reste, aus denen abnorme Zweige entspringen; diese zeigen neben anscheinend gesunden Blättern hin
und wieder verbreiterte, denen ähnliche kleinere folgen. Alle Zweige dieses Seitensprosses, soweit
solche erhalten sind, schließen mit mißbildeten Blättern oder Knospen unter blauroter Entfärbung
ab, welche z. T. Formen’zeigen wie solche bei den „Blütenknospengallen“ auftreten.
Das Auftreten zu so später Jahreszeit an sonst
entblätterten Pflanzen, die üppig wuchernden, dunkel
bläulichrot gefärbten Klunkern der Endtriebe, abstechend
gegen das bleiche Grün des sonstigen Laubes,
sind auffallend. Ob aber die scheinbar normalen Blätter
dieses auch sind? sie könnten auch nach unten gerollt
sein.
Eine Untersuchung der Milben fehlt.
' Rübsaamen i. lit'.
F u n d o r t : Elsaß: Bennweier nördl. von
Colmar in einem Hohlwege zwischen Weinparzellen
(29. IX. 1912 Rübs.).
(611.) PI. Verbreiterung der Blätter an blühenden
Pflanzen (Vergrünung).
Die Milbe ist nicht untersucht.
Eine kräftig gewachsene Pflanze, deren Zweige
dicht mit vergrünten Blüten und deren Resten besetzt
waren, zeigte vielfach verbreiterte Blättchen; besonders
zeichnete sich dadurch ein am unteren Ende des
Hauptstengels stehender Sproß von fünfzehn Zentimeter
Länge aus, dessen kräftiger Seitensproß fast
ausschließlich mit breiten Blättchen besetzt war, denn
nur vom Ende des unteren Seitensprosses erhob sich
ein schwacher Trieb, mit drei normalen schmalblätterigen
Wirteln, doch schon der vierte und der
noch knospenartig geschlossene Endwirtel zeigte wieder
die breiten Blattformen. Die übrigen Seitensprosse
(2 y2 bis 6 y2 cm lang) enden mit Knospungen oder Andeutung
von Blüten. Die Blätter waren auffallend
breit, am Ende aufgebogen abgerundet. Auch an
anderen Orten fanden sich unter gleichen Verhältnissen
breitblätterige Pflanzen.
F u n d o r te : Rheinland: bei Rheinbrohl; Ruine
Hammerstein; Schloßruine Stahleck.
Textfig. 24. Galium mollugo L. Verbreiterung der
Rübsaamen fec. Blättchen. Herb, cecid. Rübs.
(612.) Acr. Triebspitzengallen: schlauchförmige bis beutelartige Blattquirl-, Blütenknospen-
und Fruchtgallen. Taf. XXII, Fig. 7. (Vergl. No. 607.)
(.Eriopkyes galiobius (Canestrini).)
Die Abbildung stellt einen Blütenstand dar, in welchem sowohl einzelne Blüten, wie auch ganze
Blütenwirtel in beutelartige Gallen verwandelt sind, im ersten Falle ist das Cecidiujn gestielt, im ändern
Falle sitzt eg breit auf, umkränzt von Blättchen. Von diesen Blattrosetten geben häufig zwei Blütenwirtel
ausi. jglzeigen sich auch in Fig. 7 bald nur ein Cecidium, meistens aber deren zwei. Zu dieser
' ’S***“ « Paßt die Beschreibung von Fr. Thomas § ) Knospengalle: „bestehen in großen grünen, hohlen,
sehlauchartig zusammendrückbaren, selten harten-Gebilden von eiförmiger bis kugeliger Gestalt, oft
an den Seiten stumpfkantig oder faltig, oder starkrunzelig und von welkem Aussehen, in’eine
Shnabelige, kurze Spitze ausgezogen, in welcher der Eingang zu dem Hohlraum lie g t. . . . “ „Das
Innere der Galle enthält zottenartige grüne Zellwucherungen, die augnnscheitilicli durch Umbildung
der Anlagen von Blattorganen entstanden sind.“ (Löw.) Diese Cecidien können eine Größe von 8 mm
erreichen, gewöhnlich sjid sie etwa 5 mm im Dürchmesser.
259 260, n 2 t IX f 9 — F Löw 19 U35 unter n 12 — Schlechtendal 10: 43—4S.n.l2a t. II fiz 6—13B
Hieronymus 1: 72 n. 108 Rübsaamen 32:117 n. 67.
F u n d o r t e: Bheinland: Nieder-Hammersteiner Ley, bei Werlau; Westpreußen,- Mark Brandenburg:
bei Berlin, Freienwalde; Prov. Sachsen: zwischen Halle und Merseburg; Schlesien: bei
Grunberg, Breslau, Liegmtz, Schmiedebeig, Riesengebirge; Böhmen; Glatz etc.
12. G a l i um s i l v a t i c u m L.
(613.) PI. Blattrandrollung.
Eriopkyes galii (Karpelles) 247. 121.
Die Blätter sind nach oben eingerollt, verbildet, verkrümmt, zusammengeklappt.
Amerling 6:175—176. — F. Löw 45: 28. — Hieronymus 1 : 73 n. 113.
F u n d o r t e : In böhmischen Wäldern, besonders in denen von Krtsch (Krc) bei Prag (Amer-
ling). — Sächsisches Erzgebirge bei Stein; Baden: bei Karlsruhe.
(614.) Acr. Vergrünung der Blüten.
Phyllocoptes anthobius Nalepa 268. 49.
Die Verbildung der Blüten erfolgt in außerordifitlicher Mannigfaltigkeit und ist es manchmal
schwierig, normale Blüten zu finden.
Fr. Thomas 2: 349; 11: 362. — F. Löw 11: 626 n. 77; 45: 27—28. — Schlechtendal 10: 47 n. 12 f. — Kieffer 2: 585 n. 15 __
Hieronymus 1: 73 n. 114. — Dittrich 1912. 69 n. 1058.
F u n d o r t e : Lothringen: bei Bitsch auf der Ruine Falkenstein; Rheinland: Werlau, Linz,
St. Goar verbreitet; Hessen; Baden; Bayern; Thüringen; Erzgebirge, Sachsen, Harz; Böhmen;
Schlesien; Niederösterreich.
13. G a l i u m S c h u l t e s i Vest.
(615.) PI. Randrollung der Blätter nach unten.
Hieronymus 1: 73 h. 111.
F u n d o r t : Schlesien: Geiersberg bei Silsterwitz.
(616.) Acr. Vergrünung der Blüten.
Milbe nicht untersucht.
Hieronymus 1: 73 n. 112.
F u n d o r t : Harz: Roßtrappe und Bodetal.
14. G a l i u m s i l v e s t r e Pollich (pusülum L.).
Die Milben sind nicht untersucht.
(611.| PI. Blattrandrollung nach oben, an nicht blühenden Stengeln oder an den Blättern