Fläche vom Parenchym ab. In der geringen Verdickung der Lamina, dem gänzlichen Mangel abnormer
Haarbildung und in der Spärlichkeit des Vorkommens der Gallmilben stimmt die Deformation mit
jener von H. murorum (705) überein, welche außerdem sich in der Nachbarschaft befand.“
Fr. Thomas 22: 44 n. 49.
F u n d o r t : Tirol: am Achensee.
5. H i e r a c i u m mu r o r um L.
(705.) PI. Einrollen des Blattrandes in verschiedener
Ausdehnung bis ringsum, eng und fest gerollt ohne abnorme
Haarbildungen.
Eriophyes longisetus (Nalepa) 253. 142.
Fr. Thomas !>: 281—282 n. 23.
F u n d o r t e : Thüringen; Oberbayern; Böhmen;
Tirol.
(706.) PI. Filzig-zottige Randwülste der Laubblätter
und rundliche Filzpolster auf der Spreite (Phytoptus vüli-
ficus) nom. nud.
Die Milbe ist nicht beschrieben.
„Einbiegung des Blattrandes an den deformierten
Stellen erweckt den Anschein einer Einrollung, die diesem
Cecidium nicht eigentümlich ist. Der bezügliche Blatteil
bleibt nur in seiner Flächenentwickelung zurück. . . .
Filzrasen von geringer Erstreckung bewirken eine ausschnitt-
artige Einkrümmung des Randes, längere Randfilzstreifen
(zuweilen bis 22 mm lang und 2—3 mm breit) veranlassen
eine Krümmung der Blattmittelrippe, bei welcher deren
konkave Seite nach dem Cecidium gewandt ist. Die Filzpolster
bestehen nicht aus gleichartigen Elementen wie .die
Erineumbildungen, sondern aus einem Gemisch von Haaren,
Zotten und Emergenzen . . . . (Thomas).
Textfig. 33. Hieracium umbellalum L. Vergrünung Fr. Thomas 22: 42—44 n. 47, 26. 306.
der Blüten im Körbchen durch Gallmilben. F u n d o r t e : Tirol, oberhalb Wildbad Innichen;
Eubaaamen fec. am Ausgang des Suldentales.
6. H i e r a c i u m u m b e l l a t u m L.
(707.) Acr. Unbehaarte Blütenvergrünung. Textfig. 33..
Milbe nicht untersucht.
„Die einzelnen Blüten erreichen ihre normale Größe nicht. Eine jede von ihnen besteht aus
mindestens zehn grünen oder grünlicügelben, linealen Wattartigen Gebilden, aus deren Mitte der gelb-
gefärbte Griffel hervorragt; diese Blätter werden wohl als Deformation der Haare des Kelchsaumes
anzusehen sein, da sie deren Stelle hier vertreten; dadurch erscheinen alle Blüten dicht aneinander-
gedrängt und geben so dem Ganzen die Form einer Halbkugel. Die obere Hüllblätterreihe ist normal;
von da aber bis zu ihrer Basis ist die Hülle stark verlängert, zugespitzt, seitlich zusammengei
und mit wenigen entfernt stehenden Blättchen versehen.“ (Kieffer.)
J. J. Kieffer 5: 415—416. 8.
F u n d o r t : Lothringen: zwischen Gehnkirchen und Mengen im Kreise Bolchen auf
trockenen, sonnigen Hügsl.
18. Crepis L.
1. Crepi s bi enni s L.
(708.) Acr. Vergrünung der Blüten, Bildung sekundärer
Köpfchen. Textfig. 34.
Eriophyes Rechingeri Nalepa, 253 : 144 mit Phyllocoples oligosticlus Nal. 269.52.
Bei dem geringsten Grade der Verbildung sind die Hüll-
schuppen beinahe normal und im Kreise gestellt; die Fruchtknoten
in walzliche, etwas verlängerte, schwach geriefte und ziemlich dicht
behaarte Stielchen, und deren Pappus in borstliche, grüne, fein
und lang behaarte Blättchen verwandelt; die sonst zungenförmigen
Blumenkronen zu einem krausen, fleischigen Reste verkümmert;
die Staubgefäße grünlich und blattartig verbreitert; die Griffel
endlich an ihrem Ende in zwei grünliche, blattförmige, lineale Teile
gespalten. Bei dem stärksten Grade hingegen stehen die Hüll-
schuppen am oberen Ende des Blütenschaftes zerstreut und zwar
so, daß sie nach oben hin näher aneinander rücken und sich
dachziegelartig decken. Der Blütenboden ist etwas verlängert; die
Fruchtknoten sind in 1 bis über 3 cm lange, gerade oder verschieden
gekrümmte, feinbehaarte Stielchen verwandelt, welche mit dem
Fruchtboden fest verwachsen sind und an ihrer Spitze je ein Miniatur-
Blütenköpfchen von 1 Vz bis 2 mm Durchmesser tragen, welches
ebenfalls die Ansätze zu deformierten Blüten enthält (F. Löw).
Bei noch stärkerer Deformation verschwindet der Hüllkelch fast
ganz und umgibt nur am Grunde in unregelmäßig gestellte Blättchen
aufgelöst einen dichten Busch aufsprossender Blütenkörbchen
(Textfig. 34), deren Stiele mitunter eine Länge von 45 mm erreichen;
in einem Falle sind diese sekundären Köpfchen vergrünt, 2—5 mm
dick, rundlich und zeigen Neigung zu weiterem Sprossen.
lrückt
F. Löw 28: 4. t. III. fig. 1. —
26 n. 128.
liechtendal 10: 35—36. — H. Schui
(Als teratologische Erscheinungen finde
»chriften mehrfach beschrieben). Penzig.
sich solche Bildungen in
F u n d o r t e : Niederösterreich: bei Gießhübel.
Vergrünung der Blüten. Crepis biennis.
HUbsaamen fec. Coll. v . S.
Prov. Sachsen: bei Merseburg.
2. C r e p i s p a l u d o s a Moench.
(709.) PI. „Blattausstülpungen mit Erineum.“
Milbe nicht untersucht.
Dalla Torre 12:140.
F u n d o r t : „Tirol: im Ißthale am Haller Salzberg (September).“