Auf den Wurzellättern erheben sich die Gallen als flache Pusteln nahezu gleich hoch über
beide Seiten der Blattspreite. Ihre Größe mißt bis 2,4 mm. Ihr Querschnitt ist linsenförmig, ober-
seits etwas flacher gekrümmt als unterseits und etwa 1 mm dick. Auf der Blattoberseite liegt eine
feine Öffnung in der Mitte als Eingang. Die Eärbung dieser Pocken ist die des Blattes oder schwarzrot
bis schwarz, ihre Gestalt kreisrund oder unregelmäßig gelappt, oder sie stehen in kleinen Gruppen beisammen,
oder über die Blattfläche regellos verteilt. An den Stengelblättern sind die Pocken meistens
von geringerer Größe.
F r. Thomas 9: 265—266 n. 8 » F . Löw 39: 456. — Westhoff 1: 52. — Kietfer 9: 4. — Halte Torre 10:114.
F u n d o r t e : Lothringen; Rheinland; Westfalen; Thüringen.
4. C e n t a u r e a r h e n a n a Boreau.
(C. maculosa Auct.)
(696.) PI. Blattpocken siehe No. (695).
Eriophyes centaureae (Nalepa) 251 • 435. .
Diese Pocken treten, durch die Blattform bedingt, in Gestalt unregelmäßiger Wülste auf beiden
Blattseiten auf, bald randständig, bald über die ganze Blattbreite ausgedehnt, bald nur .einen Teil
derselben einnehmend.
Die Blättchen sind oft dicht mit solchen Cecidien bedeckt, -erscheinen dann knotig verdickt
oder hin und her gebogen, gerollt oder gedreht. An den jungen Blättern ist die Färbung grünhchgelb
oder gelbgrün, an den älteren und den Wurzelblättem sind sie mehr 'filier weniger dunkelviöjet't.
Schlechtendal 36:106.'
F u n d o r t e : Prov. Sachsen; Halle, Rotenburg.
(697.) Acr. Blütendeformation.
Eriophyes grandis Nalepa 251. 136. _ _
Die Blütenköpfe bleiben unentwickelt, sind aber abnorm vergrößert, mitunter fast kugelig,
die Hüllschuppen sind fleischig verdickt, spinnwebig wollig bis weißfilzig; mitunter tragen auch noch
die obersten Blätter dieselbe auffällige Bekleidung.
Rechinger in Herb, cecid. Hier. Pax. Nö. 321.
F u n d o r t : Ungarn: auf dem Thebner Kogel bei Theben.
5. C e n t a u r e a C a l c i t r a p a L.
(698.) Pocken; auf die Blätter übertragen von Cent, rhenana.
Schlechtendal 40:108 n. 1228* (Erioph. centaureae Nal.).
15. Cichorium I nt ybus L.
(699.) Acr. Vergrünung der Blüten, mit Blättersucht; die Blätter verbildet, gehäuft, an der
Spitze zottig, gefranst, eingebogen oder verdreht (Geisenheyner).
? Milbe nicht untersucht.
Kieffer 88:292.
F u n d o r t : Rheinland: Kreuznach.
16. Aposeris f oe t ida Lessing.
(—) Bräunung der Blätter.
Epilrimerus protrichus Nalepa 278. 26.
Lindroth.
F u n d o r t : Finnland.
17. Hieracium (Tourn.) L.
1. H i e r a c i u m P i l o s e l l a L.
(700.) PI. Blattrandrollung ohne abnorme Behaarung.
Eriophyes pilosellae (Nalepa) 253. 143.
Der Blattrand I S nach oben eingerollt. Diese Rollung, welche 0,8 bis 1,2 mm Durchmesser
und 1—1% Windungen hat, erstreckt sich entweder bloß auf. kurze Teile des Blattrandes oder nimmt
diesen ganz ein.
Sie ist nicht verfärbt und zeigt auch im Innern keine Trichombildung. (Löw.)
:: 707; 22: 44 n. 50; 26: 302. 24. — F. Löw 24: 721.16: 38: 8. — Schlechtendal 10: 49—50 n. 16. — Kiel
Fr. Thomas 14
1:123—124. — H. Schulz 1911:138 n. 226.
F u n d o r t Lothringen; Prov, Hessen-Nassau ; Sachsen; Thüringen; Schlesien; Mark
Brandenburg; Salzburg; NioderösU'rmeh ; Tirol; Schweiz; verbreitet.
(701.) PI. Runzelung der Blattspreite mit linienförmigen Einfaltungen auf der' Oberseite.
Als Nebenerscheinung? von (700).
Fi1. Thomas 22: 45 unter h. 50.
F u n d o r t : Ober-Engadin.
2. H i e r a c i u m p r a e a ' l tum Villars.
(702.) Acr. Vergrünung der Blüten.
Die Milbe ist nicht untersucht.
Die Hüllblätter der Blütenköpfe sowohl als die sämtlichen Blütenteils Sind zu wurmförmigen,
grünen Jafebilden umgewandelt,; Welche in einander verschlungen sind und einen ziemlich festen Knäuel
bilden. Dabei ist der gemeinschaftliche Blütenbodenkegelförmig verlängert, wodurch die deformierten
Blütenköpfchen mehr länglich als die normalen aussehen. Außerdem sind die Drüsenhaare der deformierten
Hüllblätter verlängert, etwas verdickt und wermförmig gekrümmt, und meist auch die Blüten-
köpfchenstiele mehr oder weniger verkürzt.
F . Löw 33:131.
F u n d 0 r t : Auf wüsten Plätzen an der Donau bei Wien.
3. H i e r a c i u m f i o r e n t i n a tu Allioni.
(703.) Acr. Vergrünung der Blütenköpfehen wie No. (702), . “
Eriophyes longisetus (Nalepa) 253. 142.
„Blütenkörbchen in grüne kugelige Ballen von 2 bis 10 mm Durchmesser verwandelt, die an
ihrer Oberfläche aus: wurmförmig gekrümmten, grünen Blättchen zusammengesetzt sind („in dem zum
Aufweichen benutzten Wasser fand sich eine Anzahl Von Gallmilben v « i “):'
Fr. Thomas 22: 45 n. 51.
F u n d o r t : Schweiz: im Sande der Rhone bei Saillon im Wallis.
4. H i e r a c i u m g l a u c u m Allioni.
(704.) PI. Einrollen des Blattrandes.
Die Milbe ist nicht untersucht.
„Die schmalen Blätter nicht blühender Rosetten sind am Rande meist beiderseits in ihrer ganzen
Erstreckung in 1 bis 1 ^facher Spirale eingerollt und außerdem noch unregelmäßig wurm- bis Schnecken -
förmig gebogen. Die außenbleibende Epidermis ist blasig höckerig, löst sich aber nicht in größerer
Zoologica. Heft 61.