beruhen fast nur auf dem äußeren Ansehen. Hierdurch sind auch manche in anderer Beziehung
sehr nahestehende Arten auseinandergerissen und in verschiedene Gattungen verteilt. Die Vorderflügelzeichnung
ist im ganzen einheitlich; Wurzel-, Mittel- und Saumfeld sind meist gut abgegrenzt,
am Vorderrande stehen einfache oder doppelte Häkchen (Costalhäkchen, Vorderrandhäkchen), aus
denen, besonders gegen die Spitze, einfache oder geteilte Linien nach dem Innenrande und Saume
ziehen, über dem Innenwinkel steht meist ein größerer, von glänzenden Linien eingefaßter Fleck
(Spiegel), in dessen Innerem fast immer schwarze Längsstriche oder Punktreihen stehen. Die
Flügelspitze ist oft durch eine, aus dem letzten Vorderrandhäkchen zu einem hellen Punkt
(Augenpunkt) in den Saumfransen ziehende, gebogene Linie abgeschnitten und durch ihre Färbung
ausgezeichnet.
Aus eigenen und fremden Gallen wurden Falter aus den Gattungen: Evetria Hb., Lobesia Gn.,
Pdatea Gn., Epinotia Untergatt. Gypsonoma Meyr., Semasia Steph., Epiblema Hb., Carpocapsa Tr.,
Laspeyresia Hb. und Pamene Hb. erzogen.
G a 11 u n g s t a b e 11 e.
I. Auf den Hinterflügeln Ader II und IIU nahe beieinander aus der vorderen Zellecke nach außen
sich entfernend.
1. Auf den Vorderflügeln entspringen Ader III2 und III3 dicht beisammen aus der Querader.
Evetria Hb.
2. Auf den Vorderflügeln Ader III2 entfernt von III3.
a) Auf den Vorderflügeln Ader IIX und II2 genähert, fast parallel in die getrübte Membran
des Vorderrandes. Lobesia Gn.
b) Ader IIX und II2 nicht genähert. Pdatea Gn.
II. Auf den Hinterflügeln Ader II und II Ix nähe beieinander aus der vorderen Zellecke, laufen eine
Strecke ziemlich parallel und entfernen sich erst später.
1. Ader III3 der Hinterflügel basal gebogen, und III3 genähert.
a) Thorax hinten geschöpft. Argyröploce Hb.
b) Thorax nicht geschöpft.
a) Vorderflügel beim Manne mit Costalumschlag. Epiblema Hb.
ß) Vorderflügel beim Manne ohne Costalumschlag. Epinotia Hb.
Semasia Steph.
2. Ader III3 der Hinterflügel gerade, parallel mit III3, entfernt von III3 aus der Querrippe.
a) Äderung der Hinterflügel bei beiden Geschlechtern gleich. Hinterflügel beim $ oft mit
flacher Grube.
a) Falter kleiner und am Dorsalrand schwächer gebaut. Laspeyresia Hb.
ß) Falter breiter und plumper. Carpocapsa Tr.
b) Ader IIIX der Hinterflügel zieht beim Manne nach kurzem Verlaufe in Ader II oder fehlt;
beim Weibe entspringt Ader II dicht bei Ader IIIX. Pamene Hb.
7. Gattung Evetria Schiff.
Ziemlich kräftige Wickler. Vorderflügel gestreckt, mit fast parallelen Rändern, schrägem,
gebogenem Saume und abgerundeter Spitze.
Auf den Vorderflügeln Ader III2 und III3 dicht beisammen oder aus einem Punkte nahe der
hinteren Zellecke (Fig. 43); auf den Hinterflügeln III3 und IVX gestielt aus der hinteren Zellecke,
III2 basal gebogen und- III3 und TVX genähert, II und III x dicht
beisammen aus der vorderen Zellecke. Thorax bisweilen schwach
geschöpft, Fühler des Mannes kurz gewimpert.
