geschlossenen Laubknospe verwandelt. In derselben wurden deutlich neun aufeinanderfolgende
Spelzen unterschieden, von denen die 3 bis' 4 ersten an ihrer Spitze eine ganz kurze Granne trugen.
In der Mitte der vergrünten Blüte befanden sich noch rudimentäie Blattgebilde, vielleicht auch
verkümmerte Staubgefäße und Knospenanlagen (Thomasjpll
F r . . Thomas 11: 385. 25.
F u n d o r t : Baden: Karlsruhe (Al. Braun) Mai 1834.
(17.) Acr. B l ü t e n d e f o r m a t i o n .
Eriophyide nicht bestimmt.
Das oberste Blütchen einer Rispe ist ungefähr doppelt so dick wie die: normalen, aber noch
mcht halb so lang. Die Spelzen p|id-als solche deutlich zu unterscheiden, aber stark verkürzt und
bauchig erweitert. Das Innere wird ganz ausgefüllt von dem stark verdickten, etwas abgeplatteten
Fruchtknoten. Staubgefäße fehlen. Durch den stark .Verbildeten Fruchtknoten erhält BÖS Galle
Ähnlichkeit mit gewissen Helminthocecidien. Doch fanden sich nur Eriophyiden darin (Rübsaamen).
Rübsaamen 27: 227. 5. Dillrich «nd Schmidt Nachtrag z. <1. Verz. d. schlesischen Gallen I 84 no. 75 (JSchl. 1903)
F u n d o r t : Schlesien bei Grünberg: Telegraphenberg, Meiseberg.
Bromus L.
1. Bromus t e c t o r u m L.
(18.) Acr. V e r g r ü n u n g d e r B l ü t e n .
? Eriophyes tenuis (Nalepa).
Die oberen Deckspelzen sind vergrünt und fleischig angeschwollen, die Vorspelzen, Stäubi}
blätter und der Fruchtknoten sind verkümmert oder gänzlich unterdrückt (Hieronymus).
■ Meistens finden sich nur wenige Cecidien in einer Ähre, es kommt aber auch vor, daß fast jedes
Ährchen infiziert ist und in solohen Fällen verändert sich die Gestalt der Pflanze. In ersterein F a l l
behält sie ihre uberhängenden Ährchen und die Spelzen tragen normale Grannen, im anderen Falle
ist ihr Wuchs straffer, die wenigen Ährchen sind mehr oder weniger aufgerichtet Und die Grannen.
der Spelzen sind verkürzt oder verkümmert. Dadurch erhält die ganze Pflanze ein fremdes
welches noch erhöht wird durch ein gleichzeitig reichlicheres Auftreten der Cecidien, die hier eine
rundlichere Gestalt zeigen, bei geringerer Größe; die Größe schwankt zwischen ® 1Ö mm Länge.
F. Lmr 24: 717, 5. — Schlcchtendal jun. 10: 32. 4. t. II. 1. i . 5. — Hieronymus I, 65, 02. •
F u n d o r t e : Prov. Sachsen; Schlesien; Mark Brandenburg; Niederösterreich.
2. Bromus s teri l i s L.
(19.) Acr. V e r g r ü n u n g d e r B l ü t e .
Eriophyes tenuis (Nalepa) 213. 4, m it Phyllocoptes clubius (Nalepa) 256. 2.
Wie Bromus tectorum L.
Nalepa 9: 46. 1 ; 22: 279. 8.
F u n d o r t : Prov. Sachsen.
3. Bromus e re c tus Huds.
(20.) V e r g r ü n u n g d e r B l ü t e n .
Eriophyes tenuis (Nalepa) 213. 4 mit Phyllocoptes dubius (Nalepa) 256. f.;
. Die Cecidien sind spindelförmig, oft bis 30 mm lang und 6 mm dick und einseitig meist etwas
■ gerötet. Man nimmt diese Gallen schon aus der Feme wahr, weil sie durch ihre Schwere den
¡schwachen Ährchenstiel biegen und dann überhängeh. Sie'.sind so überaus häufig, daß man nicht
selten Rispen mit 6—8 Gallen findet und wenig gällenfreie Rispen anzutreffen sind (F. Löw).
