lang als Kopf und Thorax zusammen, die des $ länger. Fußklauen mit Subapikalzahn, der
aber der Spitze oft sehr nahe gerückt ist. Sägescheide $ zuerst gleichbreit oder ganz schwach
erweitert, dann aber gerundet und in eine scharf abgesetzte, schmale Spitze ausgezogen.
Schwarz; Oberlippe, Mandibelbasis, Clypeus, meist die äußeren (beim $ meist auch die
inneren) Orbiten, eine 3eckige Platte unterhalb der Fühlerbasis, Tegulae, meist die Ecken des
Pronotums und Beine gelb. Fühler schwarz, z. T. gebräunt. Oft nur die Basis der Hüften,
nicht selten aber auch die Schenkel der vorderen oder aller Beine unten oder auch oben schwarz
gestreift, ani den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen öfters geschwärzt. Flügel
Idar, Geäder und Stigma braun, letzteres an der Basis weißlich (beim $ oft sehr wenig), Genitalplatte
Basis der Sägescheide und Hypopygium £ hellbraun. 5—6 mm.
Die Larve ist kaum von der von E. saliceti zu unterscheiden, nur ist die Farbe bei den
älteren Larven etwas lichter auf dem Körper und etwas dunkler auf dem Kopfe als bei dieser
( N i e l s e n a. a. 0.).
Die Wespe fliegt Ende V und legt ihre Eier ausschließlich nur auf der grünen Rinde dünner
oder sehr dünner Jahrestriebe von Weiden ab. Die Seite, auf der das Ei liegt, schwillt an, während
die andere zurückbleibt und sich abflacht; damit verbunden ist meist eine Krümmung des Zweiges
nach der der Anschwellung entgegengesetzten Seite, so daß die Galle stets auf der äußeren Seite der
Beugung liegt und dadurch noch sichtbarer wird. Die Form der Galle ist meist langgestreckt, aber
sehr veränderlich; sie ist mit einer Kartoffel, einer Gurke und mit einer vertrockneten Birne verglichen
worden. An letztere erinnern besonders die zahlreichen Risse in der Gallenrinde, die überhaupt
rauh und nur stellenweise glatt, dann aber wie mit einem braunen Lacke überzogen und stark glänzend
ist; in der Jugend ist sie grün, im Alter gleicht sie in der Farbe den Zweigen; sie kann bis
Walnußgroße erreichen.
Die Anschwellung beruht1) auf einer Hypertrophie des Markes und z. T. auch der abnorm
entwickelten Markstrahlen. Das veränderte Gewebe dieser Teile besteht aus dünnwandigen, protoplasmareichen
Zellen und dient den Larven als Nährgewebe. In ihm befindet sich die Larvenkammer;
sind in größeren Gallen mehrere Larven (bis 4 oder 5 kommen vor) vorhanden, so sind deren Kammern
zunächst getrennt, können sich aber später miteinander vereinigen. Der Holzring ist durch das übermäßige
Anschwellen des Markes gesprengt, nur an der nicht angeschwollenen, inneren Seite des Zweiges
umgibt meist ein zusammenhängendes Stück desselben bogenförmig das Mark, auf den ändern Seiten
liegen ± große Teile des Gefäßbündelringes kranzförmig um das Mark herum. Die Rinde ist z. T.
unverändert, schwillt aber an den Stellen, wo die Gefäßbündel vereinzelt liegen, stark an, füllt den
Raum zwischen den einzelnen Strängen derselben aus und übernimmt demnach dort den Schutz der
Larven ( N i e l s e n a. a. 0.). Dieses angeschwollene Rindengewebe unterscheidet sich von dem
Nährgewebe dadurch, daß es Chlorophyllkörner enthält. In der Jugend sind die Gallen noch mit
der Epidermis bedeckt, später wird dieses durch Oberflächenepiderm ersetzt und abgestoßen.
Taf. XLI, Fig. 24—26.
Nur in der Jugend ist diese außerordentlich charakteristische Galle äußerlich annähernd der
von Rhdbdophaga salicis H. Löw ähnlich (Ni e l s en ) , aber durch die Bewohner sofort zu unterscheiden.
