II. Bestimmungstabelle der Unterabteilungen.
(Berücksichtigt sind nur solche Abteilungen, denen Gallenerzeuger oder solche Tiere angehören, die
bisher aus Gallen gezogen worden sind.)
(1,2) Metathorax offen, Hinterleib dem Thorax breit ansitzend, ohne Stiel oder tiefen Einschnitt.
Vorderflügel mit Humeralfeld; 4 Kubitalzellen in der Anlage vorhanden; Hinterflügel mit
3 Grundzellen; Fühler grade, nie gebroöhen. 2 Schenkelringe vorhanden. Weibchen mit einer
fast immer in eine Scheide zurückziehbaren Säge. Larven weich, raupenartig, mit 6 Brustfüßen
und mit oder ohne Hinterleibsbeine; z. T. Gallbildner. Tenthredinoidea.
(2,1) Metathorax geschlossen, Hinterleib nicht mit breiter Fläche angewachsen, sondern anhängend,
zuweilen lang gestielt. Vorderflügel ohne Humeralfeld. 3 oder 4 Kubitalzellen in der Anlage
vorhanden. Hinterflügel mit weniger als 3 Grundzellen. Kein sägeartiger Legeapparat.
Larven ohne Beine.
(3,12) 2 Schenkelringe vorhanden.
(4,9) Flügel, wenn vorhanden, mit mehreren geschlossenen Zellen oder wenigstens mit einer
geschlossenen Kubitalzelle, Fühler nicht gekniet*
(5.6) Vorderflügel ohne Flügelmal, mit 6—8 Zellen. Fühler grade, höchstens mit 16 Gliedern.
Körper kurz und gedrungen; Hinterleib von der Seite zusammengedrückt; großenteils Gallbildner
oder -bewohner. Cynipidae.
(6,5) Vorderflügel mit deutlichem Flügelmale und meist viel verzweigter Nervatur. Köpf mit, dem
Thorax durch einen kurzen Stiel verbunden. Hinterleib am unteren Ende des Metathorax
angefügt. Nur Schmarotzer, z. T. auch von Gailbildnern.
(7,8) Vorderflügel nur mit einem Medialnerven. Zwischen dem zweiten und dritten Hinterleibsringe
meist kein bewegliches Gelenk. Braconidae.
(8.7) Vorderflügel mit 2 Medialnerven. Die erste Kubital- und die Diskoidalzelle zu einer einzigen
Zelle, der sogenannten Diskokubitalzelle, verschmolzen; außer dieser nur noch 1 oder 2 Kubitalzellen.
Bauchsegmente weich und häutig, beim Eintrocknen gewöhnlich eine Längsfalte bildend.
2. und 3. Hinterleibssegment gelenkig miteinander verbunden. Ichneumonidae,
(9,4) Flügel, wenn vorhanden, ohne geschlossene Zellen. Fühler gekniet oder grade.
(10,11) Der Legestachel des ? entspringt von der Hinterleibsspitze auf der Bauchseite. Fühler stets
gekniet, mit 1—3 Ringgliedern zwischen Schaft und Geißel. Körperfärbung meist metallisch
grün. Zum kleinsten Teile Gallbildner, zum weitaus größten Schmarotzer, auch von Gallenbewohnern.
* Chcdcididae.
(11,10) Der Legestachel des ? entspringt aus der Hinterleibsspitze selbst; Fühler gekniet oder nicht;
im ersteren Falle zwischen Schaft und Geißel keine Ringglieder. Körperfärbung nicht metallisch,
sondern schwarz, braun oder rot. Schmarotzer, auch von Gallenbewohnern. Proctotrupidae.
(12,3) Nur ein Schenkelring vorhanden. Keine Gallbildner, sondern nur zu einem sehr kleinen Teile
Bewohner von verlassenen Gallen.
(13,14) Der Metatarsus der Hinterbeine ± verbreitert, flachgedrückt, größer als die folgenden Fußglieder,
wenigstens auf der Innenseite dicht borstenförmig behaart. Apidae.
(14,13) Der Metatarsus der Hinterbeine nicht oder wenig verbreitert, daher ± schlank, innen ohne
borstenartige Behaarung. Rapacia (s. 1.)
III. Tenthredinoidea (Enslin.)
[Chalastogastra Kn w.]
Sie zerfallen nach K o n o w 1): in die; 3 Familien p r Siricidae, Lydidae und Tenthredinidae,
von denen nur die dritte GaflenerZCuger enthält und deshalb hier zu behandeln ist. Diese Familien
unterscheiden sich wie folgt:
(1.2) Vorderrücken hinten fast abgestutzt oder schwach ausgerandet; Diskoidalnerv vom Kubitus
geschnitten; vom Mittelrücken nur das Schildchen durch Furche abgetrennt. Lydidae.
(2,1) Vorderrücken hinten tief ausgeschnitten.
VIM) Diskoidalnerv vom Kubitus geschnitten; Mittelrücken vor dem Nackenschilde durch Quer-
furchen geteilt. H H I fo V Y 'iC l (1 ( I fi
(4.3) Diskoidalnerv mundet vor oder in dem Ursprung des Kubitus in die Subkosta; vom Mittelrücken
nur der Rückenschild durch eine Furche abgetrennt. Tenthredinidae.
T e n t h r e d i n i d a e .
Der Körper ist im allgemeinen untersetzt;, selten unter einigen min- lang, oft groß, selten
metallisch.
Der K o p f « fast immer breiter als lang, der Scheitel oft mit einer scharf abfallenden Hinterkante
versehen. Die 3 Nebenaugen bilden ein Dreieck, dttaoft auf einem über die Umgebung erhabenen
Felde von meist fünfeckiger Gestalt liegt. Dies.es Stirnfeld^(»rea pentagona||Textfigur 1, 2), ist z. T.
Fig. 1. Kopf einer
Tenthredinide von oben.
sch Scheitel,
schl Schläfen.
Fig. 2. Kopf einer Tenthredinide von vorne.
w Wangen, wa Wangenanhang, s tf Stirnfeld,
sag Supraantennalgri,b3, f Fühleransatzstelle,
sch Scheitel, cl Kopfschild, ol Oberlippe, oh
Oberkiefer.
durch Furchen von der Umgebung getrennt und reicht nach unten bis oberhalb der Fühler, wo es durch
einen Wulst abgeschlossen wird, der häufig in der Mitte eine Furche (Stimfurche) zeigt. Zwischen den
Fühlern befindet sich eine Erhöhung, der Intraantennalhöcker, Die Netzaugen sind im allgemeinen
groß, oval, selten innen schwach ausgerandet, nie behaart. Der Kopfschild (clypeus) ist vorn entweder
abgestutzt, abgerundet oder d* ausgerandet; er hat fast stets jederseits eine punktförmige Grube.
Die Oberlippe u^t .der Größe nach bei den einzelnen Gattungen sehr verschieden, tritt aber ~
zwischen den Oberkiefern deutlich hervor. Diese sind im allgemeinen stark entwickelt, zuweilen am
Ende mit scharfen Spitzen und innen mit einem oder zwei scharfen Zähnen bewaffnet. Die Unter-
„ "> K e a t o « E ele ilm ig wurde hier der neueren, von E n s 1 i n (n I O. p 36) gegebenen daran
Familie der Tenthredinidae bei diesem auch die nicht gallenbildenden Lydidae umschließt.
Zoologien. Heft 61.
orgezogen, weil die