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kammzähnig, gefiedert, lamellenartig verbreitert, doppeltgekämmt, oder die beiden Seiten ungleich
(asymmetrisch), nackt, bewimpert, borstenförmig behaart, bepinselt, büschelig, bewimpert usw.
sein. Oft sind sie beim Manne stärker entwickelt als beim Weibe, oder besitzen bei ihm besondere
Auszeichnungen. Weitere mikroskopisch feine Gebilde der Fühler werden als Sinneshaare,
-Gruben, -Kegel bezeichnet und für Geruchsorgane gehalten.
Das Organ für die Nahrungsaufnahme (Fig. 21 u. 22) besteht aus den verlängerten Außenladen
der ersten Maxillen, die innen ausgehöhlt, falzartigineinandergreifen und durch feine Borsten zusammengehalten
die Rollzunge (Rüssel) bilden, der an der Basis von einem feinen, mit der Oberlippe verwachsenen
Chitinplättchen (Epipharynx) überdeckt ist. Bei guter Entwickelung ist der Rüssel spiralig einge-
Fig. 21.
Mundwerkzeuge von Sphinx liguttri L.; stark vergrößert. CI Clypeus; L
Oberlippe (labrum); E Epipharynx; Md Mandibel; MxP Maxillarpalpus, links mit
seinen Haaren dargestellt; MxL Außenlade der 1. Maxille = Kollzunge; I, II, III
die drei Glieder des r. Labialpnlpus; I’.Rest des Wurzelglieds des abgeschnittenen
linken Lippentasters; einwärts der Mandibeln die-beborsteten „Oberlippenzapfen“ .
Aus S p u l e r , S. XXXVIII, Fig. 70.
Mundwerkzeuge einer sofort nach Abstreifen der Kaupen-
haut heiß konservierten Puppe von Sphinx lipustri I ,.;
stark vergrößert- L Labrum; E Epipharynx; Md Mandibel;
Mxl die Außenladen der 1. Maxille (Rüssel); MxP
Anlage des Maxillarpalpus; LP Labialpnlpus; B f Tibia
des 1. r. Beines. Aus S p u 1 e r, S. XXXVIII, Fig. 71.
rollt, er kann über Körperlänge erreichen, aber auch bis auf kleine Knöpf chen reduziert sein; bei der primitiven
Familie der Micropterygiden sind die Innenladen der I. Maxillen noch vorhanden, Micr. calthella
hat kauende Mandibeln. Die Laden der II. Maxillen sind zur Unterlippe verwachsen, ihre Taster,
die Lippentaster (Labialpalpen, Palpen) sind fast immer gut entwickelt, dreigliederig, aufwärts
gerichtet, wagrecht vorgestreckt oder hängend, die Länge der einzelnen Glieder, deren Richtung und
Bekleidung ist sehr veränderlich und kann nach dem Geschlecht differieren. Die Taster der I. Maxillen,
die Nebenpalpen (Maxillarpalpen) stehen seitlich neben der Basis des Rüssels, sie sind ein- bis sieben-
gliederig, ausgestreckt oder zusammenlegbar, manchmal büschelförmig behaart oder fächerförmig,
meist unter der Behaarung verborgen oder versteckt; sie fehlen bei einigen Familien.
Die B r u s t (Thorax) besteht aus drei verwachsenen, mit je einem Beinpaar versehenen
Ringen, den beiden hinteren Ringen sind die Flügel eingegliedert. Der vorderste Ring (Prothorax)
ist schwach entwickelt und bildet oben den oft durch starke Beschuppung oder Behaarung ausgezeichneten
Halskragen. Der mittlere Ring (Mesothorax) ist als Träger der Vorderflügel am kräftigsten
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entwickelt, während der letzte (Metathorax) wieder schwächer und nur bei den primitiven Familien
fast ebenso kräftig wie der mittlere ist.
Vorn am Mesothorax sind seitlich über den Flügeln zwei flachgewölbte, oft lang behaarte
Chitinanhänge, die Schulterdecken (Scapulae), eingelenkt. Der Metathorax ist ventral nach hinten
verlängert, zur Unterstützung des Hinterleibes.
Die Beine (Fig. 23 u.24) sind durch einen Schenkelring (Trochanter) mit den Hüftgliedern (Coxae)
verbunden, sie sind vollständig und gut entwickelt, aus Schenkel (Femur), Schiene (Tibia) und dem meist
fünfgliederigen Fuße (Tarsus) bestehend. Die Hinterbeine sind am längsten
und kräftigsten, selten kürzer und schwächer wie die Mittelbeine, die Vorderbeine
am wenigsten entwickelt. Die Vorderfüße sind
manchmal verkümmert, ihre Tarsen ein- oder zweigliederig,
ohne Endklaue, oder flach verbreitert zu sog.
Putzpfoten umgebildet. Verkümmerung aller Füße
findet sich nur bei den Weibchen von einigen Psychi-
dengattungen und den Heterogyniden.
An der Innenseite der Vorderschiene ist mitunter
Beine';von Van. cardui L. 0 ;
Links neben dem Vorderbein das
Ende abgerieben, links davon
das entsprechende des abgerieben,
daneben dessen Ende stark
ein kleiner Anhang, das sog. Schienenplättchen, und
am Schienenende eine gekrümmte Klaue. Mittel- und
Hinterschienen besitzen am Ende zwei ungleich lange
die Hinterschienen oft noch ein weiteres Paar, in oder hinter der
Beine von Bhod.calabra
Darüber Hinterbein des
größert. Nach H <
S. XLI1, Fi". 8
Dornen (Calcares),
vergrößert. Nach H e r r i c h-
S c h ä f f e r ; ans S p u l e r ,
S. XLII, Fig. 83.
Mitte der Schiene; außerdem können die Füße noch durch kürzere, meist reihenweise längs der
Seitenkanten stehende, unter der Bekleidung mehr oder weniger versteckte
Dornen bewehrt sein. Das letzte Tarsenglied trägt am Ende eine einfache
oder eine doppelte Klaue, zwischen der das Haftläppchen sitzt (Fig. 25). Die
Schenkel sind gewöhnlich mehr oder weniger dicht wollig behaart, Schienen
und Füße anliegend beschuppt, die Schienen besonders im männlichen
Geschlecht öfters mit langen Haarbüschen versehen.
Der Hinterleib. Abdomen.
Der Hinterleib ist unten durch einen Einschnitt vom Thorax abgesetzt, er besteht in der
Regel aus zehn, teils durch häutige Membranen verbundenen, teils verwachsenen Ringen (Segmenten),
die aus einer obern (Rückenplatte, Tergit) und einer unteren Platte
(Bauchplatte, Sternit) bestehen, die seitlich durch die weicheren
Pleuren verbunden sind (Fig. 26).
Der Hinterleib .kann normal, relativ kurz, lang, dick oder
schmächtig, der Form nach zylindrisch rund, seitlich zusammengedrückt
oder abgeplattet sein.
Der erste und zweite Ring sind oben enger vereinigt wie die
folgenden, die Bauchplatte des ersten Ringes fehlt in der Regel oder
ist mit der des zweiten verschmolzen, selten ausgebildet (Hepiolus,
Micropteryx). Der dritte bis siebente Ring sind meist normal gebildet,
Fig. 21
Hinterleib des $ von . calthella
D Rückenseite; V Bauchseite; I—X die
Segmente; Gr Grenze, von der ab IX
in VIII (und X in IX) eingestülpt wird.
Aus S p u l e r , S. XLI, Fig. .?*».
die folgenden in Anpassung an den Genitalapparat modifiziert. Wärend beim achten Ring die