jener Quirle, die an den Verzweigungsstellen der deformierten Blütenstände sitzen (Löw); Rollung
und Verkrümmung der Blätter, besonders derjenigen an den Triebspitzen (Thomas).
Fr. Thomas 3: 353 (ZfN). 39: 470. —. F. Löw 24: 720 n. 12. —
F u n d o r t e : Niederösterreich'und Hochgebirge: Oberbayern; Schweiz; Tirol.
(618.) PI. Blattrandrollungen nach oben, an allen Teilen der Stengel und Blütenstände auftretend.
Schlechtendal 10: 47 n. 12 d; 15: 528 (G. pusillum). — Kieffer 2: 585 n. 15.
F u n d o r t e : Lothringen: Auf trockenem Heideboden zwischen Bitsch und Stürzelbronn. —
Halle i. S.: in der Dölauerheide, Zwickau i. S.: an kurz begraster Wegeböschung bei Weißenborn.
(619.) Acr. Vergrünung der Blüten: (zu No. 617):
Blütenstände beinahe ganz vergrünt: sie haben eine viel geringere und kürzere Verzweigung
als die normal gebliebenen, jedes Zweigelchen trägt an seinem Ende eine mehr oder minder umfangreiche,
kugelige Anhäufung von sehr kleinen, grünen, spitzen, meist dicht gedrängt stehenden Blättchen,
welche aus der Umwandlung der Blütenteile hervorgegangen sind (Löw). An der Stelle der
Blüten stehen alsdann kuglige 1 % bis 6 mm im Durchmesser haltende, mehr oder weniger fest zusammengeballte
Anhäufungen kleiner grünlicher Blättchen. (Fr. Thomas.)
F r. Thomas 3: 353; ZfN 39. 470. — F. Löw 24: 749 n. 12.
F u n d o r t e wie unter No. (617) angegeben.
(620.) Acr. Blüten verbüdet nicht vergrünt. „Die Blüten oft unentwickelt, gedrängt, doch
nicht vergrünt.“ (Kieffer.) ,
Diese Angabe trifEt nicht immer zu; die meisten der mir vorliegenden Originale zeigen vollständig
vergrünte Blütenstände, die Blüten aufgelöst in Blätterquirle, deren Blättchen gerollt sind,
wie die Stengelblätter. Vereinzelt stehen inmitten vom letzten Quirl umschlossen noch Blütenknospen,
oder deren mehrere in Gestalt eines Knöpfchens, aber nicht erschlossen, doch vergrünt.
Aus der Dölauerheide vorliegende Pflanzen zeigen die Blüten in Köpfchen zusammengedrängt und
noch weniger vergrünt, sie erscheinen etwas aufgedunsen und ihre einzelnen Teile verdickt; die wenigen
Stengel von Zwickau zeigen hin und wieder solche Knöpfchen, weißlichgrün mit verdickten Blüten,
von geringer Größe. (Diesen entsprechen ganz mir vorliegende Cecidien aus dem Suldental aus etwa
2000 m Mh. an Gal. silvestre (Alpenform) zusammengeballte Blüten.)
Schlechtendal 10: 46—47 d. — Kieffer 2: 585 n. 15.
F u n d o r t e : wie unter No. (618) angegeben.
15. G a l i u m s a x a t i l e L .
(621.) PI. Blattrandrollung nach oben.
(Eriophyes galii (Karpelles).)
Fr. Thomas 11: 361. — Kieffer 2: 585 n. 13. — Hieronymus 1: 73 n. 109.
F u n d o r t e : Lothringen: Bitsch; Thüringer Wald; Württemberg: Wildbad; Schweiz:
Pontresina.
(622.) Acr. Vergrünung der Blüten.
(Phyllocoptes anthobius Nalepa.)
Fr. Thomas 11: 384 n. 24. t. 6 f. 8 und 9 ,— Hieronymus 1: 73 n. 110.
F u n d o r t e : Thüringer Wald bei Oberhof; Schlesien: Hasenstein bei Flinsberg; Bayern:
Rote Wand; Schweiz: Pontresina im Engadin; Zermatt im Wallis.
Caprifoliaceae.
(1. Sambucus (623-—625), 2. Lonicera (626— 631), 3. Viburnum (632— 633).)
1. Sambucus L.
S a m b u c u s n i g r a L. »
(var. laciniata und stenophylla.)
(623.) PI. Einrollen der Blattränder nach oben. Tafel XXIII, Fig. 10 und 11.
Epitrimerus trilobus (Nalepa) 278. 15.
In Figur 11 ist die Art der Einrollung des Blattrandes deutlich dargestellt; diese Randrollung
umläuft meist den ganzen Umfang der Fiederblättchen, wodurch diese nach und nach eine löffel- oder
kahnförmige, runzelige Form annehmen. Auffällig ist es, daß der erste Angriff der Milben im Frühjahr
sich nur auf die Blätter des Sprosses beschränkt, ohne daß eine. Hemmung des Längenwachstums
zu bemerken ist. Im Frühling findet man nach der Entfaltung der Blätter die Fiederblättchen derselben
durch schmale, wenig auffällige Randrollungen deformiert, welche nur wenige Gallmilben enthalten;
an dieser Stelle des Triebes bleibt sodann die Rollung auf 2—3 Blattpaare beschränkt, während
der Trieb oft üppig weiterwächst. Erst Ende Juni oder Anfangs Juli tritt die Randrollung nach Über-
springung von mehreren Blattpaaren wieder an den jüngsten Blättern der Triebspitze auf, von wo sie
dann bis zum Herbst alle sich bildenden Blätter der Reihe nach ergreift.
Thomas 7: 526; 22: 3 3 | l | F . Löw 9: 505. — Schlechtendal 15:551. — Kieffer 1:129—130. — Hieronymus 1: 92 n. 230.
F u n d o r t e weit verbreitet von der Ebene bis in die Alpen.
S a m b u c u s r a c e m o s a L .
(624.) PI. Blattrandrollung wie bei (623). .
Epitrimerus trilobus (Nalepa) 278. 15.
Fr. Thomas 7: 5 2 6 . ^ Hieronymus 1: 92 n. 231. — Kieffer 2: 587 n. 23.
F u n d o r t e verbreitet in der Ebene wie in den Alpen.
S a m b u c u s E b u l u s L.
(625.) PI. Blattrandrollung wie No. (623).
(Epitrimerus trilobus Nal.)
An den obersten blattachselständigen Trieben treten Einrollungen der Blattränder ein, bei
stärkerer Einwirkung - treten löffel- oder kahnförmige Krümmungen der Fiederblätter auf, bei
schwächerer dagegen bloß geringe Rollung der Blattränder oder gar nur ein Umstülpen derselben.
E. Löw 19:143.
F u n d o r t : Niederösterreich: Brül bei Mödling im Wienerwald. Im engeren Gebiet, wie es
scheint, noch nicht beobachtet.
2. Lonicera L.
L o n i c e r a n i g r a L.
(626.) PI. Enge Einrollung der Blattränder, im'.Querschnitt bis zu 2% Spiralwindungen
zeigend, ohne abnorme Behaarung (Fr. Thomas).
Die Milbe ist ni cht untersucht. (Eriophyes xylostei Can.).
Die Einrollung ist sehr dicht, sie erstreckt sich fast immer auf den ganzen Blattrand und kann
wegen ihres gleichmäßigen Verlaufs, der den Gesamtumriß des Blattes sich ähnlich bleiben läßt