1. M o n o p h a d n u s l o n g i c o r n i s Hart.1)
H a r t i g : Aderfliigler 1837, p. 275.
Syn. Monophadnus latus A. Costa.
Körper eiförmig. Clypeus vorn abgestutzt. Stirnfeld nur seitlich begrenzt. Supraantennal-
grube groß, daneben jederseits eine kleinere Grube. Fühler kürzer als der Hinterleib. Drittes
Fühlerglied nur i y 2 mal so lang als das vierte. Oberkopf und Mesonotum kaum punktiert,
glänzend. Sägescheide wenig vorragend. Klauen einfach.
Schwarz; Tegulae schwarz; Flügel schwärzlich getrübt, Geäder und Stigma- schwarz. An
den vordersten oder vorderen Beinen die Knie und Tibien vorn bräunlich, an den Hinterbeinen
höchstens die Knie in sehr geringer Ausdehnung braun.
Die Eier werden auf Helleborus, besonders auf H. foetidus L. abgelegt. Die Larve selbst,
wie ihre Biologie sind noch nicht sicher bekannt.
Geogr. Verbr.: Südliches Europa, geht aber nördlich bis nach Deutschland.
2. M o n o p h a d n.u s e l o n g a t u l u s Klug.
Tenthredo (Ällantus) elongatula Klug. (Mag. Ges. Naturf. Freunde Berlin 1814. V III, p. 214, N. 170.)
Körper subzylindrisch, etwas zusammengedrückt; Fühler kürzer als Kopf und Thorax zusammen,
das dritte Glied 1% nial so lang als das vierte; Hinterleib an der Spitze seidenglänzend.
Körper schwarz, schwach glänzend, Kiefer und Mund schwarz, erstere an der Spitze braun.
Rückenkörnchen weißlich. Flügel durchscheinend, jedoch leicht schwärzlich gefärbt; Nerven, Randmal
und Interkostalfeld schwarz. In der zweiten Cubitalzelle ein kleiner, schwarzer Punkt. Hinterflügel
an der Wurzel heller. Beine schwarz, Knie blaß oder weiß, Vorderschienen vorn deutlicher
blaßweiß. Länge 7—7,5 mm. etwas kleiner; Fühler etwas länger; Knie deutlicher gelbbräunlich;
Flügel überall heller, beinahe gleichförmig durchscheinend.
Larve ganz jung schneeweiß.
Die Wespe sticht am hellen Tage noch fest geschlossene Rosentriebe an, wo das junge Blatt noch
aufrecht steht; sie schneidet mit der Säge die Oberhaut durch, zerstört das darunter liegende Zellgewebe
und legt ein Ei hinein. Der Stich erfolgt auf der Unter-(Außenseite des Blattstieles; etwa
10 Tage später zeigt sich an der Innen-(Ober-)seite des Stieles die Pustel (das Eibett), woraus sich
schließen läßt, daß ihre Bildung von der Entwickelung der Larve im Ei abhängt; es bildet sich zwischen
dem faserigen, nervigen Teile des Blattstieles und der aus zarten Zellen bestehenden Epidermis ein
Parenchymgewebe. Da nach anderen Beobachtungen die Pustel an der Stelle des Stiches entsteht, so
sticht die Wespe vielleicht, wenn das Blättchen schon geöffnet ist, den Blattstiel auch von oben an. Die
Larve verläßt die Eipustel, kriecht am Zweige hinauf, sucht in diesen einzudringen, besonders gern an
weichen Stacheln, und legt in demselben einen Gang an, in dem sie mit großer Leichtigkeit auf- und
absteigt, letzteres wohl, um den Kot aus der Öffnung zu stoßen. Nach 14—20 Tagen ist die Larve
erwachsen, geht in die Erde und es erscheint die Wespe im April-Mai II. (von Schl e cht en d a l.2)
Galle: Procecidium. Nur auf der Blattstieloberseite sichtbare, 2 mm große Pusteln.
Geogr. Verbr.: Mitteleuropa
M Die Angabe, daß der Urheber des Procecidiums Monophadnus monlicola Hart, sei, beru h t auf einer falschen
Be.timmung Pierres. (Enslin: Blattwespengallen. Internationale Entom. Zeitschrift Guben. 6 ./5 . 1916. N. 3. p. 14.)
