Phanerogamae.
I. Gymnospermae.
Coniferae.
Pinus L.
1. P i n u s s i l v e s t r i s L.
(1.) PI. K n o t e n a r t i g e Z w e i g g a l l e n (Taf. VII, Fig. 1 u. 2).
Eriophyes p in i (Nalepa) *) 211. la .
„An den Zweigen schlechtwüchsiger Kiefern findet man häufig Knotenwülste von der Dicke
einer Erbse bis zu der einer Bobne. Sie besteben aus parenchymatischem Zellgewebe, welches eine
unendliche Menge kleiner unregelmäßiger Höhlungen enthält, in deren jeder 6—12 und mehr Milben
eingeschlossen sind, so daß eine einzige Galle Tausende derselben enthalten kann.“ (Th. Hartig).
Die Gallen finden sich verbreitet im ganzen Gebiet, z. T. vereinzelt, z. T. aber auch zu mehreren
am selben Triebe; Nalepa fand sie „während der Sommermonate auf einzelnen Stämmen oft in
ungeheurer Menge. Sie sitzen an den Trieben des Vorjahres einzeln oder in größerer Zahl beisammen
und erreichen oft die Größe einer Bohne. Die jungen Gallen sind anfangs vollkommen glatt, später
werden sie runzelig, indem die Borkenbildung rasch fortschreitet. Alte Gallen sind vielfach zerrissen
und zerklüftet.“ (Nalepa.) In diesem Zustande sind sie. von den Gallmilben verlassen, welche zu den
jungen Trieben aufsteigen, um dort von neuem Gallwuchs zu veranlassen. „Die ersten Entwickelungsstadien
der Gallen finden sich an den jungen Trieben zwischen den Nadeln als kaum wahrnehmbare
Erhabenheiten.“ (Nalepa 4.) An vorjährigen Zweigen zeigen sich die Gallen in Gestalt kleiner
flacher Erhabenheiten, welche allmählich an Umfang zunehmen und sich ausbreiten; ihre Größe
richtet sich nach der Anzahl der sie bewohnenden Milben; anfangs sind diese Anschwellungen ziemlich
regelmäßig mit glatter Oberhaut, welche sich wie die Rinde junger Zweige abblättert. In die von
den Gallmilben v e r l a s s e n e n Gallen siedeln sich häufig andere Insekten an, welche ihrerseits
durch Benagen ein Weiterwachsen der Galle veranlassen können.
Forstlich sind diese Gallmilben kaum von Bedeutung, meistens sterben die befallenen dünnen
Zweige ab; es wird jedoch auch berichtet, daß, wo die Gallen in Unmasse in den Kronen der Kiefern
auftreten, sie hexenbesenartige Bildungen veranlassen, (doch wohl nur als Folgeerscheinungen).
(Knotek 1.)
Th. Hartig 1: 737.B Fr. Thomas 1 : 16; 2: 353; 22: 63 n. 87. — F. Löw 5: 9 n. 21 — Schlechtendal 10: 52,
t. 3 f. 5 ü. 6. — Kieffer 1 : 125; 27: 125 n. 74. — Liebei 1: 55& n. 154; 5: 267 n. 100. — Hieronymus 1: 31 n. 159.—
Dalla Torre 11: 1 2 ; 12: 17. — Nalepa 4 : 122—125, Taf. I.
Exsicc. Hieronymus ü . Pax. Herb, cecid. fase. I n. 22 u. 22a.
*) Die ausgeschriebenen Autornamen hinter den Milbennamen bedeuten, daß die an dem angegebenen Substrate
Gallen erzeugende Milbe untersucht wurde, wogegen bei den abgekürzten Namen nur die Vermutung vorliegt, daß die
angegebene Milbenart Erzeuger der Galle sei. Die Zahlen hinter dem Namen des Autors, der die Milbe beschrieb,
bezeichnen Seite und Nummer des vorhergehenden Beitrages von Nalepa, wo die Milbe beschrieben ist.
Die erste Zahl hinter dem Namen eines Autors, der über die Galle berichtete, bezieht sich- auf den Beitrag von
Jh om a s und bezeichnet die laufende Nummer der d o rt angeführten Arbeiten des betreffenden Autors; die zweite .Zahl
gibt die Seite an, auf welcher sich die Mitteilung befindet.
Bei Arbeiten nach 1906, die im Literaturverzeichnisse von Thomas nicht aufgeführt werden, wird die Zeitschrift
mit d er von Thomas auf Seite 4-—9 gewählten Abkürzung bezeichnet.