Rubeae.
Rubus L.
R u b u s I d a e u s L. (Textfig. 15).
(378.) Bl at t f l e ckenkr ankhe i t an Rubus, besonders an Himbeersträuchern zeigen die
Blätter regellos zerstreute helle oder gelbe Flecke oberseits denen unterseits haarlose, krankhaft
veränderte Stellen entsprechen; zudem ist der Nervenverlauf vielfach gehemmt und gestört, die Gestalt
des Blattes unregelmäßig, die Blattfläche selbst an solchen Stellen eingezogen, gekraust oder
zusammengebogen.
Eriophyes gracilis (Nalepa) 236. 80.
Die Milbe lebt sowohl an wildwachsenden wie an kultivierten Himbeerpflanzen, beim Eintritt
der kälteren Nächte im Herbst Oktober suchen sie Schutz zwischen Knospen und Stengel oder zwischen
den äußeren Knospenschuppen. Anfang November fanden sich keine freien Milben mehr auf, aber
zahlreich zwischen den Haaren der äußeren Knospenschuppen. Sobald im Frühjahr die Knospen
sich entwickeln, beginnt auch von neuem das Zerstörungswerk; schon an den ersten sich entfaltenden
Blättern sind, gegen das Licht gehalten, die bleichen Flecke bemerkbar. Durch Zurückschneiden
und Verbrennen der Reiser in der Ruhezeit der Milbe, im Winter, kann man dem Übel steuern.
Schlechtendal 1890 (Corrbl. d. nw. V. Halle 1890. 46— 48).^
F u n d o r t e : Verbreitet.
Diese Fleckenkrankheit tritt auch an verschiedenen wildwachsenden Rubusarten auf. —
[379—406.) Fi l zkr ankhe i t en (Erineum-Alten) an Rubus 1. bis 24.; vergl. Taf. XVII,
Fig. 8 (No. 386).
1. R u b u s a m o e n u s Portenschl.
(379.) PL Erineum rubeum Pers. ( = Phytterium rubi Fries, bestehend aus sammetartiger Verdichtung
der Behaarung, welche aus fadenförmigen, zugespitzten, einfachen Haaren, die steifer und
länger sind als die normalen, gebildet wird.
(Eriophyes gibbosus Nalepa.)
Gewöhnlich breitet sich das Erineum von den Sekundärnerven und aus den Nervenwinkeln
entspringend in breiten flachen Rasen über die Unterseite der Blätter aus, wobei die auf den Nerven
stehenden Haare etwas stärker und lichter weiß sind als die übrigen; die Färbung der Rasen ist graugrünlich
oder bräunhchgrün mit weißlichem Schimmer; oberseits sind solche Stellen kaum etwas
erhaben, blaßgrünlich, oft bräunlichgrün, zuweilen fast purpurbraun entfärbt, oft mit kurzen Haaren
besetzt, oder in gleicher Weise behaart.
Hieronymus 1: 86 n. 199.
F u n d o r t : Schweiz: am Genfer See.
2. R u b u s B a n n i n g i Focke.
(380.) wie (379.) Erineum rubeum Pers.
(Eriophyes gibbosus Nalepa.)
F. Löw 45: 32.
F u n d o r t : Westfalen: bei Minden.
3. R u b u s c a e s i u s L .
(381) wie (379.) Erineum rubeum Pers.
(Eriophyes gibbosus Nalepa.)
Dichter Sammetüberzug an der sonst kahlen Blattseite.
Hieronymus 1: 86 n. 200.
F u n d o r t e : Schlesien, Riesengebirge.
(382.) Kleine weiße Haaiflecke auf der unteren Blattfläche leicht eingesenkt, oberseits mit
entsprechender Wöibufig,: seltner in größeren, rundlichen Hecken aus weißlichen verschieden
gekrümmten und verwirrten Haaren gebildet mit auffallend stark weißem . Schimmer, seltener auf
der oberen Blattfläche, bald vereinzelt, bald dicht geschart.
Eriophyes rubicolens (Canestrini.)
G. Canestrini 2: 140—141.
Canestrini beschreibt das Öecidium von Rubus fruticosus mit folgenden Worten: „. . . produce,
aha pagina inieriora, delle minute galle coperte di peli rigidi, e le quali fanno sporgeuza alla pagina
superiore. dove sono liscie. In questo caso non si tratta dell’ Erineum Rubi Pers., ma di un fitopto-
cecidio d i v e r s o dal precitato.“ (Padova 10. IV. 1891.H o em entspricht meine Beschreibung
(an R. caesius): einer Haarfilzbildung auf der unteren, weit seltener auf der oberen Blattseite, in sehr
kleinen rundlichen B a sen zuweilen zu größeren Flächen zusammenfließend, häufig den Nerven
folgend, diese dann nicht selten hin und her gebogen, oder an Blattstielen. Die Haare ziemlich lang,
gerade und silberweiß, (so) zumeist an den Nerven; oder verfilzt, im Ansehen graulich, nach gewissen
Seiten hin mit weißem Seidenglanz . . . . Stark p s e tz te Blätter uneben, buckelig, zum Teil gekraust
oder in ihrer Gestalt und der Zahnung ihres Randes verändert. (Brachäcker bei Zwickau i. Sachsen.
7. IX, 1 8 7 9® Im Herb, cecid. von Hieronymus und Pax. fase. II no. 83 liegt von G. Hieronymus
(1891) einCecidium vor mit der Angabe „erzeugt von Cecidophyes { = Eriophyes) rubicolens Canestrini“.
Der beiliegende Zettel enthält die Bemerkung: „das sogenannte Vhytterium rubi Er.“ und weitere
auf jenes bezügl. Angaben Hwelche bei dem d®: v o r 1 i e g e n < l e n Cecidium n i cjst zutreffen,
denn die Filzrasen, liilllm m im Durchmesser, und untereinander verbunden bis 10 und mehr mm
lang, liegen u n t e r s e i t s v e r s e n k t und o b e r s e i t s w ö l b t sich die Stelle.auf. (Vergl.
Houard: Les Zoocecidies det Pl. d’Europe I, No, 3027.)
SöHlechtendal 6: ini r . 22: 27: 11, (irrtüml. als Erin. Kiel'lui 1: 128 (Urin. i ft- 141. Hier.
— Pax Herb, cecid. II n. 83.
F u n d o r t e : Lothringen; Rheinland; Sachsen; Schlesien.
4. R u b u s K t d i c a n s Weihe u. Nees.
' (383.) wie (379),
F. Löw 45: 32.
F u n d o r t : Niederösterreich.
5. R u b u s j e o r y l i f o l i u s Heyne.
(384.) wie (379).
Fr. Thomas 11: 850.
6. R u b u s f i s s u s Lindl.
(385.) wie (379).
F. Löw 45: 32.
F u n d o r t: Sachsen: Magdeburg.