
an unteren Stengelgliedern. Ihr Gewebe wird von keinen Gefäßbündeln durchzogen, es sind Wucherungen
der primären Rinde (Fr. Thomas). In den Alpen sah Thomas Cecidien von zylindrisch- bis
bimförmiger Gestalt, bis 3,5 mm im Durchmesser bei 2 mm Höhe; die Oberfläche der Galle zeigte
nur ein oder wenige nabelartige Grübchen, oder eine einzige, meist horizontale, senkrecht zur Zweigachse
verlaufende strichförmige Einsenkung.
Fr. Thomas 15: 740—745; 22: 24. 12. — F. Löw 38: 130.— Kieffer 27: 101 n. 10.
F u n d o r t e : Lothringen; Rheinland; Thüringen; Schlesien; Nieder-Österreich; Schweiz
(Plantour bei Aigle).
(—) Bräunung der Blätter durch frei lebende Gallmilben.
Oxypleurites serratus (Nalepa) 272. 5.
Mit Tegonotus fastigatus Nalepa 273. 1.
Solche gebräunte oder mißfarbene Blätter zeigen mitunter bei starker Vermehrung der Milben
besonders an vereinzelt stehenden Büschen ein Aufbiegen der Ränder; die Bräunung ist meist oberseitig.
Daneben No. (258) und (261) beobachtet.
F u n d o r t e : Sehr verbreitet: Lothringen, Rheinland u. v. a. o.
(256.) Abnorme Behaarung längs der Nerven, meist von den Nervenwinkeln am Blattgrunde
ausgehend; Haare normal, hell gefärbt; zuweilen auch an den Zwischennerven. Die Haare der Nervenwinkel
sind von den ersteren nicht verschieden.
Phyllocoptes gymnaspis Nalepa 260.- 18.
Mit Tegonotus fastigatus Nalepa 273. 1.
Kieffer 27: 99. 4.
F u n d o r t e : Lothringen, Rheinland, verbreitet.
(257. 258.) PI. Abnorme Haarschöpfchen in den Nervenwinkeln an der Unterseite der Blätter.
Die Milben sind noch nicht untersucht.
(257.) (Taf. XV, Fig. 5 und 6.) Kleine, runde, 1 ^ 2 mm breite Büschel bildend, deren Haare
aus der L a m i n a , nicht aus den Blattnerven entspringen und verschieden gestaltet sind; oberseits
als kleine, flache, gewöhnlich gelb entfärbte Erhebungen bemerkbar.
(Milbe?)
Diese Haarbüschel stehen vorwiegend in den Winkeln der primären Blattnerven, aber auch
nicht selten in denen der Sekündärnerven und manchmal sogar, bei hochgradiger Infektion, am Blattrande
im Grunde der Einbuchtungen zwischen den Blattlappen vereinzelt. Am häufigsten sind bloß die
um den Blattstiel herumhegenden Nervenwinkel mit solchen Schöpfchen besetzt, mehr oder weniger,
zuweilen nur einer oder zwei derselben. Die Haare sind anfangs weißlich-hyalin, später gelb und
schließlich braun. Sie entspringen (stets) aus der Lamina, welche an den Stellen, wo sie mit Schöpfchen
-solcher Haare besetzt ist, also vorwiegend in den Nervenwinkeln der Hauptnerven, ohne verdickt zu
sein, oberseits sehr flache, keilförmige Erhöhungen zeigt, welche gewöhnlich gelbgrün oder auch gelb
entfärbt sind und in ihrem Aussehen mit den Cecidien von Aesculus (No. 253) verglichen werden
können. Die Nerven behalten durchaus und auch in den Winkeln ihre normale Behaarung, von der
jedes abnorme Haarschöpfchen umgeben wird. Die Haare, aus denen dieses Cecidium besteht, sind
etwas unregelmäßig wurmförmig, zuweilen am Ende schwach keulig und knotig verdickt (Löw 1878).
Gelbe Haarschöpfchen in den Nervenwinkeln, sie bestehen aus längeren, v e r b r e i t e r t e n
Haaren, welche eine blaß- bis ockergelbe Farbe zeigen und einen dichten Filz bilden (W e s t h o f f
1883) (zusammen mit Erineum purpurascens).
R ü b s a a m e n gibt auf Taf. XV in Fig. 6 stark vergrößerte Haare des in Fig. 5 dargestellten
Cecidiums; dieses entspricht der vorstehenden Angabe, daß die Haare v e r b r e i t e r t s e i e n .
