bräunen sich und trocknen ab. Diese Rasen sind entweder unbegrenzt oder sie liegen in den Blattzipfeln
vom Blattrand und vom Hauptnerven begrenzt; sie bestehen aus kurz und fein gestielten
hutpilzartigen Haaren, untermischt mit einzelnen verlängerten einfachen Haaren.
Erineum effusum Kunze.
Fundorte: Rheinland: bei St. Goar: Biebernheim.
(264.) Haarrasen polster- oder lichenenartig der Oberseite, weniger der Unterseite aufgelagert,
bald in rundlichen, bald in länglichen oder gelappten Polstern; gelblich weiß und rostbraun, zum Teil
rötlich, auf der oberen Blattseite mitunter lebhaft rot, unter der Lupe stellenweise rubinrot leuchtend.
Diese Polster bewirken ein leichtes Einsenken der unteren Blattfläche (wenigstens erscheint ein solches
bei getrockneten Blättern) und werden aus hutpilzartigen und einfachen Haaren gebildet, solche
sind aber länger und wie die bis zum hutartigen Kopf dann gestielten Haare hin- und hergebogen,
geknickt und untereinander leicht verschlungen. Diese Form tritt für sich auf, kommt aber auch
zusammen mit 262 und 266 vor. Die Haarbildung hat Ähnlichkeit mit Fig. 11 der Tafel XV, nur
sind die Stiele der hutpilzartigen Haare länger und dünner, die hutpilzartigen Köpfe flacher,
scheibenförmig.
? [Erineum purpurascens Gärtner.)
(265.) Haarrasen unterseits in auffällig über die Oberseite des Blattes vorragenden, meist
entfärbten, Ausbauchungen eingesenkt. (Taf. XV, Fig. 7 und 8.)
[Eriophyes macrochelus var. monspessulani Nalepa i. 1.)
Dieses Cecidium ist durch seine Form sehr auffällig und kann nicht übersehen werden. Der
Haarfilz, welcher die Aussackungen mehr oder weniger ausfüllt, besteht aus dicht untereinander
verschlungenen Haaren, welche zwar sehr stark verbildet sind, aber doch auf die vorgenannten Haarformen
zurückzuführen sind. Meine Angabe (Schlechtendal 46: 23): „Haare einfach, sehr lang,
am Ende stumpf, vielfach hin- und hergebogen und dicht verfilzt“ beruhte auf einfacher Lupenuntersuchung;
dieser Angabe entspricht allenfalls Fig. 8 der Tafel. Eingehender ist die auf mikroskopischer
Untersuchung fußende Darstellung von Rübsaamen (31: 194, Fig. 7) an dem gleichen Cecidium vom
Olymp, welche Darstellung mit dem Befunde an deutschen Gallen übereinstimmt. Rübsaamen fand:
„Die Haare an der Basis meist breit untereinander verwachsen, stark gekrümmt und ineinander
verflochten, im Querschnitt annähernd kreisrund, aber in ihrem Verlaufe von sehr ungleicher Dicke, oft
mit Aussackungen versehen und an der Spitze oft köpf artig verbreitert.“ Dies ist richtig; in der Fig. 7
(31:) finden sich rechter Hand zwei solche Haare, von denen besonders das innere die Hutform des
Kopfes deutlich erkennen läßt.
Die Färbung der Haare ist anfangs weißlich, geht aber bald durch ein lebhaftes Rostgelb in
Rostbraun über. Die Aussackungen sind meistens entfärbt, gelblich oder rötlich bis rot. Die Stellung
der Gallen auf dem Blatte ist verschieden wie ihre Anzahl, Größe und Gestalt, besonders die am Blattrand
stehenden vereinigen sich leicht. Einzelgallen scheinen den Durchmesser von 5 mm nicht zu
überschreiten. Zusammen kommen solche vor mit Erineum und Cephaloneon (267).
Schlechtendal 46: 23. 3. -L, Rübsaamen 31: 194 u. 195. fig. 7.
F u n d o r t e : Rheinland: bei St. Goar am kurzen Pfad nach Werlau; bei St. Goarshausen
an der Loreley; Rheingrafenstein an. der Nahe.
