
Fleck. Die Fransen wie die anstoßende Flügelfläche, hinter dem Spitzenpunkt der Federn weiß. —
Die Raupe ist ca. 7 mm lang, nach den Enden zugespitzt, blaßgelblich, Kopf und Nackenschild
gelbbraun. Die Raupe der ersten Generation im April und Mai im Herztrieb von S c abi o s a c o l um-
b a r i a und s u a v e o l e n s ; der zweiten Anfang Juli im Stengel in kleiner, rot gefärbter Anschwellung.
— Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Entwickelung des Falters in Juni und von
August an. — Z. Is. 1891, 869 (867); Stgr. Cat. II. 1434. Hofm. Orneod. Iris XI. 356. —
II. Teil, S. 571.
45. Or n e o d e s p a l o d a c t y l a Zell.
Der vorhergehenden Art sehr nahe. Die Grundfarbe ist heller, die Binden sind dunkler und
heben sich deutlicher ab, die Einfassungslinien der Binden fast reinweiß. Bei f. perittodactyla Stgr.
aus Spanien ist die Grundfarbe mehr gelblich. Die f. perittodactyla Stgr. wurde von Staudinger aus
einer großen, weit aufgetriebenen Anschwellung eines Stengels von S c a b i o s a u r c e o l a t a
einmal erzogen. Die Naturgeschichte der Stammart ist zurzeit noch nicht bekannt. Der Falter
fliegt von Mitte Juli an. 0 . Hof mann bezweifelt, ob diese Art generisch von grammodactyla zu trennen
ist. — Z. Is. 1847, 908. — Stdg. Cat. II. 1435.1 - Hofm. Orneod. Iris XI. 354. — II. Teil, S. 572.
46. O r n e o d e s h e x a d a c t y l a L. Taf. II (XXVI), Fig. 12.
Flügelspannung 14—17 mm. Das Endglied der Palpen fast so lang wie das Mittelglied. Die
Vorderflügel bleich gelbgrau, die Binden schwärzlichblau, weißlich eingefaßt; die innere Binde auf
Feder drei eingezogen, die äußere auf der ersten Feder mit einem Fleck beginnend, springt auf Feder
drei und vier wurzelwärts vor. Die Binden der Hinterflügel sehr undeutlich, die Federn zwischen
den hellen Einfassungslinien dunkel bestäubt. Die Fransen hinter dem Spitzenpunkt kaum heller. —
Die Raupe ist erwachsen 8—8 Vs mm lang, vorn etwas schmaler wie hinten, einfarbig gelb, mit dunklem
Rückengefäß, Kopf und Nackenschild etwas dunkler; Afterklappe und Füße gelb, vor der Verwandlung
färbt sich die Raupe rot. Die Raupe lebt im Juni und Juli in Blüten von verschiedenen L o n i c
e r a - Arten ( p e r i ö l y m e n um, c a p r i f o l i u m , x y l o s t e u m ) und frißt diese aus. —
Die Verpuppung findet am Boden in einem mit Sand bedeckten Gespinst statt. Die Entwickelung
erfolgt im Juni und August, der Falter überwintert bis in den Juniv — L. S. N. ed X, 542; — Stdg.
Cat. II. 1437; — 0 . Hofm. Orneodidae. Iris XI. 349* — II. Teil, S. 571.
(47.) Or n e o d e s h ü b n er i Wallgr.
Flügelspannung 14—17 mm. Das dritte Palpenglied fast so lang wie das Mittelglied. Die
Vorderflügel heller oder dunkler braungrau, die Binden auf allen Flügeln deutlich, reiner dunkelgrau,
die Einfassungen scharf hell. Die innere Binde auf Feder drei nach innen abgesetzt, die äußere auf
Feder drei und vier basal vorspringend, auf der ersten Feder am Vorderrande geteilt. Die Fransen
wie die anstoßende Flügelfläche, hinter dem Spitzenpunkte weißlich. — Die Lebensweise der Raupe
ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Nach Gärtner (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn 1867, V. 44)
soll die Raupe in kleinen, bauchigen Stengelanschwellungen von S c a b i o s a o c h r o l e u c a Vorkommen,
nach Treitschke, Bd. IX. Abt. 2, 255 in Blüten von L o n i c e r a - Arten, Beide Angaben
dürften auf Verwechslung beruhen. C h r é t i e n erzog die Art aus Blüten und Samen von Ce n t
a u r e a j a c e a und K n a u t i a a r v e n s i s . Die Verpuppung der in C e n t a u r e a lebenden
Raupen erfolgt in den Blütenkörbchen, während die in K n a u t i a lebenden Raupen sich an der
Erde verpuppen. Der Falter fliegt von Juli bis zum Frühjahr. — Wallgr. Fjäderm. p. 24; — Stdg.
