Die Pflanze erscheint im Bau gedrungen, Stengel un Blütenstiele sind verkürzt, auch die Blüten -
stielchen, diese erheben sich nicht, oder nur wenig, über die Blätter, die einzelnen Blüten bleiben,
da sich ihre Stielchen nicht oder nur wenig entwickeln, meistens dicht beieinander und bilden einen
köpfchenartigen Blütenstand; die Blüten selbst bleiben klein oder verkümmern und dabei bedecken
sich alle grünen Teile mit einer abstehenden abnormen greisen Behaarung.
Bei starker Infektion zeigen auch die Laubblätter geringe Verbildungen, wie feine Teilung,
oder ihre Zipfel sind eingerollt, verbogen oder gedreht. Am auffallendsten wird dieses Cecidium,
wenn einzelne Blütenstände einer sonst monströsen Pflanze sich normal bis zur Fruchtreife entwickelt
haben.
Schlechtendal 51: 130.
F u n d o r t e : Prov. Sachsen; Thüringen; Rheinprovinz; Hessen.
2. E r o d i u m c i c o n i u m Willd.
(249.) Acr. Blütendeformation.
Trichostigma erodii Gerber. 254. 3.
F u n d o r t e : Süd-Frankreich; in Deutschland noch nicht beobachtet.
Oxalidaceae.
Oxalis L.
1. O x a l i s c o r n i c u l a t a L.-
(250.) Rollung, Faltung und Drehung der Blättchen.
Eriophyes oxalidis Trotter.
Nalepa 227. 51.
Die Rollung der Blättchen ist meist,rückwärts gerichtet und die Außenseite der Cecidien meist
fein gerunzelt. Die Rollungen erstrecken sich in sehr mannigfacher Weise über das Blättchen, durchlaufen
es ganz oder nur teilweise. Die Blüten so verbildeter Teile der Pflanze schlagen fehl oder bilden
sich unvollkommen aus und verrunzeln.
Fr. Thomas 9: 273. 14. — Hieronymus 1: 78. n. 155.
F u n d o r t e : (Italien; Südtirol;) im Gebiet noch nicht beobachtet.
2. O x a l i s s t r i c t a L.
(251.) PI. Wie (249).
Eriophyes oxalidis Trotter.
(Nalepa 227. 51).
JSchl. 1911. Abt. II. 43 m 762.
F u n d o r t e : Schlesien: Grünberg: Bergwerk, Schloßberg bei Bobernig.
(252.) Acr. Vergrünung" der Blüten, Fruchtknoten z. T. verlängert.
Dittrich: JSchl. 1911. II. 43. n../761-
F u n d o r t : Schlesien: Neustadt: Kröschendorf.
Sapindaceae.
Aesculus L.
1. Ae s culus Hi ppo c ä s t anum L.
H p Bräunung der Blätter durch £rei lebende Gallmilben. .'
Oxypleurites carinatus (Nalepa) 273. 4.
Schlechtendal 1895. Z P k . 3 n. 2.
F u n d o r t e : Weit verbreitet.
• • (253.) PI. Abnorme, braunfilzige Nervenwinkelgallen, Haarschöpfchen. (Taf. XIV, Fig. 1
und 2. (E r i n e u m A e s c u l i Endl.)
Eriophyes hippocastani (Fockeu) 227. 52.
Kleine, braune, länglichrunde Haarschöpfchen, welche an der Unterseite der Blätter in den
Nervenwinkeln sitzen; auf der Oberseite treten solche in Gestalt kleiner Köpfchen vor, diese sind
grün oder am Scheitel braun und unbehaart. Sie finden sich meistens in den Nervenwinkeln am
Mittelnerv, treten jedoch auch vereinzelt und von geringer Größe an Seitennerven auf.
Die Haare, aus denen diese Haarschöpfe bestehen, sind zweierlei Art: entweder lang, einfach
zylindrisch, in eine feine Spitze auslaufend, sie begrenzen den Nervenwinkel nach außen, oder verschieden
unregelmäßig, kürzer oder länger, mehr oder weniger stumpf endend und vielgliedrig. (Fig. 2.)
F. Löw 9: 496. 36. — Fr. Thomas 9:273. 13.
F u n d o r t e : Weit verbreitet.
2. Ae sculus rubi cunda L.
(—•) Bräunung der Blätter wie bei Aesc. Hippocastanum angegeben.
(254.) PI. Nervenwinkelgallen wie (253).
Eriophyes hippocastani (Fockeu).
Nalepa 227. 52. ^ Fr. Thomas 9: 273. 13.
F u n d o r t eh Thüringen; Hannover; Schlesien..
Aceraceae.
Acer L.
1. A c e r c a rn p e s 1* r e T..
g g 2 5 5 .) PI. Rindengallen an den jüngeren Zweigen (wie 269 und Taf. XIV, Fig. 6 und 7).
Eriophyes heteronyx (Nalepa) 228: 53.
Dieses Cecidium bildet vereinzelte oder zu mehreren beisammen stehende, zuweilen traubig
gehäufte, warzenförmige Erhöhungen von unregelmäßig rundlicher bis kugeliger Gestalt bei etwa
1 mm Durchmesser. Häufig sind sie noch kleiner, nur selten erreichen sie 1,2 bis 1,8 mm Höhe und
bis 2,2 mim Breite. Sie durchbrechen die Epidermis des Zweiges und zeigen daher keinerlei Blattgebilde,
wohl aber eigentümliche Furchen, mindestens eine quer über den Gipfel laufende, gewöhnlich
mehrere, die in der Nähe des Gipfels unregelmäßig Zusammentreffen oder sich rechtwinkelig schneiden;
die einer solchen Furche anliegenden Teile sind wulstig gerandet und umschließen dieselben lippenartig.
Diese Spalten gestatten den Milben den Ein- und Ausgang.
Hauptsächlich finden sich solche Cecidien am unteren Ende der Jahrestriebe, meist an den
Ringnarben der Knospenschuppen, seltener höher am Stengel. Vereinzelte Cecidien, finden sich auch