2) v. S c h l e c h t e n d a l : Monophadnus- elongatulus (Klug) Knw. als Rosenschädling. Allg. Zeitschr. f. Ent. 1901
VI, p. 145—147. Da auch Moncrdis plana Klug ihr Larvenstadium in den Rosenzweigen durchmacht, sticht diese vielleicht die
Blattstiele von oben an.
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8. Rhadinoceraea Knw.
K o n o w : Wiener Ent. Zeit. 1886, V, p. 184.
Körper eiförmig; Augen wenig von der Kieferbasis entfernt; Palpen kurz; Kopfschild abgestutzt.
Fühler 9gliedrig, lang, ziemlich fadenförmig; Glied 3, 4, 5 fast gleichlang. Vorderflügel
mit 2 Radial- und 4 Cubitalzellen; die dritte Cubitalzelle gewöhnlich viel breiter als die zweite; Interkostalfeld
von merklicher Breite; der Diskoidalnerv mündet dicht vor der Basis des Cubitus und ist
dem ersten Radialnerven parallel; Humeralfeld gestielt. Hinterflügel mit einer geschlossenen Mittelzelle;
das Ende des Radialfeldes liegt im Flügelrande. Prästerna der Mittelbrust nicht abgetrennt.
Klauen mit Subapikalzahn, der manchmal sehr undeutlich ist. Sägescheide Ç wenig vorragend,
am Ende stumpf.
Larven 22beinig, dornenlos; Fühler unter den Augen; Hinterleibsende niedrig und schmal
zugerundet.
R h a d i n o g er a e a v e n t r a l i s Panz.
Tenthredo ventralis Panzer: Fauna IÜ | Germ. 1799. V. VI, p. 64. t. 4.
Taf. XXX IX, Fig. 13.
Syn. Monophadnus abdominalis (Bouché) Gir.
Blennocampa coronata Ed. André.
Monophadnus lugubripennis A. Costa.
Kopf schwarz, mit einer roten Binde hinter den Augen und auf dem Scheitel, die hinter den
Nebenaugen unterbrochen ist; Fühler schwarz. Thorax glänzend schwarz. Flügel getrübt, besonders
nach der Basis zu und bis zum Flügelmale; dieses und Nerven schwarz. Beine schwarz, vordere und
mittlere Knie gelblich weiß gefleckt; hintere Schenkel nur am Grunde schwarz, dann gelb; Hinterschienen
gelb, mit schwarzer Spitze. Hinterleib rotgelb, das erste und ein schmaler Rand des zweiten
Segmentes schwarz. $ Sägescheide schwarz. 7—8,5 mm lang.
Larve freilebend: braungrün mit braunem Kopfe.
Galle : Procecidium. Blasige, etwa 2 mm lange Anschwellungen an den Stengeln, Blüten- und
Blattstielen und Blattrippen von Clematis recta L. Taf. XLVI Fig. 62, 63.
Geogr. Verbr.: Ganz Europa, Sibirien, Centralasien.
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9. Blennocampa Hart.
H a r t i g : Aderfliigler 1837, p. 266.
Körper eiförmig; die Augen berühren die Kieferbasis fast oder ganz; Palpen kurz; Fühler
9gliedrig, mittelmäßig, ziemlich gleich dick, kurzhaarig; Glied 3 länger als 4; Kopfschild abgestutzt.
Prästerna der Mittelbrust nicht abgegrenzt. Vorderflügel mit 2 Radial- und 3 Cubitalzellen; in der
dritten Cubitalzelle der hintere, untere Winkel gewöhnlich sehr spitz; Diskoidalnerv im Ursprung des
Cubitus gemündet oder dicht davor, dem ersten Medialnerv parallel; Humeralfeld gestielt. Hinterflügel
ohne geschlossene Mittelzelle; das Ende des Radialfeldes im Flügelrande oder dicht davor.
Klauen am Ende gespalten.
Larven: 22beinig, mit oder ohne Dornen.
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