schließt den Hohlraum ab, welcher meist auch außerdem noch fleischige Zapfen und Leisten enthält.
(In allen Teilen gleicht dieses Cecidium dem an S. purpurea L.)
Fr. Thomas 20: 14 n. 33; 22: 53 8 ^ 7 3 .
F u n d o r t : Schweiz: im Engadin.
Ulmaceae.
Ulmus L.
1. U l m u s c a m p e s t r i s L. (Tafel XII, Fig. 7 u, 8.)
(153.) PI. B l a t t p o c k e n , anfangs grün, später braun.
Eriophyes filiformis (Nalepa) 222. 33. und Phyllocoptes mastigophorus Nalepa 259. 16.
Die Eriophyes verursachen gallenartige Auftreibungen im Innern der Lamina mit unterseitigem
Eingang, zu dem eine sehr feine Öffnung in der Epidermis führt (Thomas 6): „ P o c k e n “ (Sorauer).
Die Pocken der Ulme schwanken im Durchmesser zwischen 0,5 und 2,3 mm. Kleine Gallen
haben meist nur eine, große gewöhnlich mehrere bis sieben kleine Öffnungen an der Unterseite, jede
von 0,03—0,08 mm Durchmesser. Durch Zusammenfließen der Pocken entstehen zuweilen Flecken
von mehreren Zentimeter Länge. Der Blattquerschnitt, Fig. 3, zeigt starke Auflockerung des unteren
Parenchyms und in den Interzellularräumen desselben eine große Anzahl von Gallmilben, welche
man zuweilen auch die Galle durch die Ausführöffnung verlassen sieht. Das obere oder Pallisaden-
Parenchym wird bei der Ulmenpocke viel weniger in Mitleidenschaft gezogen, als dies bei anderen
Blattpocken der Fall ist; daher tritt die Ulmenpocke weit weniger über die Blattfläche hervor. Stark
infizierte Triebe zeigen die Gallen auch noch am obersten Blatt; in anderen Fällen bleibt dasselbe
frei. (Fr. Thomas 9.)
Dieses Cecidium findet sich weit verbreitet und kommt auf niederen Büschen wie auf hohen
Bäumen gleich häufig vor. Zuweilen sind die Blätter so dicht mit Pocken besetzt, daß sie durch ihre
düstere Färbung auffallen. Anfangs sind die Gallen etwas heller grün als das gesunde Blatt, erscheinen
aber bei durchfallendem Licht dunkel; stark infizierte Blätter sind mißfarbig-marmoriert, dann
zeigen sich auf der oberen, mehr aber noch auf der unteren Blattfläche einzelne hell- bis dunkelbraune
Fleckchen von grindigem Aussehen, welche mit der Zeit, vorzüglich unterseits, an Ausdehnung zunehmen.
Bei sehr starker Infektion, besonders an vereinzelt stehenden Büschen, ändert sich zuweilen
die Form der Blätter; in ihrer Entwickelung gehemmt erscheinen sie verkürzt, verkrümmt und
zusammengekraust, ihre Ränder sind tief eingeschnitten, ungleichmäßig gezähnt, wodurch sie wie
zernagt oder zerrissen aussehen; die achselständigen Knospen wachsen dann vorzeitig zu jungen
Sprossen aus, deren Blätter gleichfalls von den Milben mit Pocken so dicht besetzt werden, daß sie
gegen das lacht gehalten zuweilen fast ganz dunkel, bis auf kleine helle, chlorophyllose Fleckchen,
erscheinen. In solchen Fällen zeigte sich aber auch die Rinde der jungen Zweige selbst durch Pockenbildungen
wie zerfressen.
Eine so hochgradige Einwirkung fand sich auf einem kaum mannshohen Strauch, dessen Niedergang
durch Inzucht der Milbe augenscheinlich war. — An hohen Bäumen tra t infolge starken Angriffs
der Milbe frühzeitiger Laubfall (im Juni) ein, unter den Bäumen bedeckte sich der Boden dicht mit
erkrankten Blättern, durchgehends von geringer Größe, entfärbt und überreich mit Pocken besetzt. —
Meistens tritt das Cecidium allein auf, aber die Blattfläche bräunt sich, wenn Phyllocoptes mastiqo
phorus Nal. zugegen ist.
F r. Thomas 9: 265. 7. — Schlechtendal 10: 67, 20; 15: 559. — Westhoff 1: 61 n. 83. — Hieronymus 1: 102
n. 272. — Kieffer 47: 176. — H. Schulz 1911: 189. 678.