Sehr häufig sind in den Gallen die Larven von Eurytoma aciculata Ratz., die nach den Beobachtungen
N i e l s e n s zuerst die Wirtslarve aussaugen, später aber, zur Pflanzennahrung übergehend, die
*) H i e r o n y m u s : Beiträge zur Kenntnis der europäischen Zoocecidien und d er Verbreitung derselben. Schles. Ges-
f. vaterl. Kultur. 1890. S. 207.
Gallensubstanz durchwühlen und dieselbe in eine dunkle, pulverförmige Masse verwandeln. Im
Gegensätze zu den Larven fressen sie auch die verdickte Rinde.
Die Gallen finden sich in der Regel nicht einzeln, sondern meist in größerer Zahl auf demselben
Busch oder Zweig, eine über der anderen auf den Jahrestrieben, so daß die größeren Gallen
meist in der Mitte sitzen. Im allgemeinen stirbt der befallene Zweig ab, er kann aber auch, jedoch
verkrüppelt, weiter gedeihen und die Galle verwächst dann mit dem Zweige. Als Seltenheit berichtet
N i e l s e n , daß in Dänemark ein Paar große Weidenbäume den Wespen völlig erlagen.
Die Art hat eine Vorliebe für Salix pentandra, kommt aber auch auf anderen Weidenarten vor
und geht selbst auf Pappeln über dort, wo dieselben in der Nähe von S. pentandra stehen. Es bleibt
aber (W. B a e r 1) zweifelhaft, ob nicht auf Populus-Arten noch die Galle einer anderen Euura-kit
vorkommt, die den Weiden aber fehlt (Taf. XLI, Fig. 23). Wenigstens wurden auf Pappeln mehrfach
kleine einkammerige Zweiggallen gefunden, die in der Markschicht eine Blattwespenlarve enthielten
und nach R u d ow 2) äußerlich mehr den durch Saperda populnea hervorgerufenen Zweiganschwellungen
glichen.
An Salix alba L., amygdalina L., aurita L., caprea L., cinerea L.,3) fragilis X pentandra L.,4)
pentandra L., purpurea L., repens L., viminalis L.
Schmarotzer. Ichn. Pimpla vesicaria Ratzb.
Chale. Elachistus heyri Ratzb.
E. leucogramma Ratzb.
Encyrtus tenuis Ratzb.
Eurytoma salicis Thoms.
E. aciculata Ratzb.
Proctotr. Platygaster nigra Nees.
Geogr. Verbr.: Nord- und Mitteleuropa.
3. E u u r a t e s t a c e i p e s Zadd.
B r i s c h k e u, Z a d d a c h : (a .a .O . Schriften Naturf. Ges. Danzig. N. F. V. 4 1883, p. 209).
Syn. Euura flavipes Cam.
Stirnfeld durch deutliche Kiele begrenzt. Kopf und Mesonotum äußerst fein, aber dicht
punktiert. Fühler $ so lang als Kopf und Thorax zusammen, die des $ länger. Sägescheide $
gleich breit, zum Ende zugerundet und dann mit einer deutlich abgesetzten Spitze versehen, die
aber breiter und kürzer ist als bei E. amerinae.
Schwarz; Clypeus, Oberlippe, Mandibelbasis, Wangenanhang, eine 3eckige Platte unterhalb
der Fühlerbasis, oft auch die inneren, beim außerdem die äußeren Orbiten, Ecken des Pronotums,
Tegulae und Beine, Basis der Sägescheide und Hypopygium Genitalplatte c? gelb. Fühler $
schwarz, Spitze ± braun, $ braun, nur die Basis ± geschwärzt. Flügel klar, Geäder braun,
Costa und Basis des Stigmas bleich. 4—5 mm.
Die Larve unterscheidet sich von der von Eu. saliceti nicht.
x) W. B a e r : Die Galle von Cryptocampus amerinae L. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- und Landwirtschaft. 1910, V III,
p. 299—304).
2) R u d o w : (Zeitschr. f. d. ges. Naturwissenschaften. 1875, 46. p. 237—287.
3) B a u d y S , E d .: Zoocecidie nové pro Cechy. Acta Soc. E n t. Bohemiae X III. 1916. N. 16,
4) J a a p (Verh. Bot. Ver. Brand. 60, 1918, p. 12).