Die B r u s t s e g m e n t e tragen je ein dreigliederiges, am Ende mit einer Kralle versehenes
Fußpaar (Brustfüße, Pedes, Fig. 9), seitlich ist am ersten Ringe eine dem Atmen dienende Öffnung
(Lüfter, Stigma). Hinter den Brustringen folgen 8, meist gleichmäßig gebildete Hinterleibsringe. Die
Kopf der Raupe von Pieris brassicae, dicht vor der Verpuppung; von
unten und etwas von vom gesehen; stark vergrößert. H rechte Hemisphäre;
CI Clypeus; A Antenne (Fühler); L Oberlippe; E Epipharynx;
Md Mandibel (Oberkiefer); Mx Maxille (Unterkiefer); ä Palpus; i die
eine Kieferlade; Lt Lippentaster; D Spinnwarze. Aus S p u l e r ,
F ig . 7. S. XXVII, Fig. 28.
Rechte Hälfte des ¡Kopfes ¡einer jungen Agrotisraupe, mit sehr
stark eingezogenen Mandibeln, von vorn und etwas von unten;
stark vergrößert. H Hemisphäre; CI Clypeus, auf beiden die
Borstenwärzchen durch Eingehen mit Funkt wiedergegeben;
O Ocellen; A Antenne; Md die unter dem Epipharynx eben noch
sichtbare, stark zurückgezogene rechte Mandibel; Mx, a Maxillar-
taster, b äußere Spitze (Lade) der 1. Maxille, die innere nicht sichtbar;
L Lippentaster am Labium; D sog. ,,Spinnwarze". Aus
S p u l e r , S. XXVI, Fig. 26.
beiden ersten und der letzte dieser Ringe sind fußlos, an den fünf zwischenliegenden können 1 oder
2 Paar Füße fehlen, selten fehlen diese, vollständig. Die Bauchfüße (PropedeS, Fig. 10 u. 11) sind
ungegliedert, bei frei an Pflanzen lebenden: Raupen mit beweglicher, zweilappiger, am äußeren
Ende mit Häkchen zum Festhalten besetzter Sohle (Klammerfüße, Ped. semicoronati, Fig. 10),
bei eingesponnenen oder im Innern von Pflanzenteilen lebenden Raupen ist die Sohle rund, ungelappt
(Ped. coronati). An jedem der Abdominalsegmente mit Ausnahme der beiden letzten, befindet sich
seitlich je ein Lüfter (Stigma). Das Afterstück (Analsegment) ist aus drei Ringen zusammengesetzt,
die beiden ersten Stücke erscheinen äußerlich höchstens durch eine Falte getrennt, das
dritte ist meist nur dorsal als Platte (Afterschild) erhalten. Am Ende des Afterstückes sitzt gewöhnlich
ein nicht wesentlich von den Bauchfüßen abweichendes Fußpaar (Nachschieber, Afterfüße),
wo dieses fehlt, ist das Afterstück verlängert und zugespitzt oder in zwei mitunter lange
Spitzen auslaufend. Bei manchen Raupen ist der vorderste Teil des Afterstückes nach oben spitz
erhöht.
Auf dem Kopfe und den Segmenten treten oft verschiedenartige Bildungen auf wie: Fleischzapfen,
die mitunter ausstülpbar sind, einfache oder verästelte Dornen, hornartige Auswüchse,
Hornplatten besonders auf dem ersten Brustsegment (Nacken- oder Halsschild) und auf dem letzten
Segment (After-, Analschild). Auf der Haut stehen dann in mannigfacher Anordnung mehr oder
weniger deutliche warzenartige Erhebungen, die oft kaum sichtbar, behaart bis kräftig beborstet sind.
Viele Raupen sind behaart. Die Behaarung ist kürzer oder länger, weich bis borstenartig,
gleichmäßig über den Körper verteilt oder zu Büscheln vereinigt. Aus der einfachen Behaarung
können einzelne längere Haare oder Büschel hervortreten, die einfach, geknöpft mit Widerhaken
versehen sein können. Die Warzen sind zuweilen stark entwickelt und mit langen, mehr oder weniger
strahlenförmig gestellten oder zu Büscheln vereinigten, weichen oder borstenartigen Haaren besetzt.
Manche Raupen besitzen Drüsenhaare, die beim Eindringen in die Haut giftige Reizerscheinungen
hervorrufen.
Die Farbe der Raupen ist vielfach der Umgebung angepaßt, bei frei an Blättern lebenden
Raupen ist die grüne Farbe vorherrschend, die an Stämmen und Ästen bei Tage ruhenden sowie die
am Boden lebenden Arten braun oder grau, doch kommen auch viele recht bunt gefärbte Formen vor.
.Einzelne, glatte-Raupen wechseln die Hautfarbe nach der Farbe des Futters.
Die in der Farbe zuweilen grell abstechende Zeichnung besteht aus oft in kurze Striche aufgelösten
Längslinien, Schrägstreifen, Gürteln, Rautenflecken, Punkten, Ringen u. a. Die Längslinien bestehen
aus der über den ganzen Rücken ziehenden Mittellinie (Dorsale), neben dieser die Nebenrückenlinien
(Subdorsalen), über und unter den Lüftern ziehen die Seitenlinien (Laterale, Stigmale und Stigmatale),
unterschieden in Epistigmale wenn über und Hypostigmale wenn unter den Lüftern ziehend,
eine weitere Linie (Pedale) zieht über den Füßen und auf der Bauchmitte (Ventrale), an die sich
seitlich noch die Subventralen anschließen können. Kopf und Mundteile, oft auch der Afterschild
sind häufig durch dunkle bis glänzend schwarze Färbung ausgezeichnet, oder mit Flecken und Strichen
versehen, auch die Verbindungen der einzelnen Ringe sind manchmal auffallend gefärbt.
Innere Organe.
Das N e r v e n s y s t e m besteht aus dem dreiteiligen oberen und einfachen unteren Schlundganglion,
drei paarig verschmolzenen Brustganglien, sieben Bauchganglienpaaren und deren feinen
Verzweigungen.
Der E r n ä h r u n g s a p p a r a t beginnt mit den Mund Werkzeugen. Von der Mundhöhle,
in die die Speicheldrüsen münden, zieht die Speiseröhre (Oesophagus) nach dem erweiterten Magen,
an den sich der Mitteldarm und der mit der Kotkammer beginnende Enddarm anschließen. Der als