Die Erzeuger schlüpfen bei der Zucht im ungeheizten Raum schon im April. H. S,c h m i d ft1:)
beschreibt zwei Gallen, die dieser Erzeuger hervorruft, die sich aber nur dadurch unterscheiden,
daß die eine mit Halmknickung verbunden ist, die andere nicht.
18. Isthmosoma sp.
(Taf. XLVIII, Kg. 23, 24.)
C e c i d i u m . Walzig spindelförmige Anschwellung des oberen Halmteils, oft in der Rispe.
Erzeuger unbekannt.
Von H e 11 w i g bei Grünberg, Schlesien, gefunden.
19. Isthmosoma sp.
C e c i d i u m . Kurze, walzigspindelige Verdickung des Halmes im unteren oder mittleren Teil.
Erzeuger unbekannt. Da Zuchtversuche bisher mißglückt sind, läßt sich die Vermutung
D i t t r i c h s , daß der Erzeuger mit Isthmosoma hieronymi Hed. identisch sei (vergl. Nr. 24), nicht
bestätigen. Höchstwahrscheinlich werden Nr. 18 und 19 von ein und derselben Spezies verursacht.
Die wenigen bekannten Stücke wurden von D i 11 r i c h bei Breslau gefunden.
Elymus arenarius L.
20. Isthmosoma brischkei Hedicke n. sp.
(von Schlechtendal,' in litt. 1890.)
C e c i d i u m . Schwache Anschwellung des Halmes.
E r z e u g e r .
?• Schwarz, Prothorakalflecke, Fühlerbasis, Mandibeln, Flügelgeäder und Beine braungelb,
alle Hüften, Schenkel proximal und Schienen distal mehr oder weniger dunkelbraun. Abdomen
braunschwarz, am Ende heller.
Kopf und Thorax sehr fein punktiert, glänzend. Pronotum nach hinten verengt, Vorderecken
abgerundet, am Vorderrand so breit wie in der Mitte lang, Propodeum etwas stärker skulptiert, mit
deutlicher Mittellängsfurche. Abdomen um die Hälfte länger als Kopf und Thorax zusammen,
langgestreckt, so breit wie der Thorax, dorsal fast flach, ventral schwach komprimiert, am Ende
schwach behaart.
Länge: 3,5 mm.
Type im Zoolog. Staats-Museum, Berlin.
Scheint bisher nur einmal von Bri s chke gefunden worden zu sein. V o n S c h l e c h fren-
d ä l schreibt darüber in seinen Aufzeichnungen: „Bri schke sandte mir 1887 diese traurigen Reste
mit der Angabe, er habe die Halme am Ostseestrande bei Danzig gesammelt. Leider hätte B r i s c h k e
die Deformation an Elymus arenarius nicht aufbewahrt“, und weiter: „ B r i s c h k e teilt mit:
,Nach Elymus habe ich einen Boten an den Strand geschickt, der aber nichts fand, weil alle Ähren
und Halme abgeschnitten waren. Ich komme erst im Sommer an den Strand.4 Weiteres erfuhr ich
nicht und erhielt auch keine Gallen.“
*) Weitere Nachrichten über die Verbreitung gallenbildehder Hymenopteren in der niederschlesischen Ebene. — Zeitschrift
f. wiss. Insektenbiol. 9, Berlin 1913, p. 153—4, Nr. 70 u. 71.
21]
Diese durch die auffallende Länge des Abdomens und den Glanz des Pro- und Mesothorax
gut charakterisierte Art wurde nach vier Exemplaren beschrieben, die von Brischke aus der oben
beschriebenen Galle gezogen wurden.
Festuca duriuscula L. ( = heterophylla Haenke).
21. Isthmosoma sp.
C e c i d i u m . Spindelförmige, bis 30 mm lange und 3 mm dicke Halmschwellung.
Erzeuger unbekannt, vielleicht identisch mit Isthmosoma hieronymi Hed. (vergl. Nr. 24). Von
H e 11 w i g bei Freystadt, Schlesien, gefunden, sonst aus Lothringen (K i e f f e r) und Böhmen
(B a u d y s) bekannt.
Festuca elatior L.
22. Isthmosoma sp.
C e c i d i u m . Kaum wahrnehmbare Halmanschwellung mit mehreren übereinanderliegenden
Larvenkammern.
Erzeuger unbekannt, vielleicht mit Isthmosoma gvraudi Hedicke identisch (vergl. Nr. 23.)
Von H. S c h m i d t bei Grünberg in Schlesien gefunden.
Festuca gigantea Vill.
23. Isthmosoma giraudi Hedicke n. sp.
(von-Schlechtendal in litt. 1890.)
(Taf. XLVIII, Kg. 28, Tat f f Kg. 43—44.)
C e c i d ium. Schwache, spindelförmige Halmschwellung, die meist unter der Blattscheide
verborgen ist. Mehrere Larvenkainmem übereinander.
E r z e u g e r .
Schwarz, schwach glänzend; Prothorakalflecke, Gelenke der Beine, Schenkelspitzen,
Tibien und Tarsen in variierender Ausdehnung, Flügelgeäder und Spitze des weiblichen Legebohrers
gelbbraun. Flügel mit einem verwaschenen gelblichen Wolkenfleck unter dem Stigma.
Kopf und Thorax unregelmäßig fein gerunzelt, ziemlich dicht, kurz, graulich behaart,
Propodeum stärker gerunzelt mit undeutlicher Medianfurche. Abdomen lang eiförmig, stark
glänzend, sehr fein nadelrissig punktiert und distal schwach behaart, beim so lang wie der Thorax,
beim $ um die Hälfte länger als Kopf und Thorax zusammen, unterseits schwach komprimiert,
Legebohrer das Abdomen um die Länge des Aftersegments überragend. Der Petiolus des <$ kaum
so lang wie die Hinterhüften. Fühler beim <$ etwas länger als der halbe Körper, Schaft mäßig
erweitert, Geißelglieder fast zylindrisch, langgestreckt, Behaarung unregelmäßig wirtelig. Fühler
beim ? kurz, gedrungen, Schaft distal wenig verengt, die drei letzten Glieder zur Keule verwachsen.
Länge: $ 2,6 mm, $ 3—4,4 mm.
Typen im Zoolog. Staats-Museum Berlin.
Diese gut gekennzeichnete Axt kommt auf fast allen Festuca-Alten vor und ist weit verbreitet.
An F. gigantea bisher aus Brandenburg (Rübsaamen) , Sachsen (v. Schl e cht endal ) und
Böhmen (Ba u d y s ) bekannt.