Ainus Gaertner.
1. A i n u s v i r i d i s DC.
(36.) PI. S c h ö n p f i r s i c h r o t e F i l z r a s e n auf der oberen, seltener an der unteren
Blattfläche; zuweilen stellenweise weiß bis hellrot gefärbt. Erineum purpureum DC.
Eriophyes brevitarsus (Fockeu.) 214. 8.
Auf der oberen Blattseite ausgebreitet in der Nähe des Blattrandes in kleinen, kreisförmig
oder unregelmäßig begrenzten Pölsterchen auf den Haupt- und Seitennerven, seltener zwischen
ihnen; oder in länglichen Rasen dem Nervenverlauf folgend. An der unteren Blattfläche treten
ebenfalls rotgefärbte Erineumrasen zum Teil an denselben Stellen, wie oberseits, auf; meistens sind
die Rasen etwas eingesenkt, dann ist die Lamina auf der entgegengesetzten Seite unregelmäßig aus-
gestülpt. Dieselbe Filzbildung findet sich auch zuweilen unterseits nervenwinkelständig mit oberseitiger
Ausstülpung, unterscheidet sich aber auffällig von der „Nervenwinkelausstülpung“ Erineum
axillare Fée durch die Färbung der Haare: sie ist weißlich, mit roten Haaren untermischt, rötlich
bis schön rosenrot, die Erineumhaare gleichen denen von Phytterium alnigenum Kunze an Ainus
incana, sie sind fadenförmig verschieden gedreht, gewunden und geschlängelt, an der Spitze kaum
verdickt, dabei dicht miteinander verfilzt.
Fr. Thomas 3: 468; 11: 354; 26: 298. — F. Löw 24: 715. — Hieronymus 1: 6 0 , 34. — Dalla Torre 10: 105;
11: 5; 12: 5.
F u n d o r t e : In der Region des Kniebolzes: Salzburg; Tirol; Schweiz.
(37.) N e r v e n w i n k e l a u s s t ü l p u n g e n , unterseits mit blaß rostbräunlichem Haarfilz
erfüllt. {Erineum axillare Fée.)
Eriophyes laevis (Nalepa) 214. 7.
Dieses Cecidium findet sich auf der Grünerle meist mit Erineum purpureum DC. auf demselben
Blatte und zeigt sich unterseits als kleines Haarkissen in den Nerven winkeln an dem Mittelnerv,
dem oberseits eine Ausstülpung entspricht.
Fée 1: 33. 13. — Fr. Thomas 3: 468.
F u n d o r t e : Schweiz: oberhalb Hospenthal.
2. A i n u s g l u t i n o s a Gaertn.
(38.) B l e i c h e A u s b a u c h u n g e n d e r B l a t t f l ä c h e nach oben, ihre untere
Höhlung mit hellem Haarfilz ausgekleidet. (Taf. VIII, Fig. 9 und 10.)
? Epitrimerus trinotus (Nalepa) 274. 2.1)
- Der Haarfilz besteht aus normal gebildeten, kurzen, fein zugespitzten Haaren, untermischt
mit verlängerten hin- und hergebogenen und geschlängelten Haaren, welche an den Enden schwach
keulig verdickt sind (Fig. 10).
Rübsaamen i. lit.
F u n d o r t : Mark Brandenburg: bei Berlin häufig.
(38 a.) A b n o rm e e i n f a c h e B e h a a r u n g auf der unteren Blattfläche mit oder ohne
Ausbauchung nach oben; oft von den Nervenwinkeln aus, sich zwischen den Seitennerven mehr oder
i) Nalepa 33: 394 fand die Art auf einem kleinen Erlenstrauch, dessen Blä tte r fast durchwegs gebleicht und oft
beulig aufgetrieben waren. In Schwarzwasser (Oberschlesien).
weniger, zuweilen bis zum Blattrande, ausbreitend; anfangs sind die Haare weiß, wie Schafwolle,
bräunen sich aber mit dem Alter. Die obere Blattfläche ist an den entsprechenden Stellen rostgelb
bis braun verfärbt. Die Haare sind dicht verwirrt fadenförmig verschiedenartig gekrümmt, wenig
spitz {Erineum lanugo Schlechtendal sen. 1826.)
