Kieffer 22: 75 n. 545; 27: 129 n. 96; 88: 496. — Herrn. Schulz 1911: Verz. v. Zooc. a. d. Rbz. Kassel; Festschr. d.
V. N. Kassel 1911. Seite 170. n. 509 (bestimmt durch Geisenheyner). (?)
F u n d o r t e : Lothringen: Straße zwischen Bitsch und Herzogs-Hand; Rbz. Kassel: Meckbach,
Krebsrück und am Hirschberg. (?) Mai und Juli.
(106.) Acr. W i r r z ö p f e I und II, wie bei Salix caprea;, nur bedeutend kleiner bis zur
Größe einer Walnuß, die Kätzchen-Cecidien mit einzelnen normalen Blättern. Die Blätterbüschel
kurz und weißfilzig.
Eriophyes.
Wilms 4: 64. — Hieronymus 1. 39. 211. — Schlechtendal jun.. 15: 547.
F u n d o r t e : Westfalen, Mk. Brandenburg, Sachsen.
(107.) PI. C e p h a l o n e o n a r t i g e B l a t t g a l l e n VIII, gelblich grün bis purpurrot,
etwa 2 mm im Durchmesser, Eingang unterseits durch Haarfilz geschlossen, der durch hervorragende
fleischige Lappen gebildet wird (Taf. XI, Fig. 7 und 9?).
Eriophyes tetanothrix var. laevis (Nalepa) 221. 28 II.
Die Ausstülpung erfolgt nach oben, die Gestalt der Galle ist halbkugelig, breit dem Blatte
aufsitzend oder bis kopfig erhoben und dann am Grunde zu einem kurzen Stiel eingeschnürt, ihre
Oberfläche ist kahl und glatt, wird aber in trockenem Zustande durch Schrumpfung rauh. Man
findet sie vereinzelt oder in geringer Anzahl auf dem Blatt oder herdenweise, und dann nicht selten
auch auf Nebenblättern und an Blattstielen. Auf der Unterseite des Blattes ist der Eingang
durch weißen oder rostbraunen Haarfilz geschlossen. Die innere Warnung ist kahl.
Winnertz. 1: 169. — Fr. Thomas 1: 8; 2: 333. — Kieffer 1: 129. — F. Löw 11: 628. 80 (als Ceph. molle). —
Schlechtendal 10: 56. 25 a.
F u n d o r t e : Lothringen, Sachsen, Schlesien, Tirol.
II. S a l i x c i n e r e a L.
(108.) PI. C e p h a l o n e o n a r t i g e B l a t t g a l l e n VIII, wie auf Salix aurita L.).
Eriophyes tetanothrix (Nalepa).
Lindroth 1: 12. — Winnertz 1: 169. — Thomas 2: 383. päpjRudow 1: 273 n. 30. ^ Kieffer 1: 129. — Liebei 1: 5.
— Schulz 1: 174 n. 540. 1. c,
F u n d o r t e : Lothringen; bei Kassel u. a. 0.
12. S a l i x C a p r e a L.
(109.) Acr. W i r r z o p f I und II (Taf. XII, Fig. 1 und 2).
Eriophyide.
I. Der ganze Inhalt der Blütenknospe, männlich oder weiblich, durchbricht, hypertrophisch
verdickt, die Knospenschuppe und wächst zu einem zapfenförmigen Gebilde aus, welches eine Länge
von 40 mm erreichen kann, bei einem gleichgroßen Durchmesser am Grunde. Anfangs ist dasselbe
grün und weich, verholzt aber bald und stirbt im Herbst ab, bleibt aber oft noch jahrelang fest haften,
bis es vermorscht und abbröckelt. Dieses Cecidium ist ringsum besetzt mit den zu kleinen schuppenartigen
Blättchen verbildeten Blütenteilen, vermehrt durch gleichartig gebildete Sprossungen und
durchsetzt mit reichlichen Haaren, zwischen denen die Gallmilben leben. Die äußere Gestalt ist sehr
mannigfaltig von der Zapfen- bis zur Kugelform.
