des Blattes zerstreut und ragen beiderseits, unten jedoch etwas mehr, warzenförmig vor, so daß
ihre Gesamthöhe bis zu 1,5 mm beträgt. Sie sind außen unbehaart, etwas kleinhöckerig uneben
im Innern lebt die Gallmilbe in erstaunlicher Anzahl in einer großen zentralen, durch Auseinanderweichen
des Parenchyms entstandenen, daher unregelmäßig und nicht glattwandig begrenzten
Höhlung, die nur hier und da durch kleine Ausbuchtungen in das sie um- und abschließende Gewebe
eindringt. Das Gewebe, welches die relativ feste Wandung bildet, ist lückenlos und aus mehr oder
weniger isodiametrischen Zellen gebildet.
Die Stellung der Gallen ist (wohl stets) an den Nerven, häufig an den Nerven gereiht, besonders
an denen zweiter und dritter Ordnung. Es kommt sogar nicht selten vor, daß ein solcher Fibrovasal-
strang mit anhängender Parenchymschicht balkenähnlich die Mitte der Zentralhöhle durchsetzt.
Die Eingangsöffnung liegt unterseits und ist kanäl- oder spaltartig, sogar verzweigt-faltig,
indem das sie kraterähnlich umgebende hypertrophische Gewebe sich zusammenzuschließen trachtet.
(F. Löw 5. und Fr. Thomas 22.).
Das Eindringen der Gallmilbe erfolgt durch die Epidermis in das Parenchym (Fr. Thomas).
Die Blätter sind mitunter derart mit solchen Gallen bedeckt, daß sie sich nach unten zusammenkrümmen
oder, in ihrer regelmäßigen Ausbildung gehemmt, verunstaltet werden; letzteres findet
sich auch bei weniger stark mit Gallen besetzten Blättern; so tritt nicht selten eine Einbuchtung des
Blattrandes dann ein, wenn die Nerven selbst als Sitz der Gallen gezwungen werden, an der Gall-
bildung teilzunehmen, dann verbreitern sie sich meistens, verändern ihren Lauf und senden weniger
Tertiärnerven gegen den Band, infolgedessen wird dieser in Mitleidenschaft gezogen. Geschieht
solches unfern des Blattrandes, so wird dieser gegen den Nerven-eingebuchtet.
F. Löw 5: 6. t. I. f. 7 u. 8. — Thomas 22: 50—51.
F u n d o r t e : Lothringen, Rheinland, Baden, Sachsen, Harz, Bayern, Schlesien, Böhmen,
Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol, Ungarn. Schweiz; weit verbreitet.
(72.) b) B l a t t f i l z : Erineum juglandinum Pers. (Taf. X, Fig. 1—3.)
Eriophyes tristriatus var. erineus Nalepa 219. 22 b.
Längliche, stark erhabene Ausstülpungen der Blattfläche nach oben, gewöhnlich zwischen den
Seitennerven der Blätter gelegen und von Nerven begrenzt, unten mit einem anfangs weißen, später
sich bräunenden Haarfilz ausgekleidet, dessen lange, fadenförmige, gegen das Ende zugespitzte, einfache,
röhrige, geschlängelte Haare sich zu dichten Rasen verfilzen; mit dieser Form kommt noch
oft eine zweite vor, in welcher sich der Haarfilz dicht aneinander reiht und zu Gruben nach unten
sich ausbaucht (Amerling 9).
Bei einem starken Überhandnehmen dieser Milbe kommt es vor, daß die Ausbauchung der
Blattspreite nach oben unterbleibt und sich nur die kleinsten Felderchen des feineren Adernetzes
etwas vorwölben, wobei die feinen Adern als scharfe Einschnitte deutlich hervortreten, die ganze
angegriffene Fläche bleibt in der Ebene des Blattes, erscheint aber eigenartig uneben, zuweilen aber
ist sie etwas versenkt oder auch wohl in beschränkter Ausdehnung nach unten ausgestülpt; dann tritt
das Erineum mehr oder weniger kissenförmig unterseits hervor. Gewöhnlich wird bei solcher Infektion
der größte Teil der Blattfläche in Cecidien umgewandelt, welche sich längs der Seitennerven, die sich
meist mehr oder weniger, oft auffällig verbreitern, dicht aneinander reihen. Gleichzeitig findet sich
auf solchen Cecidien stellenweise oberseits eine dichte, filzige, kurze Behaarung, wie sich zuweilen
auch auf den gewöhnlichen Ausstülpungen nach oben zeigt.