Schlechtendal (sen.) 2: 74. 1. — Kieffer 1: 118. 4: Schlechtendal jun. 28: 136.
F u n d o r t e : Mark Brandenburg: Berlin (Juni); Lothringen: bei Mutterhausen (Juli).
(39.) A b n o r m e B e h a a r u n g d e r N e r v e n , nicht nur der Hauptnerven, sondern
auch der des feineren Nervennetzes.
Kieffer 1: 118. 4.
F u n d o r t : Lothringen: zwischen Rimlingen und Eppingen (Aug.).
(40.) E r i n e u m a l n e u m Persoon, ein anscheinend krümeliger Haarfilz auf der unteren
Blattfläche, weißlich bis rostrot, die Blattfläche oberseits ausgestülpt und entfärbt. (Taf. VIII,
Fig. 5, 6, 7.)
Eriophyes brevitarsus (Fockeu) 1: 214. 8.
Das Erineum befindet sich vorzüglich auf der Blattunterseite, zuweilen aber tritt es gleichzeitig
auch auf der oberen Blattfläche auf, seltener auf dieser allein in kleinen, vereinzelten Rasen. Unterseits
findet es sich bald dünn und flach ausgebreitet, bald in dichten, dickeren Anhäufungen in rundlichen
Rasen randständig oder régellos über die Blattfläche zerstreut, oder in den Zwischenfeldern
den Seitennerven folgend in mehr oder weniger miteinander zusammenfließenden Flecken bis zu
breiten Streifen vereint, oder das Erineum überzieht die ganze Unterseite und das Blatt krümmt sich
dann nach unten löffelförmig zusammen.
In allen Fällen, wo dieser Haarfilz in dicken Rasen auftritt, ist er in die Blattfläche eingesenkt,
welche dann nach oben .unregelmäßig gebuckelt hervorgewölbt und meistens lebhaft gelb oder braunrot
entfärbt ist.
Charakteristisch ist für dieses Erineum die Gestalt seiner Haare, dieselben sind (Fig.7) gestielt
und enden mit einem in mannigfachster Weise gelappten Kopf, dessen Ausbuchtungen und Lappen
gegenseitig ineinandergreifen und so eine Schutzdecke bilden, unter der die Milben sich befinden.
Auf dieser Haarform beruht das krümelige Aussehen des Erineums.
In diesem Erineum sind noch folgende Gallmilben aufgefunden worden: O x y p l e u r i t e s
h e p t a c a n t h u s (Nalepa) 271. 1 ; E p i t r i m e r u s l o n g i t a r s u s (Nalepa) 274. 3.
F r. Thomas 2: 329. — F. Löw 5: 7. 9. — Kieffer 1: 117. — Hieronymus 1: 59. 29.
F u n d o r t e : im Gebiete der Schwarzerle verbreitet.
(41.) PI. A u s s t ü l p u n g de r N e r v e n w i n k e l längs des Mittelnerven nach oben,
sehr selten nach unten (? Erineum axillare Fée). (Taf. VIII, Fig. 3 und 4.)
Eriophyes Nalepai (Fockeu), 213. 6.
Eriophyes laevis (Nalepa) 214. 7.
Die Gallen sind anfangs gelbgrün und werden im Alter schwarzgrün, ihre Gestalt ist etwas in
die Länge gestreckt und ihr Durchmesser in dieser Richtung 2—7 mm; ihre Oberfläche ist auch in
der Jugend nicht behaart; die Höhlung unterseits wird durch dichten, weißlichen Haarfilz verdeckt.
Die Haare, welche an den Rändern der Höhlung stehen und den Nerven entspringen, sind steif, bastartig
verdickt und spitz auslaufend, von bräunlicher Färbung, diejenigen in der Tiefe der Höhlung