Cat. II. 1438. — 0 . Hofmann, Orneodidae. Iris XI, — II. Teil, S. 572.
Familie (jelecliiidae.
Kleinere Falter mit stark entwickelten, vorstehenden oder auf gebogenen Palpen. Die Vorderflügel
breit, oval bis ovallanzettlich, oder nach außen verbreitert, mit kurzen Fransen. Die Hinterflügel
breiter bis schmaler wie die Vorderflügel, in der Form verschieden; Innenrand und Saum
gleichmäßig gerundet bis mit geradem und dem Vorderrande parallelem Hinterrande und steilem
Saum mit weit vorgezogener Spitze. Der Kopf ist anliegend behaart oder beschuppt, die Zunge
gerollt. Die Maxillen rudimentär bis viergliedrig. Die Fühler mäßig lang, selten länger wie die Vorderflügel,
öfter mit vorspringenden Ecken oder fein gewimpert. Die Hinterschienen lang, an der oberen
Kante oft behaart. Die Äderung der Flügel vielfach, besonders bei den größeren Tieren vollständig,
Adersystem III gut entwickelt. Die Diskoidalzelle ist sehr verschieden geformt. Ader II., und II5
sind immer, mitunter auch noch II3, gestielt, II5 zieht in den Vorderrand, selten in die Spitze oder
den Saum. III, und III2 an ihrem Ursprung mehr oder weniger entfernt, III3 und IV, meist aus der
hinteren Ecke der Mittelzelle, getrennt oder gestielt, III2 oft an III3 genähert. Auf den Hinterflügeln
ist die Mittelzelle in der Länge sehr verschieden, nach außen zugespitzt oder verbreitert,
gerade abgeschnitten oder die obere oder untere Ecke vorspringend, zuweilen zwischen Ader III3
und III2 offen. Ader II zieht in den Vorderrand, III, in die Spitze oder in den Saum; III2 ist an III,
genähert oder fehlt. III3 und IV, getrennt, aus einem Punkte oder gestielt. IV, und IV2 mitunter
gestielt, IV2 meist entfernt vor der hinteren Zellecke. V undeutlich, a mit Wurzelschlinge.
Unterfamilie Oecophorinae.
Die Palpen aufgebogen. Die Vorderflügel ziemlich breit, von beiden Rändern gebogen. Die
Anhangszelle meist deutlich abgegrenzt, Ader II, entspringt entfernt von II2, ungefähr in der Mitte
zwischen II2 und der Wurzel, II4 und II5 gestielt. Die Äste von III in ziemlich gleichen Abständen.
Die Hinterflügel mit gerundetem Innenrand und Saum, letztere vor der Spitze nicht eingezogen;
Ader II von III, weit getrennt, III3 und IV, genähert oder aus einem Punkte.
23. Gattung Borkhausenia Hb.
Die Palpen sichelförmig, so lang wie der Thorax, selten kürzer, das Mittelglied etwas verdickt,
das Endglied fein, etwas kürzer wie das Mittelglied. Ohne Nebenaugen.
Die Vorderflügel nach außen kaum erweitert, länglich, von beiden
Rändern zugespitzt. Die Mittelzelle lang, mit schwach vorgezogener hinterer
Ecke (Fig. 59). Ader I I 5 in den Vorderrand, V am Saume deutlich,
die Wurzelschlinge klein. Die Hinterflügel von der halben bis zur
Breite der Vorderflügel, nach außen schmaler, der Innenrand allmählich
in den gebogenen Saum übergehend. Die Fransen meist kurz. Die
Mittelzelle schräg abgestutzt, die hintereEcke vorgezogen, aus dieser III3 Fig. 59.
und IV, getrennt oder aus einem Punkte. IV2 entspringt vor der Ecke. GeSd^ Ch>ns p^e