Unterfamilie Gracilariinae.
Kleine bis mittelgroße, schlank gebaute Tiere mit langem, dünnem Körper. Vorderflügel 5- bis
7mal so lang wie breit, bis über die Mitte parallel oder mit geradem Innenrand bis zur Spitze. Hinterflügel
schmaler wie die Vorderflügel, lanzettlich, am Vorderrand nahe der Wurzel ausgebaucht, mit
langen Fransen. Beine lang. Die Diskoidalzelle lang, bis r/6 reichend, geschlossen. Auf den Vorderflügeln
Ader I kurz, IIX weit zurück, II4 und II5 getrennt, oder ohne II5; II6 und IIIi können gestielt sein.
Ast III2 und III3 getrennt, gestielt oder zusammenfallend. III2, 3 kann mit IVX gestielt sein. Ader V
meist deutlich bis zum Saume. Auf den Hinterflügeln die Mittelzelle zwischen III1} 2 und IV, III3
offen. Ader IHj, 2 hinter der Mitte geteilt, weit vor der Spitze in den Saum.
32. Gattung Micrurapteryx Spuler.
Fühler dünn, Mittelglied der Palpen unten sparrig behaart,
Endglied lang zugespitzt. Vorderflügel an der Spitze mit kleinem,
dunklem Schwänzchen. Geäder Fig. 68.
61. Mi c r u r a p t e r y x p a v o n i e l l a Z. Taf.VI (XXX), Fig. 46.
Flügelspannung 9—10 mm. Vorderflügel trüb goldgelb, eine
Wurzelstrieme, vier Fleckchen am Vorderrand und drei am Innen-
Flg. 68.
m Micrurapteryx Spul.
rand glänzend weiß, schwarz gerandet. Die Wurzelstrieme beginnt fein nahe dem Innenrand,
zieht sich verbreiternd, gebogen bis zur Falte. Das erste Vorderrandshäkchen steht
bei V3, die übrigen in ziemlich gleichen Abständen, die am Innenrand zwischen den oberen.
Die vorderen, oft mit ziemlich parallelen Rändern, ziehen schräg nach außen, die äußersten
schräg wurzelwärts, mitunter zu einer gebogenen, in der Mitte durch die schwarze Einfassung unterbrochenen,
schmalen Binde mit den unteren vereinigt; öfters schließt auch die Spitze des dritten Vörder-
randhäkchens an. In der Spitze steht ein kleiner, länglicher, schwarzer, unten silbern aufgeblickter
Punkt. Die Fransen sind am Vorderrande von der anstoßenden Flügelfarbe, am Außenrand weiß, am
Tnnenrand hellgrau. Das Schwänzchen dunkelbraun, gerade, schräg nach außen und unten gerichtet:
die weißen Fransen über demselben mit feiner, brauner Endlinie. Hinterflügel samt Fransen gelblichgrau.
Kopf weiß, Fühler grau; Thorax goldgelb, in der Mitte weiß. Tarsenglieder weiß, gegen Ende
braun. Raupe bernsteingelb, in auf getriebenen, mehr oder weniger rot gefärbten Blättern von A s t e r
a m e l l u s und B e i l i d i a s t r u m m i c h e 1 i i, im Herbst. Verpuppung außerhalb in einem
Cocon. Entwickelung von Ende April an. — Z. L. E. II. 362. S Stgr. 4078. — II. Teil, S. 572.und 573.
Familie Hyponomeutidae.
Der Kopf abgesetzt, mehr oder weniger dicht wellig behaart; ohne Nebenaugen, die Palpen
schwach auf gebogen oder hängend, die Maxillarpalpen klein oder fehlend. Die Vorderflügel bis hinter
die Mitte fast gleichbreit, dann von beiden Seiten zugespitzt. Ader II4 und II5 der Vorderflügel
getrennt oder gestielt, die Spitze umfassend. Die Membran mit Ausnahme der Unterfamilie Plutellinae,
am Vorderrande vor Ader IIX, mitunter auch weiter gegen sie Spitze getrübt. Ader III3 und IVX
können zusammenfallen, V lang, die Wurzelschlinge verschieden; öfter mit großer Anhangszelle.
