42. L e i o p t i l u s m i c r o d a c t y l u s Hb. Taf. II (XXVI), Fig. 9.
Flügelspannung 13—16 mm. Die Vorderflügel blaßgelb, am Vorderrande mitunter weißlich,
dünn mit schwarzbraunen Schuppen bestreut, an der Spalte steht ein schwarzbrauner Punkt, am
Vorderrande über dem Beginn der Spalte ein schärfer schwarzes Fleckchen, zwischen diesem und der
Flügelspitze und am Innenrand des Vorderzipfels je ein kleineres Fleckchen; am Außenrand des
Hinterzipfels sind drei kleine schwarze Punkte. Fransen sowie die Hinterflügel sind bräunlich. Der
Kopf ist blaß gelblichbraun, Thorax und Hinterleib blaßgelb, unten bräunlich beschuppt, gg Raupe
tfelblichweiß mit sehr kleinen Wärzchen, auf dem Rücken jeden Segmentes stehen viereckige, blaßbraune,
aus Chitinfleckchen zusammengesetzte Platten, die vom 4. bis 11. Ring vorn von einer aus
dunkelbraunen Körnchen gebildeten Querlinie begrenzt sind, auf dem 12. und 13. Ringe sind oben
tiefschwarze, etwas höckerige Platten; die Stigmen sind schwarz, der Kopf blaßgelbbraun, an den
Rändern dunkler gefleckt. Sie lebt von Juli an im Stengel von Eupa t o r i um cannab intim,
der unter einem Knoten leicht angeschwollen ist, nach Z e l l e r auch in Blüten. Die Verwandlung
erfolgt in der Raupenwohnung teilweise schon-im Herbst, teilweise erst im Frühjahr, die in Blüten
lebenden Raupen überwintern unter Moos, Laub usw. ohne Gespinst. Entwickelung im August,
aus überwinternden Raupen im Mai und Anfang Juni. — Hb. 26—27 ;B - 'Stgr. Cat. II. 1397; S
Hofm. Pteroph. 149: 8 - Heyd. Stett. e. Ztg. 21 (1860) 125. H - II. Teil, S. 572.
Familie Orneodidae.
Die Flügel in je sechs schmale Federn geteilt.
22. Gattung Omeodes Latr.
Kopf groß, vorstehend, anliegend beschuppt, Augen kugelig, Nebenaugen groß, Palpen lang,
vorstehend; Fühler borstenförmig, Beine mäßig lang, anliegend beschuppt. Die Flügel dreieckig.
durch zwei tiefe Spalten in drei Lappen geteilt, von denen
der obere in zwei, der mittlere in drei beiderseits befranste
Federn geteilt ist. Das Geäder ist vollständig (Fig. 57);
II5 in die Spitze der ersten Feder, IIi bis II4 in den Vorderrand;
IIIi bis IV] jeweils in die Spitzen der zweiten bis
fünften Feder, IV2 der Vorderflügel in die sechste Feder,
V fehlt, a in den Innenrand. Auf den Hinterflügeln IV2 in
den Einschnitt zwischen dem hinteren und mittleren Lappen.
Die Flügelzeichnung besteht aus zwei dunkeln, weiß gesäumten
Querbinden in und hinter der Mitte, und dunkeln
Punkten in der Spitze der Federn.
A r t e n .
1. Endglied der Palpen viel kürzer wie das Mittelglied,
den Schuppenbusch desselben nicht überragend. (Fig.
58a). Ring in Triebanschwellungen an L o ni c e . r a
Geäder von Omeodes Latr. X y l o s t e U m. dodeCOdaCtyltt Hb.
2. Endglied der Palpen kaum kürzer wie das Mittelglied, dessen Schuppenbusch
deutlich überragend (Fig. 58 b).
a) Auf den Vorderflügeln die innere Binde auf der dritten Feder stark
eingezogen.
a) Flügel gelbgrau, Binden auf den Hinterflügeln undeutlich, die äußere
auf der ersten Feder mit einem Fleck beginnend. Raupe in ange- .
schwqflenen, geschlossenen Blüten von L o n i c e r a p e r y c l y - &
m e n u m und x y l o s t e u m hexadactyla L.
ß) Flügel heller oder dunkler grau, die Binden auf beiden Flügeln raipenio rmen von Omeodes
gleichmäßig deutlich; die äußere beginnt am Vorderrande mit einem
geteilten Fleck. Raupe in Gallen an S c a b i o s a o c h r o l e u c a1). kübneri Wallgr.
b) Innere Binde der Vorderflügel gleichmäßig gebogen.
a) Heller oder dunkler braungrau, die Binden wenig hervortretend. Raupe in Anschwellungen
an S c a b i o s a c o l u m b a r i a grammodactyla Z.
ß) Weißlich oder hell weißgrau, mit sehr deutlichen, braungrauen Binden. Raupe in
Anschwellungen von Skabiosen palodactyla Z.
f. perittodactyla Stgr.
43. 0 r n e o d e s d o d e c a d a c t y l a Hb. Taf. II (XXVI), Fig. 10.
Flügelspannung 13—14 mm. Das Endglied der Palpen kurz, den Schuppenbusch des Mittelgliedes
kaum überragend, die Vorderflügel graugelb, im Wurzelfeld braungrau gemischt, die Binden
sehr deutlich, graubraun, weißlich gesäumt; die innere auf Feder drei wenig, die äußere stark basal
vortretend; die Spitzenpunkte scharf dunkel. Auf der Costa zwischen Wurzel und der inneren Binde
sind drei, zwischen den beiden Binden ein dunkles, weiß eingefaßtes Fleckchen; die weißen Einfassungen
der Binden sind durch feine, matte Querlinien begrenzt, die auf den Federn schmale, dunkle Fleckchen
bilden. Die Fransen von der Färbung der anstoßenden Flügelfläche. Auf den Hinterflügeln sind
die Binden schmaler und weniger deutlich. — Die Raupe ist 6—6V2 mm lang, zylindrisch, rötlichgelb,
am Bauche rötlichweiß. Die Wärzchen wie die Körperfarbe, auf flachen Chitinplatten, mit, je einem
kurzen Härchen. Der Kopf ist gelb, mit schwarz eingefaßtem Stimdreieck und schwarzen Mundteilen;
Nackenschild schmal, rötlich, in der Mitte fein weiß geteilt; Afterklappe halbkreisförmig,
rötlich. — Die Raupe lebt im Juni und Anfang Juli in einer Anschwellung in grünen Schößlingen von
L o n Lee r a x y l o s t eum und coerul ea. Galle: Taf. XI (XXXV), Fig. 84. — Die Verpuppung erfolgt
in einem ovalen Cocon an der Erde. Entwickelungen Ende Juli, August» — Hb. 29; Stgr. Cat. II
1433. — Heyd. Stett. Ztg. 22 (1861) 42. — Hofm. Orneodidae. Iris XI. 352. — II. Teil, S. 571.
44. O m e o d e s g r a m m o d a c t y l a Zell. Taf. II (XXVI), Fig. 11.
Flügelspannung 14—16 mm. Das Endglied der Palpen deutlich über dem Schuppenbusch des
Mittelgliedes vorstehend. Vorder- und Hinterflügel gleich gefärbt, hellbraungrau, dunkler bestäubt;
die Querbinden wenig dunkler, weiß eingefaßt, die innere auf Feder drei nicht abgesetzt, in einem
schrägen Bogen in den Innenrand verlaufend; die äußere Binde beginnt am Vorderrande mit einem
x) Die Angabe wird bezweifelt.
Zoologica. Heft 61.