„Die Haarform ist durchaus verschwunden“ (bezieht sich dieses auf eine V e r b r e i t e r u n g
der Haare in obigem Sinn? oder nur auf die Verbildung der Haare, wie die Darstellung der Figur
sie zeigt?), es sind stark verzweigte, gekrümmte, mit unregelmäßigen Aussackungen versehene
Trichome, die wirr durcheinander verflochten sind und auf den Rippen, aber vorzugsweise doch auf
der Blattfläche, im Winkel zwischen den Nerven stehen. (Rübsaamen 31).
Löw beobachtete dieses Cecidium „an einem isoliert, zwischen jungen Fichten stehenden Feldahorn,
welcher mit keinem anderen Cecidium als dem vorgenannten behaftet war, und zwar in solcher
Menge, daß fast kein einziges Blatt von demselben verschont blieb“.
Westhoff 2: 47.— F. Löw 19: 129—1 3 0 .1 .1. II. f. 8. — Fr. Thomas 22: 24.11. — J . Kieffer 27:700. 6. — Rübsaamen 31:
179. 3. 2. f. 5. — Schlechtendal 27: 7. la .
F u n d o r t e : Lothringen, Rheinland, Westfalen, Hessen, Mk. Brandenburg, Sachsen,
Rügen, Thüringen, Bayern, Nieder-Österreich, Schweiz etc.
(258.) Die Haare bilden unterseits kleine, rundliche Anhäufungen in den Nervenwinkeln,
ohne an den Stellen oberseits die Lamina zu erhöhen; ihrer Gestalt nach gleichen sie denen des Erineum
purpurascens, sie sind kürzer oder länger gestielt — von Ansehen krümelig und nicht immer auf die
Nervenwinkel beschränkt, als kleine Krümelchen folgen sie oft den Hauptnerven, breiten sich vereinzelt
über die untere Blattfläche aus oder laufen etwas an den Stielen herab.
Mit diesen Nervenwinkel-Cecidien (welche vielleicht doch gleichen Ursprungs sind wie Erineum
purpurascens Gärtner (No. 259), tritt auf der oberen, sehr selten unteren Blattfläche Cephaloneon
myriadeum Bremi auf. In der Literatur findet sich ein solches Cecidium nicht verzeichnet. (An
der Fundstelle selbst wurde nicht erkannt, daß zwei durch die Haarform unterschiedene Cecidien
auftraten. Erst durch die spätere Untersuchung der getrockneten Stücke der Sammlung [Schlechtendal
27: 7 u. l a „Haarschöpfchen in den Nervenwinkeln im Casbachtal“] stellte sich die Verschiedenheit
heraus.)
(259.) PI. Flache Haarrasen auf der Blattunterseite- seltener oberseitig ausgebreitet, von
krümeligem Ansehen. Haare kurz gestielt, köpf-, kreisel- oder becherförmig, gelblichweiß, gebräunt,
dann braun- oder purpurrot. Erineum purpurascens Gärtner; oberseits bräunen sich die Stellen,
an denen unterseits die Haarrasen stehen, mehr oder weniger.
Eriophyes macrochelus (Nalepa) 228. 55a m it Phyllocoptes gymnaspis Nalepa 260. 18 mit Phyllocoptes aceris Nalepa
260. 19. als Mitbewohner.
Die Färbung dieser Haarrasen ändert sieb iBlt dem Alter und nach dem Standort, weiß oder
weißlich im Schatten, mit zunehmendem Alter sich bräunend, in sonniger Lage braunrot bis lebhaft
purpurrot; ebenso wechselnd ist die Gestalt und Dichtigkeit der Haarrasen, welche bei starker
Infektion die ganze Unterseite der Blätter bedecken und dadurch ein Zusammenkrümmen der Blätter
veranlassen können; ebenso häufig zeigen sich unregelmäßig begrenzte, bald dünne, bald polsterartig
verdickte rundliche Flecken. Ein gleichzeitiges Auftreten mit den Cecidien No. 258, 259, 261
und 262 ist beobachtet.
. Fr. Thomas 22: 21 unter 8. — Schlechtendal 27: 6. la .
F u n d o r t e : Durch das ganze Gebiet verbreitet, in der Ebene und im Gebirge gleich häufig.
(260.) PI. Kahnförmige Ausstülpungen der Blattfläche nach unten, seltener nach oben längs der
| ß, 48 Zoologien. Heft 61.