8. E v e t r i a b u o l i a n a Schiff. . Taf. II (XXVI), Fig. 16.
Flügelspannung 18—23 mm. Vorderflügel rostgelb, Innenrand
basal heller gelb, mit 4 weißlichen, matt silberglänzenden Querbinden
und einer solchen feineren Linie vor dem Saume. Vordere Mittelrippe
und eine Strieme unter der Falte matt gelblich glänzend. Die Binden
selten schärfer begrenzt, im Saumfelde oft violettsilbern angelaufen.
Die beiden vorderen Binden oft zwischen den Längs-
Fig. 43. Striemen unterbrochen. Die dritte Binde ist nach außen gebogen, Geäder von Evetria Hb.
und oft mit der vierten in der Mitte verbunden, am Vorderrande
ist sie oft geteilt und schließt ein rundes Fleckchen der Grundfarbe ein, die vierte Binde verläuft
zum Innenwinkel, hinter dieser steht am Vorderrande ein kurzes, meist mit der Binde sich vereinigendes
Häkchen. Die Linie vor dem Saume zieht diesem parallel. Der Verlauf der Binden ist
mehr oder weniger unregelmäßig* öfter unterbrochen, oder stellenweise miteinander verbunden.
Fransen weißlich, nach außen grau, mit einer dunkeln Teilungslinie. Hinterflügel grau, mit mehr oder
weniger gelbroter Spitze, Fransen weiß, mit dunkler Teilungslinie. Thorax von der Farbe der Vorderflügel,
Kopf und oft auch die Enden der Schulterdecken gelb, Palpen rotgelb; Hinterleib grau. Raupe
braun, :mit schwarzem Kopfe, Nackenschild und Brustfüßen, in jungen Trieben an Pinus s il-
vestris. Galle: Taf. VII (XXXI), Fig.56. Puppe in der Wohnung. — Falter im Juni, Juli. Nach
S c h ü t z e , Iris 1901, 124 lebt die Raupe auch in Zweiggabeln, unter gut sichtbarem, mit weißlichem
Harz bedecktem Gespinst, Rinde und Bast fressend. — Schiff. S. V. 128. — Stgr. Cat. II. 1851. M
In den abgestorbenen Knospen wurde die Raupe der Borkhausenia jourdheuilldla Rag. gefunden.
II. Teil, S. 562.
9. E v e t r i a r e s i n e i l a L. Taf. II (XXVI), Fig. 15.
Flügelspannung 18—25 mm. Vorderflügel schwarzbraun, mit mattglänzend bleigrauen, oft
in rötlich ziehenden, aus weißlichen Vorderrandhäkchen entspringenden Bleibinden. Das Wurzelfeld
tritt in der Mitte nach außen winkelig vor und ist durch eine Bleibinde geteilt, nach außen folgen zwei
geteilte Bleibinden, die ziemlich parallel der Begrenzung des Wurzelfeldes verlaufen. Die ziemlich
breite Mittelbinde der Grundfarbe ist meist durch einen Bleifleck im Diskus mehr oder weniger unterbrochen,
es folgen dann nach außen zwei geteilte Bleilinien, die mitunter zusammenfließen und gegen
den Außenwinkel ziehen, vor der Spitze zieht eine weitere Doppelbinde gegen die Mitte des Außenrandes,
am Vorderrande stehen zwischen diesen.letzten Binden zwei Doppelhäkchen, die mitunter
mit einem Bleifleck über dem Außenwinkel verbunden sind, um die Spitze und vor dem Saume stehen
rundliche Bleifleckchen. Die Zeichnung der Binden ist meist unregelmäßig, stellenweise zusammenfließend,
so daß die schwarzbraune Grundfarbe oft nur in größeren, getrennten Flecken und feinen
Querwellen erhalten bleibt. Die Fransen sind hinter der Teilungslinie bleigrau schimmernd. Hinterflügel
schwärzlich graubraun, mit außen weißlichen Fransen. Thorax schwarzbraun, Kopf und