schwärzlich beschuppt, die Schuppenwurzel weißlich. Ein aus dem ersten Drittel des Vorderrandes
schräg gegen die Falte ziehender Fleck und zwei etwas schräg nach außen ziehende Gegenflecke
in der Mitte, unscharf begrenzt, weißlich. Die Fransen weißlich, in der basalen Hälfte scharf
abgesetzt schwärzlich beschuppt. Die Hinterflügel grau, mit wenig helleren, gelblichgrauen
Fransen. Die Kopfhaare beim Manne rostbraun, gelbgrau gemischt, beim Weibe rostgelb,
in der Mitte rötlich oder braun; die Augendeckel weiß, die Nackenschöpfe gelblichweiß; der
Thorax schwarz, an den Seiten weißlich gemischt. Der Hinterleib braungrau, beim Manne
mit gelblichem Afterbusch, l g Die gelbliche Raupe lebt im Herbst minierend in Blättern
von Popul us alba und nigra. Die Mine beginnt im Blattstiel, der unter der Blattspreite
leicht verdickt und aufgetrieben ist und verbreitet sich dann in den unteren Teil des Blattes. ^ E n t wickelung
im Mai, Juni. —s-Z. L. E. III. 321. |§fStgr. Cat. 4402. ^-Heyd. Stett. e. Ztg. 1861. 40. —II. Teil,
S. 564 und 565.
67. N e p t i c u l a a r g y r o p e z a Z. Taf. VI (XXX), Fig. 52.
Flügelspannung 61 2—7\'4 mm. Die Vorderflügel grobschuppig schwärzlich, mit bläulichem
Schimmer, die Schuppen an der Wurzel weißlich. In der Mitte zwei weißliche, mitunter zu einer
undeutlichen Binde vereinigte Gegenflecke, der obere etwas schräg nach außen ziehend. Die Fransen
mit schwärzlicher Schuppenlinie dahinter weißlich. Die Hinterflügel hellgrau. Die Kopfhaare
rostgelb, Nackenschöpfe etwas heller, die Augendeckel weißlich, der Thorax schwärzlich, der Hinterleib
dunkelgrau.— Die hellgelbe Raupe lebt im Spätherbst in gleicher Weise wie die der vorhergehenden Art
an Populus , Galle: Taf. IX (XXXIII), Fig. 75. — -Entwickelung im Mai, Juni. — Z; Isis.
1839, 215. — Stgr. Cat. 4409. — Stt. VII. 188. — Heyd. Stett. e. Ztg. 22 (1861), 40. - II. Teil, S. 565.
I I T e ii.
Gallen.
Die Lepidopterengallen sind meist mehr oder weniger auffallende rundliche oder spindelförmige
Anschwellungen junger Sproßachsen. Der befallene Sproß ist oft verkümmert und kann absterben;
auch Häufung der Blätter über der Galle tritt bei Verkürzung der Achse mitunter auf. Das Mark
der Sprossen ist gewöhnlich ausgefressen; die Höhlungen zeigen Zellwucherungen, Holz und Rindenteile
sind zuweilen verdickt; kropfige Auswüchse und Harzausflüsse kommen vor, in denen die Raupe
in oft fein ausgesponnenen Gängen und Kammern lebt. An stärkeren Stämmen frißt die Raupe
zwischen Holz und Rinde, seltener im Holze. Sie verursacht dann unauffällige beulenförmige
Anschwellungen, die sich gewöhnlich an der Abzweigung eines Seitensprosses finden und durch aus-
gestoßenen Kot, Bohrmehl oder Harzausfluß kenntlich werden und es ist zuweilen sehr schwer zu
entscheiden, ob es sich in diesen Fällen um Gallen oder Mechanomorphosen handelt.
An Wurzeln wurden bis jetzt, obgleich die Anzahl der an und in Wurzeln lebenden Raupen
eine recht beträchtliche ist, nur einzelne gallenartige Anschwellungen bekannt. Selten treten Deformationen
an Blättern, Blüten und Fruchtkapseln auf. Eine größere Zahl Raupen lebt in Blütenköpfen
der Kompositen. Von einigen konnte nachgewiesen werden, daß durch den Fraß der
Raupen Verdickung des Blütenbodens eintritt und die Köpfe vielfach geschlossen bleiben.
