einem Keimlager, das walzenförmig, nach hinten abgerundet ist und aus distinktcn Zellen besteht.
Die Samenzellen haben eine Größe, die bereits innerhalb der Fehlergrenzen mikrometrischer Messung
hegt; sie sind rund und färben sioh in Tinktionsflüssigkeiten intensiv. Man sieht sie gewöhnlich zu
Ballen vereinigt oder in wolkigen Haufen in dein glashellen Sekret der zwischen dem Hoden und dem
Vas deferens eingeschalteten, großen, kugeligen Drüse. Diese ist .keineswegs, wie aus ihrer Entwicklung
zu erkennen ist, eine einfache, kugelige Erweiterung des Leitungsweges, sondern eine selbständige
Drüse, deren Epithel aus kubischen Zellen mit glashellem Inhalt besteht. Ihr glasiges*,
schleimiges Sekret dient als Träger der Samenzellen.
Das V a s d e f e-rens ist ein kurzes, zwischen Ganglion und Bauchwand liegendes Rohr,
das von flachen Epithelzellen mit körnigem Inhalt ausgekleidet wird.
Der ä u ß e r e G e s c h l e c h t s a p p a r a t d e s W e i b c h en;s (Epigymum, C a n e str in i;
Epg.) zeigt eine größere Formverschiedenheit und einen komplizierteren Bau: er bildetiSinen tasehen-
artigen Verschluß der sehr erweiterungsfähigen Geschleehteöffnung und besteht aus einer unteren,
meist stark gewölbten und einer oberen, flachen D e c k k 1 a p p e, Erstere entspricht der hinteren
gekielten Platte des Epiandriums und ist eine taschenartig von der Bauchseite abstehende Falte
der Körperhaut von wechselnder Gestalt (bald tief halbkugelig oder trichterig, bald flach beckenförmig
usw.). Sie ist in der Mediane sowie in den beiden Ecken eingefaltet und ermöglicht dadurch die Erweiterung
des Scheideneinganges beim Durchtritt des Eies; ihr freier Vorderrand« ¡gewöhnlich m
der Mitte ausgerandet und an den Seiten einwärts ggbogen. An den Seiten ode*' am Grund döi
hinteren Klappe sitzen die seiten- oder grundständigen Genitalborsten.
Die vordere öder obere Deckklappe ist wenig gewölbt, derbhäutig, an der Außenseite meist
von zahlreichen Längsleisten durchzogen, gestreift, selten glatt. Sie verschließt die Genitalöfinung
von vom und obenher und liegt auf der unteren oder Taschenklappe, welche sie ganz oder teilweise
bedeckt; ausnahmsweise ist sie klein und liegt dann dem vorderen Rand der Taschenklappe wie der
Deckel einer Dose auf, Beim Durchtritt eines Eies wird die Deckklappe zurückgeschlagen und die
Taschenklappe stark Vorgewölbt und erweitert, wpbei die mittlere Längsfalte und die beiden Seiten-
falten verstreichen und der. Scheideneingang sichtbar wird. Abweichend ist das Epigynium von
Eriopliyes pini Nal . gebaut; die ¡hintere (untere) Deckklappe ist stark reduziert-und wird von der
flachen herzförmigen vorderen Deckklappe völlig verdeckt.
Solange Eier nicht produziert werden, erscheint der 0 v i d u c t als ein enges Rohr, dessen
keulenförmig angeschwollenes Hinterende das Keimlager, 0 v a r i u m, umschließt. Später wird eine
erstaunliche Menge von Eiem gebildet: Ovarium und Oviduct schwellen bedeutend! an und nehmen
den größten Teil der Abdominalhöhle ein. Der weibliche Geschlechtsapparat gleicht dann einem mit
Eiem verschiedenen Entwicklungsgrades strotzend gefüllten Schlauch-
Die Wandung der Geschlechtsorgane besteht aus einer strukturlosen Tunica propria, welche
inseits eine Epithelschicht trägt. Diese kleidet nicht allein den Eileiter aus,*sandem umgibt auch das
Keimlager und besteht aus fast isodiametrischen Zellen mit großen Kernen und glashellem Inhalt.
In den Scheideneingang münden rechts und links je ein kleines, kaum 5 p großes BläSehen
mit feinem Ausführungsgang. Diese Bläschen sind vielleicht Samentaschen; sie haben eine ei- bis
bimförmige Gestalt und sind mit sehr kleinen Zellen strotzend gefüllt, welche in ihrer Größe und
ihrem Verhalten zu Tinktionsflüssigkeiten mit den Samenzellen übereinstimmen.