Die Hinterflügel sind eiförmig, am Vorderrande gegen die Wurzel vorgebaucht, die Spitze ausgezogen
oder schwach geschwungen, der Diskus schräg abgeschnitten oder gestutzt.
Unterfamilie Argyresthiinae.
Der Kopf oben wollig behaart, die Palpen geneigt, mit spitzem oder geknöpftem Endglied;
ohne Maxillarpalpen. Die Vorderflügel gestreckt, von beiden Seiten zugespitzt, mit ziemlich langen
Fransen; Ader II2 und II3, sowie II,, und II5 können gestielt sein und II5 mit III, zusammenfallen.
Die Wurzelschlinge klein, a lang. Die Hinterflügel am Vorderrande vorgebaucht, von hinten
zugespitzt, a/ 3 bis so breit wie die Vorderflügel, Äderung meist vollständig, PM und III2 können
gestielt sein oder zusammenfallen.
33. Gattung Argyresthia Hb.
Die Palpen (Fig. 69 a), geneigt oder hängend,
mit spitzeip Endgiiede. Auf den Vorderflügeln
entweder alle Äste frei mit großer Anhangszelle,
oder mit kleiner Anhangszelle, dann II4 und II5
gestielt. Ader II3, IV, und IV2 nahe beieinander
entspringend oder IV2 zurückgezogen. Auf
Kopf und Geäder von Argyresthia Hb
den Hinterflügeln IIIX und III2 lang gestielt,
III und IVX aus der hinteren, etwas abgestutzten Zellecke oder kurz gestielt. (Fig. 69 b).
62. A r g y r e s t h i a s p i n i e i l a Z. Taf. VI (XXX), Fig. 47.
E K B i
Flügelspannung 12—14 mm. Die Vorderflügel mit gesonderten Adern II4 und TI5; braun,
violettschimmernd, mit einer breiten, weißen, in der Mitte durch einer dunkelbraunen, viereckigen
Fleck unterbrochenen Innenrandsstrieme, die hinter dem Fleck mehr oder weniger stark verdunkelt
sein kann; am Vorderrande ziemlich deutliche kleine, gegen die Spitze etwas größere, weiße Vorder-
randshäkehen. -Die Fransen von der Farbe der anstoßenden Flügelfläche, nur die Spitze etwas grauer,
mit, feiner Teilungslinie. Die Hinterflügel grau. Der Kopf und die Mitte des Thorax weiß, die Schulterdecken
wie die Vorderflügel gefärbt. — Die Raupe lebt im. Mai an P r u n u s p a d u s in den Knospen
und in kleiner Anschwellung junger Zweige am Ansatz an die älteren. Raupe schmutzig
zitrongelb, über den Stigmen mit weißlichen Haaren, Kopf und Aftersegment glänzend schwarz;
Nackenschild dunkelgraubraun, deutlich längsgeteilt. Die Verpuppung- erfolgt außerhalb in einem
Cocon.— Entwickelung im Juli. — Z. Is. 1879, 204. j § Hering, S.tett. ent. Ztg. 1893. 90. — Stange,
Tin. d. Umg. Friedland. 77: 7 (semifuscawSk Stgr. Cat. 2402. — II. Teil, S. 569.
Tineae aculeatae.
Die Flügelmembran gelblich, außer den Schuppen noch mit uneingelenkten Chitinstacheln
versehen.
Familie Incurvariidae.
Der Kopf ganz oder nur hinten rauh behaart, ohne Nebenaugen, die Nebenpalpen meist mehr-
gliederig. Die Vorderflügel oval, zugespitzt, mit gut entwickeltem Diskus und Anhangszelle; die
basalen Teile von Ader III erhalten, die Äste von Ader II getrennt, selten II4 und II5 oder II3 und
II4 gestielt.