der Mittelzellen auf beiden Flügeln vorgezogen; auf den Hinterflügeln
die vordere Ecke weit zurück, I und II bis 2/s zusammenfallend,
III2 und III3 aus der hinteren Ecke, IYj dicht davor. Palpen geneigt,
anliegend beschuppt, Fühler des Mannes gewimpert.
4. C y n a e d a d e n t a l i s Schiff. Taf. I (XXV), Fig. 6.
Flügelspannung 23—26 mm. Die Vorderflügel heller oder dunkler
olivenbraun oder olivengelb, mit einer dunkelbraunen, geschwungenen
und scharf gezähnten, basal gelblich angelegten Querlinie. Diese beginnt
bei 3/'4 am Vorderrande, springt auf der hinteren Mittelader stark
wurzelwärts zurück und zieht von da etwas schräg nach außen in den
Innenrand. Die Adern und Längswische im Wurzelfelde gelblich. Die
Fransen gelblich, scharf dunkel gefleckt. Der Schuppenbusch am Innenrand
reicht bis gegen die Mitte, derselbe ist olivengelblich, mit dunkleren
Schuppen untermischt. Die Hinterflügel sind beim Manne bräunlichweiß, mit stark gezacktem,
verwaschenem, graubraunem Bogenstreif, beim Weibe graubraun, gegen die Wurzel heller.
Die Fransen innen dunkel, auf den Adern hell, die äußere Hälfte hell, auf den Adern dunkel
gefleckt. — Die Raupe ist weißlichgelb, Kopf, Nackenschild und Punktwärzchen schwarz.
Sie lebt vom Herbst bis Mai in blasig aufgetriebenen Wurzelblättem, auch in schotenartig
aufgeschwollenen Blättern junger Pflanzen, und in verkürzten, verdickten Stengeln (Taf. XI
[XXXV], Fig. 86) an Echium und Anchusa, geht nach der Überwinterung in frische Blätter
oder in den Stengel. Die Verpuppung erfolgt in der Wohnung, seltener außerhalb: zwischen v e r sponnenen
Blättern. — Der Schmetterling fliegt im Juni und Juli. — S. V. 120. — Stgr. Cat. II,
1089. — II. Teil, S. 570.
Familie Tortricidae.
Kleine bis mittelkleine Falter von gedrungenem Bau, mit trapezoiden, seltener mehr dreieckigen
Vorderflügeln. Kopf glatt oder rauh beschuppt, Ocellen vorhanden, Rüssel gut entwickelt,
Fühler borstenförmig, beim Manne oft fein bewimpert oder kammförmig. Palpen kurz und kräftig,
selten den Kopf um mehr wie Kopfeslänge überragend, vorstehend oder schräg aufwärts gerichtet,
das Endglied kurz und dick, etwas geneigt, oft unter der Bekleidung des Mittelgliedes versteckt.
Brust und Hinterleib kurz und kräftig. Beine kräftig, Hinterschienen mit zwei Paar ungleich langen
Spornen.
Vorderflügel von der Wurzel aus mehr oder weniger stark kurz gebogen, die Ränder ziemlich
parallel, selten nach außen stärker auseinandertretend. Der Saum kurz, mehr oder weniger steil,
gerundet oder geschwungen. Die Spitze gerundet bis sichelförmig vorgezogen. Hinterflügel breiter
als die Vorderflügel, hinten gerundet, der Saum leicht geschwungen. Haftborste beim Manne einfach,
beim Weibe geteilt.
Die Äderung der Vorderflügel ist vollständig, die Adern, mit Ausnahme von II4 und IIS, die
bei einigen Gattungen gestielt sind, verlaufen getrennt; durch den erhaltenen basalen Teil von II4+5
kann in der oberen Ecke des Zellfeldes eine Anhangszelle gebildet sein. Die basalen Teile von III
oft als feine Falten erkennbar. Ader V ist als Falte erhalten, seltener gegen den Saum deutlich; sie
kann auch ganz fehlen; a bildet mit ß eine Wurzelschlinge. Auf den Hinterflügeln sind in der Regel
sämtliche Adern vorhanden, die getrennt verlaufen, nur II und IIIx sowie III3 und IVr können gestielt
sein, letztere können auch ganz zusammenfallen. Ader V, a und ß gut entwickelt, ß basal verbreitert.
Die hintere Zellader kann auf der Oberseite mit langen Haaren besetzt sein. Sekundäre Geschlechtsunterschiede
kommen vor, wie Verkümmerung der Flügel beim Weibe, Umschläge an der Basis des
Vorderrandes der Vorderflügel, Anhänge an den Hinterflügeln, Haarpinsel an den Hinterschienen
beim Manne. Das Ei der Wickler ist oval rund und meist flach gedrückt. Die Raupen walzenförmig
oder gegen die Enden verdünnt, mit fünf Paar Hakenfüßen; Kopf-, Nacken- und Afterschild hornig,
auf den Segmenten fein behaarte Punktwärzchen. Die Raupen der meisten Arten leben zwischen
zu Knäueln versponnenen oder aufeinander liegenden Blättern, andere in Wurzeln, Sprossen und
Blüten, unter Rinde usw. Mehrere Arten verursachen gallenartige Anschwellungen oder leben als
Einmieter in anderen Gallen. Die Verpuppung vollzieht sich in der Wohnung oder außerhalb zwischen
Rinde, Moos usw. und an oder in der Erde.
Die Überwinterung erfolgt als Ei, junge Raupe oder Puppe, seltener als erwachsene Raupe
oder Falter. Eine größere Anzahl Arten besitzt zwei Generationen.
Unt e r f ami l i en der Tortri ciden.
1. Ader IV der Hinterflügel auf der Oberseite nicht behaart.
a) Ader IV2 der Vorderflügel entspringt vor dem letzten Viertel der Mittelzelle. Ader V gegen
den Saum deutlich. Tortridnae.
b) Ader IV2 der Vorderflügel entspringt im letzten Viertel der Mittelzelle. Ader V fehlt.
Phaloniinae.
2. Ader IV der Hinterflügel auf der Oberseite mit einem Haarkamm. Epibleminae.
Ader IV2 der Vorderflügel
Unterfamilie T o rtr ic in a e .
Auf den Hinterflügeln Ader IV auf der Oberseite nicht behaart.
•meist vor zwei Drittel der Mittelzelle. Ader V gegen den Saum
deutlich. Mittelgroße bis große Wickler mit trapezförmigen,
seltener mehr dreieckigen Vorderflügeln und mehr oder weniger
steilem Saume. Die Hinterflügel breit, Hinterrand meist kurz
gerundet in den Außenrand übergehend.
4. Gattung Acalla Hb.
Die Vorderflügelränder ziemlich parallel, an der Wurzel
stark gebogen, seltener flacher in die Costa übergehend. Der
Saum ziemlich steil,- geschwungen, die Spitze mehr oder weniger
abgerundet, auf der Flügelfläche häufig in Büschel stehende
aufgerichtete Schuppen. Die Hinterflügel zart, durchscheinend.
Auf den Vorderflügeln sämtliche Adern getrennt (Fig. 40), nur
III3 und IVX können kurz gestielt sein. Ader II5 mündet in den Vorderrand, kurz vor der Spitze.
Zoologien. Heft 61. > 6 6 • .