Nicht selten sind nur die Nerven stellenweise mit Erineumhaaren besetzt, teils mit, teils
ohne Veränderung der Blattfläche.
Seltener ist das Auftreten der beiden Gallen a und b gleichzeitig, indem die den Erineumrasen
umschließenden Nerven mit Knötchengallen besetzt sind.
Amerling 9: 167. — Fr. Thomas 2: 327—3 2 ^ — Fr. Löw 9: 500; 38:10; — Schlechtendal 6: 67; 15: 533; 31: 18. - 2
Wilms 1: 48. — Westhoff 1: 53. — Kieffer 1: 124; 27: 14. — Liebei 1: 547; 5: 266. — Hieronymus 1: 28. — Dalla Torre
6: 134. — Rostrup 1: 26.
Herb, cecid. No. 72.
F u n d o r t e : Verbreitet: Niederösterreich, Mähren, Böhmen, Ungarn, Tirol. Königr. Sachsen,
Schlesien, Riesengebirge, Prov. Sachsen, Thüringen, Westfalen, Rheinland, Lothringen, Baden,
Bayern, Mir. Brandenburg, Dänemark, Niederlande.
Salicaceae.
Populus L.
1. P o p u l u s a l b a L.
- (73.) Acr. K n o s p e nw u c h e r u n g wie bei P. tremula. (79.)
? (;Eriophyes populi (Nal.)) mit Phyllocoptes reticulatus Nal. 257. 8.
Dieses Cecidium ist an der Silberpappel im Gebiet noch nicht beobachtet.
Houard 1908 I. 115 n. 472 f. 110.
(74.) „Er i neum blattunterseits.“ Nur an einem Blatte beobachtet (Phytoptocecidium).
Rübsaamen 82: 45.
F u n d o r t : An der Chaussee von Schwetz nach Tuchei.
2, P o p u l u s t r e m u l a L.
PI. E r i n e umr a s e n auf den B l ä t t e r n a und b: ober-, unter- oder beiderseitig,
flach ausgebreitet oder mehr oder weniger versenkt mit Ausstülpung der Lamina nach oben. Das
Erineum besteht im einem krümeligen Überzug aus Wucherungen des Grundgewebes mit darüber
gespannter Oberhaut, die als Emergenzen anzusehen sind (Frank 3: 45 f. 9 e) 1896.
(75.) a. Erineum weißlich, grünlich, gelblich oder bräunlich, im Alter schwarzbraun, meist
unterseitig rundlich, mehr oder weniger tief eingesenkt. Die Emergenzen sind kolbig, mit stumpf
gelappten Köpfen (Frank 3). Erineum populinum Pers. (Taf. X, Fig. 6 z. T.)
Phyllocoptes populi (Nal.) 258. 10 mit Phyllocoptes aegirinus Nal. 258. 9.
Ein außerordentlich häufig auftretendes, und durch seine Wirkung auffälliges Erineum, von dem
zuweilen die Blätter, besonders an strauchigen Espen, so bedeckt sind, daß sich dieselben zusammenkrausen
und vor der Zeit dürre werden. Die Erineumrasen sind meistens rundlich, und auf der Unterseite
des Blattes versenkt, oberseits ist die Lamina, besonders bei älterem Zustande, dann buckelig
vorgewölbt und fast immer entfärbt. Seltener verlaufen mehrere Rasen ineinander und bilden größere
Erineumflächen, die zuweilen die ganze untere Blattfläche einnehmen. Bei oberseitiger Lage erfolgt
eine weniger starke Ausstülpung nach unten.
Fr. Thomas 2: 3,55; 22: 60. 83. — F. Löw 5: 10. 22. — Schlechtendal jun. 22: 67. 19 a. — Hieronymus 1: 80—81.169.
■— Kieffer 1: 126.& t Dalla Torre 10: 144 etc.