Einleitung.
.... ^as Bestreben, fiir die Sammlungen nur gute und reine Tiere zu erhalten, unterstützt durch die
wilkge Eiablage vieler Arten in der Gefangenschaft, leichteres Auffinden vieler Raupen und anregende
leichte Zucht, war seit lange die Veranlassung, den ersten Ständen der Schmetterlinge größere
Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bei keiner anderen Insektenordnung ist daher die Entwickelung
vom Ei bis zur Imago so bekannt wie bei den mitteleuropäischen Schmetterlingen, nur von einem
verhältnismäßig geringen Prozentsatz ist die Raupe noch nicht aufgefunden.
Unterden Raupen fand sich bis jetztnur eine relativ kleine Anzahl, deren Praß Gallenbildungen
hervorruft die auffallenderen Erscheinungen, dürften für die mitteleuropäischen Schmetterlinge
nahezu vollkommen bekannt sein«® dürften sich aber noch manche Raupen, besonders unter den in
Wurzeln, Compositenkopfen und ähnlich lebenden oder unter den nur in ihrer ersten Jugend im Inneren
von Pflanzentellen vorkommenden bei genauerer Prüfung finden, die als Gallen zu bezeichnende
Deformationen und Auswüchse herfprbringen. Die Raupen einzelner Arten, die jung zwischen
Blattern leben, bohren sich später mit Vorliebe in fremde. Gallen ein, aus denen dann die Falter
erzogen werden; m manchen Fällen wird schon das Ei in die fremde Galle gelegt, in der dann
die Raupe lebt und sich verpuppt. Bei einer Anzahl der nach Literaturangaben aus Gallen er
zogenen Schmetterlingen ist nur zufällig die Raupe beim Aufsuchen eines Versteckes zur Verpuppung
in eine Galle g e ra ten e s sind dies Vorkommnisse, diä-Such bei manchen anderen Arten
ment ausgeschlossen sein werden.
j t. AtUOlI bel eUUgen 8eltller als sichere Gallenerzeuger, angesehenen Arten wird die Richtigkeit
der Beobachtung in Zweifel gezogen und bedarf deren Lebensweise noch der Aufklärung
Die Beschreibungen der gallenbewohnenden Raupen und Gallenerzeuger finden sich sehr zerstreut
m der Literatur. Zusammenfassendes wurde, von S o r h a g e n veröffentlicht.
I w m m m m m verzeichnet in seiner „Zusammenstellung der aus Gallen erzogenen Schmetter-
inge es europäischen Faunengebietes“ 38 europäische Gallenerzeuger und 20 in fremden Gallen
wohnende Arten Hiervon gehören 15 resp. 3 Arten dem südeuropäischen Gebiete an, so daß noch
folgende Arten für die mitteleuropäische Fauna verbleiben:
I 1 ¡ m Setia fianweMrw B M W formicaeformü Bsp., Odontia dentalü
Sch., Gonchylu h h m m J L M , Conohylü atricapitcma Steph., Retinia resineUa L., GraphMha
acimma Tr., Gmphobtha albiiulana H, S., GraphoUthu metzneriana Tr., Grapholitha incana Z. Grapho-
mna Btzb" sermUmna Dp., GrwpUMha pactolana Z., PMhoroblastü splerMdulana
J) Zeitschrift für Entomologie, Bd. II I (1898), S. 116.