Die Raupen mancher Schmetterlingsarten ändern während des Raupenstadiums die Lebensweise;
so treten verschiedene nur im Jugendstadium als Gallenbildner auf, verlassen später die Galle und
verspinnen sich meist zwischen Blättern, wo sie sich auch zur Puppe verwandeln. Die an Blattstielen
leichte Anschwellungen verursachenden Raupen der Hdiozda- und Nepticvla- Arten minieren später
in der Blattspreite. Andere Arten, die in der Jugend frei oder versponnen leben, suchen nach einigen
Häutungen mit Vorliebe fremde Gallen auf, in die sie sich einbohren, um sich bald zu verpuppen.
Selten sind die Fälle, wo sich die ganze Entwickelung vom Ei bis zur Imago in der fremden Galle
vollzieht. Die Verpuppung geschieht entweder in der Galle oder außerhalb derselben. Von den im
Herbst in Stengelgallen niederer Pflanzen lebenden Raupen verläßt ein Teil die Wohnung vor der
Überwinterung und verpuppt sich im Frühjahr am Boden, während andere Raupen der gleichen
Art in der Galle verbleiben und sich im Frühjahr in dieser verpuppen. In einigen Fällen leben die
Raupen an durchaus verschiedenen Pflanzen und erzeugen an der einen gallenartige Verdickungen,
während an den übrigen keine Spur von Gallenbildung wahrzunehmen ist, während andere Arten
angeblich an verschiedenen Pflanzengattungen Gallen hervorbringen (Epiblema luctuosana S. 531).
Zum Teil beruhen derartige Mitteilungen wahrscheinlich auf ungenauer Beobachtung.
Trotz der geschützten Lebensweise werden Raupen und Puppen nicht selten von Schlupfwespen
angestochen.
Die Mehrzahl der Gallenerzeuger aus der Ordnung der Schmetterlinge ist mit der Wirtspflanze,
wenn auch zuweilen lokal beschränkt, über das ganze Gebiet verbreitet, einige haben jedoch eine
enger begrenzte Verbreitung. So finden sich Epiblema albidulana, lacteana, Pelatea festivana, Stagmato-
phora serratdla nur im Osten und Südosten; Orneodes palodactyla im Südwesten, Platyptilia isodactyla
im Nordwesten, Micrurapteryx pavonidla in der südlichen Hälfte des Gebietes.
Die Lepidopterengallen sind während des ganzen Jahres zu finden. Das Einsammeln soll
möglichst zu einer Zeit geschehen, wo die Raupe nahezu erwachsen oder wenigstens so weit entwickelt
ist, daß sie die Galle verläßt oder zur Verpuppung reif ist, zu früh eingetragene Gallen vertrocknen
leicht und die Raupen gehen dann zugrunde. Die Herbst- und Wintermonate eignen sich
zur Eintragung der an den einjährigen Stengeln verschiedener Pflanzen vorkommenden Cecidien
am besten. Die Raupen sind meist im Herbst erwachsen und verpuppen sich dann in oder außer
der Wohnung; auch das Sammeln der Kompositenköpfe kann in den Wintermonaten geschehen.
Die Raupen der Sesien (Aegeridae) dürfen nur kurz vor der Entwicklung eingetragen werden, da
zu früh gesammelte fast ausnahmslos absterben.
; | Die aus Mitteleuropa bekannten Lepidopterengallen verteilen sich auf folgende 18 Pflanzenfamilien
mit zusammen 53 bekannten Arten; Gyponoma aceriana kommt an Salicaceen und Aceraceen vor.
Polypodiaceae: 1 Art.
Pinaceae: 8 Arten.
Salicaceae: 8 Arten und
Betvlaceae: 4 Arten und
Cv/pidiferae: 4 Arten (und
Polygonaceae: 2 Arten.
CaryophyUaceae : 1 Art.
Crucifereae: — 1 unbekannte Art.