(266.)' PI. Abnorme Haarbildung unterseits am Blattgrunde. Rückwärts gerichtete, gestreckt-
keulenförmige, leicht gekrümmte, rötlich weiße Haare entspringen dem oberen Ende des Blattstieles
und den 3 Hauptnerven; diesen folgend erreichen sie kaum x/ 8 ihrer Länge, außer am Mittelnerv,
an dem die äußerste Spitze des kleinen Rasens allenfalls die halbe Länge desselben erreichen kann.
Zusammen bilden sie einen Dreizack. Je dichter die Haare gestellt sind, um so stärker erscheinen
die Nerven geschädigt.
Die Milbe ist noch unbekannt;
Dieses Cecidium scheint noch wenig beobachtet zu sein.
Rübsaamen gibt 31: 195 in f. 8 eine Abbildung dieser Gallenbildung im Querschnitt, die keulenförmigen
Haare sind hier etwas gegen die Spitze verdickt, zwischen ihnen stehen vereinzelt normale
Haare. In einem Falle ist dieses Cecidium eingeschlossen von dem Erineum (264), gegen welches
es durch seine lichte Färbung deutlich absticht; außerdem ist es auf denselben Blättern mit dem
Cecidium (268) gefunden, meistens aber für sich allein.
Schlechtendal 46: 23. — Rübsaamen 31: 194 und 195- fig. 8.
F u n d o r t e : Rheinland: St. Goar: am Schloßberg Rheinfels; im Nahethal bei Kreuznach:
am Rheingrafenstein und Haardt.
(267.) PI. Kleine, beutelförmige, grüne bis rote Ausstülpungen auf den Blättern (siehe 261).
(Cephaloneon myriadeum Bremi.)
? [Eriophyes macrorhynchus Nalepa 228. n. 54.)
Die Galle ist noch n i c h t auf ihre Bewohner untersucht; sie stimmt aber in allen Punkten
mit der von Acer cam/pestre überein.
Fr. Thomas 9: 266 n. 9. — Hieronymus 1: 57. n. 18. — Herb, cecid. XIV. H. P. etc. 377.
F u n d o r t e : Rheinland: bei Boppard, St. Goar, Kreuznach: am Rheingrafenstein.
3. A c e r p s e u d o p l a t a n u s L.
(268.) Abnorme Behaarung auf der Unterseite der Blätter vom Grunde aus mehr oder weniger
den Nerven folgend, gegen die Blattspitze verlaufend. Haare grünlichgrau bis bräunlich, einfach,
stark verlängert und zylindrisch zugespitzt und verschieden geschlängelt („Haarschöpfchen in den
N ervenwinkeln‘ ‘).
£ [Phyllocoptes gymnaspis Nalepa) in Hinsicht auf ein gleiches Auftreten an Ac. campestre (256).
Die Milbe ist nicht untersucht.
Dieses Cecidium ist leicht zu übersehen, da es auf der Blattoberseite keinerlei Veränderung
bewirkt und unterseits nur selten als stärkere Behaarung auftritt. In solchen Fällen, wenn auch
die feinen Zwischennerven behaart sind, erscheint die ganze Unterseite „weich behaart“.
„Haarstreifen längs der Nerven auf der unteren Blattseite“ bezeichnete dieses Cecidium
Kiefier (1) und sandte solche auch von der var. A. ps. atropurpureum Host ein. „Längs den Hauptnerven,
oft auch mehr oder weniger stark den Seitennerven folgend, treten mehr oder weniger stark entwickelte
phyllerienartige Haare auf, welche bürstenartig zu beiden Seiten der Nerven von diesen
abstehen. In der Färbung weichen sie kaum von den normalen Haaren ab. Diese immerhin auffällige
Behaarung nimmt hauptsächlich gegen die Basis des Blattes an Stärke zu. Von hier aus breitet
sich dieselbe bei stark befallenen Blättern auch über die Blattfläche mehr oder weniger aus. Durch
diese Behaarung erscheinen die Blattnerven lichtumschattet. Die Gallmilben sind auch im getrockneten
Material unschwer nachzuweisen. (Auf demselben Blatte mit Erineum, purpurascens Gaertn.)
Kieffer 1: 116. — Schlechtendal 28: 134—135. — Rübsaamen 31: 177—178, fig. 1 .
F u n d o r t e : Lothringen; Rheinland; ? Trumbachtal an der Nahe; Schweiz.