II. Weniger häufig als die Blütenknospen werden die Laubknospen durch die Milben in Ceci-
dien umgebildet, es entstehen unverzweigte kurze gedrungene Blätterbüschel mit weißfilziger
Behaarung, deren Achse wie bei den vorigen hypertrophisch angeschwollen ist, und ringsum mit
kürzeren und längeren Blättern besetzt ist. Diese Blätter sind mehr oder weniger deformiert, besonders
sind einzelne Randzähne oft ungleich groß. Mitunter treten aber auch ganz abnorm
geaderte Blätter von geringerer Größe auf. Bei diesen gehen alle Seitennerven und ihre Zweige (Sekundär
und Tertiärnerven) in geradem Lauf in den Rand aus, spitze Zähne bildend. Es ist diese Bildung
ein Gegenstück zu der Bildung kammartig gezähnter Blattränder bei glattblätterigen Weiden: S.
alba, babylonica, fragilis; eine Begleiterscheinung bei Wirrzöpfen. (Vergl. Textfig. 6.)
In Fig. 1 sehen wir den Gipfelsproß zum Blätterschopf auswachsen, einige Blattrandzähne sind
abnorm vergrößert, die Blätter selbst verbildet, rechter Hand folgt darauf an Stelle eines Blütenkätzchens
ein Cecidium, anscheinend ein weibliches Kätzchen, noch in jugendlichem Zustande,
während an dem älteren Teile des Zweiges links ein unförmliches Kätzchen-Cecidium des vorvergangenen
Jahres abgestorben seinem Verfall entgegengeht. Fig. 2 zeigt den Längsschnitt durch
solch ein Cecidium und den Ast. Die Achse ist verholzt und zeigt deutlich durch die Bräunung
ihre Abzweigung vom Holzzylinder des Astes wie auch, daß die äußere Schicht der Galle aus der
Rindenschicht des Astes hervorgeht; häufig sind auch noch in solchem Zustande Reste der zersprengten
Knospenschuppe zu erkennen, welche die jugendliche Galle oft am Grunde ringförmig umgibt,
gleich als stände solch Cecidium auf einem Teller. Sehr häufig finden sich abgestorbene Gallen mitten
auf eigentümlich-knolligen Anschwellungen der Zweige, „Holzkröpfe“ genannt. Solche Holzkröpfe
stehen nicht immer mit den Gallen in Verbindung, sie finden sich mitunter allein für sich, ebenso
kommen auch Wirrzöpfe ohne Holzkröpfe allein am Strauche vor. Es geht daraus hervor, daß eine
Wechselbeziehung zwischen „Holzkropf“ und „Wirrzopf“ nicht bestehe, sondern daß einerseits
solche Anschwellungen durch Einwirkung von Pilzen entstehen, wie Fr. Thomas vermutet, andererseits
sie aber Gallbildungen durch Sesien sind, welche häufig aus solchen Gebilden erzogen wurden;
auch an anderen Holzpflanzen bringen Sesien ganz analog gebildete Gallen hervor, bei uns wie auch
in überseeischen Ländern. —?—.
Wilms sen. 4. — Schlechtendal jun. 6: 70; 10: 57—58. — Rübsaamen .3: 47. n. 157. -^tKieffer 27: 129 n. 95. —
Hieronymus 1: 89. n. 215. ES Dalla Torre 10: 153.
F u n d o r t e : Lothringen, Rheinland, Westfalen, Sachsen, Lausitz, Schlesien, Riesengebirge,
Mark Brandenburg, Harz, Tirol u. a. 0., verbreitet.
(110.) PI. C e p h a l o n e o n a r t i g e B l a t t g a l l e n : VIII. An der oberen Blattseite
bis 4 mm hohe am Grunde eingezogene, dicht behaarte, beutelförmige Ausstülpungen (Cephaloneon
umbrinum Bremi) meistens in Mehrzahl dicht beisammen.
? Eriophyes, tetanothrix Nalepa.
„Behaarte, beutelförmige, deutlich gestielte, fast hutpilzförmige, gelblichgrüne bis rote
Blattgallen oberseits, mit dicht weißbehaartem Eingang unterseits und unregelmäßig gestalteten,
meist handförmig gelappten und verzweigten Emergenzen im Innern, zwischen welchen die
Milben sitzen.
Die Gallen sind bis 4 mm hoch, der obere kopfförmige Teil bis 2,5 mm dick, der Stiel 1—2 mm
lang“ (Hieronymus).
Hieronymus 1: 89. n. 214. — Dittrich und Schmidt I. Nachtr. 1: 94 n. 207. '
F u n d o r t e : Harz im Bodetal; Schlesien: Riesengebirge; Tirol.