
Umwandlung sämtlicher Blütenteile in grüne, lineale, kurze Blättchen in verschiedener Weise:
meistens ist die Achene verkümmert, aber noch als solche erkennbar, der Pappus in schmale, lineale'
Blättchen umgewandelt; die vergrünte Blumenkrone und die zu Blättchen umgebildeten Staubfäden
und Griffel; dagegen sind einige randständige Blüten so vollständig umgebildet, daß an ihnen einzelne
Blütenteile nicht wieder zu erkennen sind, indem solche nur kurze Stielchen darstellen, welche mit
4—5 knospenartig zusammengeschlossenen Quirlen von linealen Blättchen besetzt sind; bei allen aber
sind die Achenen mit dem Fruchtboden fest verwachsen. Solche Blütenkörbchen sind größer, dicker
als die übrigen u d ü erscheinen, wenn diese randständigen verbildeten Blüten zahlreich sind, wie mit
kleinen Knospen am Rande garniert. Die Hüllschuppen so vergrünter Köpfchen sind unverändert.
F. Löw 11: 622— 623 n. 70.
F u n d o r t e : Niederösterreich: bei Klosterneuburg und Weidling.
11. Jurinea m o llis Reichenbach.
(687.) PI. Beutelförmige Blattgallen; der unterseitige Eingang durch weißen Haarfilz geschlossen.
Eriophyes brevicinctus Nalepa 251. 137.
Auf der Oberseite der Blätter zerstreut oder bloß längs der Rippen und des Randes derselben,
nicht selten in solcher Menge, daß die Blätter dadurch ganz verunstaltet werden. Die Gallen sind
beutelförmig, am Grunde etwas verengt, 1 %—2 % mm im Durchmesser. Ihre Außenseite ist meist
etwas stärker behaart als die Oberseite des Blattes, ihre Innenseite kahl. Den Galleneingang bedeckt
ein dichter weißer Haarfilz, der sich derart mit dem normalen Blattfilz der Unterseite so verwebt,
daß der Galleneingang kaum zu bemerken ist. Diese Gallen sind gelbgrün oder dem Blatte gleich,
auf dem sie stehen, oder rötlich überlaufen.
F . Löw 24: 722 n. 17.
F u n d o r t : Niederösterreich: bei Mödling.
12. Cirsium Trn.
1. Cirsium a rv en se Scopoli.
Tafel XXIV, Fig. 6.
(688.) Acr. Deformation der Blütenköpfe und der Zweigspitzen, Blütenköpfe verdickt, Blüten
vergrünt, Bildung sekundärer Köpfchen.
Eriophyes anthocoptes (Nalepa) 252. 138.
Die Verbildung der Köpfchen besteht zunächst in einer Verlängerung des Pistills über die
verkürzte Corolle, oft begleitet von einer gesättigt roten Färbung, eine weitere Verbildung zeigt sich
in einer Verkümmerung aller Blütenteile und nur das Pistill löst sich in seine beiden Fruchtblätter auf,
welche zu zwei laubblätterartigen Gebilden auswachsen können, deren Spitze mit einem Stachel abschließt
und deren Ränder äußerst fein gezähnelt sind, die innere Höhlung dieser Blättchen ist fein
wollig und mit Gallmilben besetzt, also eine Vergrünung; es können aber auch alle Blütenteile in
Bracteen umgebildet werden, welche in ihrer Bildung und Färbung denen des Hüllkelches ähnlich sind;
eine noch auffälligere Verbildung tritt ein, wenn am Umkreis der Blütenscheibe sekundäre Köpfchen
einzeln oder zu mehreren bis im geschlossenen Kreise ringsum stehen, welche in derselben Weise wie der
Hauptkopf verbildet sind. Solche sekundäre Köpfchen durchsetzen mitunter den ganzen Blütenkopf.
In diesen Fällen bleibt der erste Kopf kurz und gedrungen und denselben Charakter zeigen die aus ihm
entsprossenen Köpfchen; brechen aber auch aus dem Kelche solche hervor, so bleibt von dem ersten
Kopf nur eine flache Schale übrig, welche einen Haufen kleiner Köpfchen trägt.
Kieffer 5: 411—412 n. 3. — Dalla Torre 10:116. — Schlechtendal 51:125. — H. Schulz 1911:123 n. 111.
F u n d o r t e : Lothringen: Gehnkirchen; Rheinland: Langenlohnsheim a. d. Nahe- Hessen-
Nassau; Sachsen: Erzgebirge; Niederösterreich: Wien.
2. C i r s i um l a n e e o l a t u m L.
(689.) Acr. Blütendeformation ähnlich wie No. (688).
Milbe nicht untersucht.
■ I BlutenkoPfe t»ld kleiner, bald dicker als die normalen; die einzelnen Blüten in verlängerte
j iu s c h e lfö ^ g e , aus langen Fäden bestellende Gebilde umgewandelt. Blumenboden fleischig verdickt’
F u n d o r t : Lothringen: Gehnkirchen.
3. C i r s i u m d i e r a c e n n i L.
(600.) PI. „Einrollen des Blattrandes|§§|l
Die Milbe ist nicht untersucht.
Dalla Tea* *12:146.
F u n d o r t : Tirol;-Sistranz.
13. Serratula t in e t o r i a L.
- H ■ Zm» mlwaJcpmaMt und AusbauchS*. der> Blattspreite, BlattrañdroHung Jrhyüocoptes rigidus Nalepa 268. 51. e>-
Einrollung des Blattrandes wie bei Taraxacum (711).
Schlechtendal 46: 56.
F u n d o r t : Prov. Sachsen: Nordrand der ¡¡¿olauerhside bei Halle i. S.
14. Centaurea L.
1. C e n t a u r e a J a c e a L.
(692.) Pl.Pocken im Parenchym der Blätter. Siehe No. (695.).
Eriophyes centaureae (Nalepa) 251. 135.
Besonders auf den Wurzelblättern, doch auch an Stengelblättern beobachtet
nymus ’ • ■ KW h r * Bock® «»1 W t e a . a n d S te n g dU a f ttm . - Liebei 351. - Hiero-
F u n d o r t e : Lothringen; Schlesien: Kr. Liegnitzy Niederösterreich.
B B . Blüt<®köpfe aufgedunsen, oben klaffend; Blüten verbildet, fleischig angeschwollen.
Die Milbe ist nicht untersucht.
Frauenfeld 30: 660.
Im Gebiet noch nicht beobachtet.
2. C e n t a u r e a s e r ó t i n a Boreau.
= (C. amara Auct.)
(694.) PI. Blattpocken wie No. (695).
Eriophyes centaureae (Nalepa) 251. 135.
3. C e n t a u r e a S c a b i o s a L.'
(695.) PI. Blattpocken im Parenchym der Blätter.
Eriophyes centaureae (Nalepa) 251. 135.