeglied schief kugelig, Ringglieder sehr klein, 2. doppelt so dick wie lang, die fünf ersten
Geißelglieder nach oben stark flügelig erweitert, Endglied eiförmig, Apiculus griffelförmig. Behaarung
wirtelig, so lang wie die mittleren Knoten. Pronotum mit abgerundet rechteckigen Vorderecken,
wie das Mesonotum sehr fein körnig gerunzelt, Propodeum wenig gröber runzlig, mit schwacher,
undeutlicher Mittellängsfurche. Petiolus kürzer als die Hinterhüften, am Grunde kaum aufgebogen,
fein runzlig punktiert, Abdomen 2/ 3 so lang wie der Thorax, vom zweiten Segment an fein dicht punktiert.
Länge: 3,1—3,8 mm.
$. Färbung wie beim d1, doch sind das Distalende des Wendegliedes, die Ringglieder und
an den Vordertibien wenigstens die Unterseite rotbraun.
Skulptur von Kopf und Thorax wie beim Antennen kaum länger als der Kopf breit,
Schaft langgestreckt keulenförmig, fast 5mal so lang wie dick, Wendeglied bimförmig, wenig
länger als dick, Geißel doppelt so lang wie der Schaft, erstes Glied doppelt so lang wie dick,
zweites kaum so lang wie dick, die folgenden allmählich kürzer werdend, das 5. um die Hälfte
breiter als lang, die 3 letzten zur Keule verschmolzen.
Petiolus kurz, schuppenförmig; Abdomen so lang wie Kopf und Thorax zusammen, etwas
mehr als doppelt so lang wie breit, kurzeiförmig, im übrigen wie beim <J.
Länge: 3,2—4,1 mm.
Typen im Zoolog. Staats-Museum Berlin.
Bisher nur in der Mark Brandenburg gefunden, und zwar von S c h e p p i g auf dem
Machnower Weinberg bei Mittenwalde, wo die Species heute nicht mehr vorkommt, von Re inhardt
, As che r son und Graebner bei Lehnitz b. Oranienburg, Von Re t zdor f f bei Buckow
und von Schumache r bei Chorin, ferner von B au d y s aus Böhmen gemeldet.
Ein dieser Galle ganz ähnliches Cecidium kommt an einer Verwandten im Mittelmeergebiet
vor und sei hier anhangsweise behandelt.
Zoologica. Heft 61. 3 4