F u n d o r t e: L o t h r i n g e n : Wald bei Lagrange; We s t f a l e n : Münster; Eisleben
i. Ma n s f e l d i s c h e n ; P r o v. S a c h s e n : in und bei Halle und Merseburg; T h ü r i n g e n :
Ohrdruf und Gotha; Mk. B r a n d e n b u r g : Wildenau bei Dahme; S c h l e s i e n : bei Breslau,
Weißenrode (Kr. Liegnitz); Pro v. H e s s e n - N a s s a u : Homberg, Schloßberg; B a y e r n : Würzburg;
Ö s t e r r e i c h : St. Wolfgang im Salzkammergut.
(154.) B l a t t k n ö t c h e n auf beiden Blattflächen vorragend; meistens dicht geschart;
grün oder braungelb, später braun; bis 1 mm im Durchmesser. (Tafel XII, Fig. 5. 6.)
Eriophyes ulmicola (Nalepa) 222. 34.
Die Einzelgalle ist klein und derb, meistens nur y2 bis % mm im Durchmesser, kann jedoch,
besonders wenn sie vereinzelt auftritt, auch etwas über 1 mm Größe erreichen. Meistens tritt sie
oberseits unregelmäßig halbkugelig vor und ist durch kurze Behaarung rauh; unterseits erhebt sie
sich mehr oder weniger kegelförmig und zeigt am Scheitel, umgeben von glattem Ringwall den kreisrunden
Eingang; diese Seite ist stets weniger behaart oder ganz kahl und vorwiegend bräunlichgelb
gefärbt; auch wenn, was bisweilen häufig geschieht, einzelne Gallen verkehrt stehen, der kugelige
Teil nach oben, der obere halbkugelige nach unten gerichtet, zeigen diese dasselbe Aussehen wie die
in natürlicher Lage. Im Längsschnitt (Fig. 6) zeigt die Galle eine unregelmäßige Innenhöhle von
derber Wandung umschlossen, welche nach unten von dem unregelmäßigen, engen, kahlen Ausgangskanal
durchsetzt wird.
Diese Cecidien finden sich, wie Fig. 5 zeigt, zwischen den Sekundärnerven bald vereinzelt,
bald in Reihen geordnet oder in kleinen Gruppen nahe beisammen; oft aber bedecken sie mehr oder
weniger dicht gedrängt die ganze Oberfläche der Blätter, häufig finden sich schon auf dem ersten
Blatte eines Sprosses Cecidien in geringer Anzahl, zahlreicher auf dem zweiten und erreichen auf
den dritten und vierten ihre größte Ausbreitung, fehlen aber auch nicht immer auf jüngeren Blättern.
Bei sehr starker Vermehrung stehen die Cecidien dicht gedrängt und verwachsen ab und zu zu mehreren
untereinander. Anfangs ist der Eingang unterseits von einem weißen Haarkranz umgeben.
R F r a u e n f e 1 d 18: 897. — F r . T h o m a s 2: 334.16 — F. L ö w 9: 507; 45: -3.7- u n te r U. effusa. — W e s t h o f f 1:
60—61. 81. B K i e f f e r 1: 132. — D a l i a T o r r e 1«: 168. — H i e r o n y m u s 1: 101. 271.
F u n d o r t e : in ganz Lothringen; Westfalen; Harz; Westpreußen; Prov. Sachsen; Mk.
Brandenburg; Prov. Hessen-Nassau; Schlesien; Böhmen; Niederösterreich; meistens weit verbreitet.
In Tirol bei der Eisenbahnstation: Kastelruth.
2. U lmu s m o n t a n a With.
(155.) Blattpocken (wie 153). Taf. XII, Fig. 7 und 8.
Eriophyes filiformis (Nalepa) 222. 33.
Wie bei Ulmus campestris und gewiß häufiger vorkommend, als in der Literatur angegeben
wird, da die Ulmenart nur zuverlässig bestimmt werden kann, wenn Fruchtzweige vorliegen, zumal
einige Autoren in U. montana nur eine Unterart von U. campestris sehen (Garcke).
Nalepa führte dieses Cecidium anfangs als Erineum auf, erkannte aber bald die wahre Natur
desselben und berichtigte den Irrtum (Dezember 1903 und Mai 1904).
Hieronymus: 1: 162. 274. — Nalepa 45: 294; 46: 181. — H. Schulz 1911 No. 46.
F u n d o r t e : Mk. Brandenburg; Prov. Sachsen; Harz; Thüringen; Prov. Hessen-Nassau;
Steiermark.