F Lö»s(«f8 t l i l i B f t S i y m u s 1 651 60 — Sohlechteuäal'1j u t ä l ; ä § S ( i r r tu m l i c h als Brachypodium
pmnatum). r
F u n d o r t e : Prov. Sachsen; Rheinland; Bayern; Niederösterreich.
4. Bromus s ecal inus L.
(21.) Acr. V e r g r ü n u n g d e r Bl ü t e .
Molliard l . H Dittrich u. Schmidt Nachtrag I. JSchl.
F u n d o r t : Prov. Schlesien: bei Grünberg.
5. Bromus arvens i s L.
(22.) Acr. V e r g r ü n u n g de r Gi pf e l bl üf r e *
Eriophyes tenuis (Nalepa) 213. 4, mit Phyllocoptes dubius (Nalepa) 256: 2.
Die oberen Deckspelzen sind vergrünt und fleischig angeschwollen, die Vorspelzen; Staubblätter
und der Fruchtknoten sind verkümmert oder gänzlich Unterdrückt (Hieronymus).'
Fr. Löw 24: 717. — Hieronymus 1. 65 : 59.
F u n d o r t e ; Hessen; Schlesien; Sachsefi; Lothringen; Böhmen; Niederösterreich.
6. Bromus mol l i s L.
(23.) Acr. V e r g r ü n u n g d e r G i p f e l b l ü t e .
Eriophyes tenuis (Nal.) 213. 4 m it Phyllocoptes dubius (Nal4'i|56. 2.
Die Endblüte der 8—13blütigen Ährchen ist vergrößert, bauchig aufgetrieben und enthält
in ihrem Innern statt der Blütenteile ein langfaseriges, korallenartig verzweigtes Haargebilde mit
etwas verdickten; stumpfen Enden. Dieses Gebilde sitzt Igjf der ganzen inneren Fläche der unteren
Spelze, welche fast knorpelig verdickt erscheint; die obere Spelze ist ganz in Fasern verwandelt.
Zuweilen trifft diese Mißbildung die zwei endständigen Blüten eines Ährcbens. Obgleich
nur in diesem Teil der Galle, nämlich zwischen den genannten Häargebilden, Gallmilben anzutreffen
sind, so werden doch auch die den Endblüten zunächst stehenden Blüten in eigentümlicher Weise
verändert, eine Erscheinung, die zeigt, welchen Einfluß Gallmilben auf das Wachstum der Pflanzen
auszuüben im Stande sind. Von drei oder vier der besehläebenen Gallft, zunächst stehenden Blüten
bleiben die Fortpflanzungsorgane vollständig unentwickelt; die oberen Spelzen verkümmern zu kleinen,
zarten Schüppchen, während die unteren Spelzen sich bauchig erweitern und dachig über die Galle
legen imd mit ihr ein Ganzes bilden. Die noch, übrigen Blüten eines solchen Ährchens bleiben normal
und gelangen auch zur Reife. Da die Ährchen von Bromus mollis an und für sich schon ziemlich
dick sind,5j§ kann man die Gallen an der S|Jt|^derselben nur schwer erkennen; im Juli jedoch, wenn
die reifen Rispen strohgelb werden, erkennt man die Gallen leicht an ihrer grünen Farbe, welche
sie fast bis zu ihrem Ausfallen aus den Rispen beibehalten. I Sobald die Galle wahrnehmbar wird,
findet man die Gallmilbo in ihrem Inneren schon iü allen Entwickelungsstadien (F. Löw).
F. Löw 5: 4—5, t. I A. f. 5. — Sehlechtendal 10: 33, 4 b , t. II. f. 1^ - 3 .
F u n d o r t e : Prov. Schlesien; Sachsen; Rheinland; Lothringen; Niederösterreich.