Die E i e r der Eriophyiden sind reich an Dottermaterial, das an der Peripherie nur ein sehr
dünnes Keimhautblastem freiläßt und das Keimhautbläschen völlig verdeckt; die Dotterbildung
beginnt mit dem Eintritt des Eies in den Eileiter. Infolge der reichen Ausstattung mit Bildungsmaterial
ist die Gr ö ß e der Eier sehr ansehnlich. Sehr gestreckte, wurmförmige Arten (E. füiforvnis
Nal., E. vermicularis Nal. u. a.) haben verhältnismäßig kleinere, meist kugelige Eier. Die freilebenden
Phyllocoptinen produzieren meist kleinere Eier als die Eriophyinen, die in ihren Gallen einen ausgiebigen
Brutschutz genießen.
Die F o rm der Eier ist verschieden; am häufigsten finden sich elliptische, dann kugelige,
seltener ovoide Eier (E. p in i Nal.).
Die E i s c h a l e ist sehr dünn und elastisch; sie wird von Kalilauge nicht angegriffen und besteht
sehr wahrscheinlich aus Chitin. Beim Durchtritt durch den Scheideneingang streckt sich das Ei
erstaunlich in die Länge: es hat den Anschein, als flösse eine formlose, körnige Masse aus der Geschlechtsöffnung
hervor. Nach dem Austritt nimmt das Ei sofort seine bleibende Gestalt an.
Die Eier werden an die Unterlage angeklebt, von den Eriophyinen an der Innenseite der Gall-
wände, an Haaren u. dgl., von den freilebenden Formen in den Winkeln der Blattnerven auf der
Unterseite, aber auch auf der Oberseite der Blätter in den Rinnen und Furchen längs der Blattnerven.
Die Eiablage findet während des ganzen Sommers statt. Die Zahl der von einem Weibchen
abgelegten Eier läßt sich auch nicht annäherungsweise angeben, da weder über die Lebensdauer der
Geschlechtstiere, noch über die Dauer der Entwicklung Beobachtungen vorliegen. Die große Zahl von
Eikeimen in den Ovarien geschlechtsreifer Tiere berechtigt jedoch zu dem Schlüsse, daß diese eine
bedeutende sein müsse. Infolge der massenhaften Produktion von Eiern erfährt das Abdomen eine
ganz außerordentliche Streckung und Vergrößerung; gravide Weibchen erreichen nicht selten eine
Länge, die fast doppelt so groß ist wie die Länge des jungen Geschlechtstieres, das eben die Nymphenhaut
abgestreift hat.
7. Postembryonale Entwicklung.
Die embryonale Entwicklung der Gallmilben ist noch völlig unbekannt. Der Furchungsvorgang
scheint nicht nach einem einheitlichen Typus zu verlaufen. In seltenen Fällen durchläuft ein
Ei seine ganze Entwicklung im Eileiter; in solchen Fällen erscheint die Produktion weiterer Eikeime
im Ovarium sistiert. An Stelle derselben trifft man eine formlose, körnige Masse. Möglicherweise sind
ungünstige Emährungsverhältnisse oder der Erschöpfungszustand des Tieres Ursache dieser Erscheinung.
Die bei den Acariden allgemein herrschende Tendenz zur Verkürzung der postembryonalen
Entwicklung tritt bei den Gallmilben besonders deutlich hervor: sie besitzen nur zwei Jugendformen
(Larve und Nymphe). Bei ihrer parasitischen Lebensweise auf sommergrünen, hinfälligen Pflanzenorganen
ist eine möglichst verkürzte und vereinfachte Entwicklung für die Erhaltung der Art von
größter Bedeutung. Eine wichtige Vorbedingung hiezu bietet der ausgiebige B r u t s c h u t z , den
die Gallen ihren Erzeugern gewähren. Die Eier sind infolgedessen reicher mit Bildungsmaterial
(Dotter) ausgestattet, so daß die jungen Tiere in einem weit vorgeschrittenen Entwicklungsstadium
die Eihülle verlassen. Sie sind bereits dem Muttertiere vollkommen ähnlich, vierbeinig und führen
die gleiche Lebensweise wie diese. Ihre Entwicklung vom Ei bis zum Prosopon vollzieht sich in derselben
Galle, also unter den gleichen Bedingungen. Die Jugendformen der Gallmilben können daher
n i c h t al s e c h t e L a r v e n im eigentlichen Sinne betrachtet werden, da sie keine provisorischen
Larvenorgane besitzen und auch keine abweichende Lebensweise führen. Auch der be