die der Männchen bedeutend überwiegt. Ob die Nachkommen unbefruchteter Weibchen auch Gallen
erzeugen, ist unbekannt.
Bei der Eiablage klettern die Weibchen dieser Art bis über den höchsten Knoten, biegen den
Hinterleib um und sägen mit dem von der Scheide gestützten Legebohrer ein Loch durch sämtliche
umhüllenden Blattscheiden bis in den Vegetationskegel. Dann wird der Hinterleib wieder ausgestreckt
und der Legebohrer tief in den Stengel eingeschoben, worauf durch hin- und herschiebende Bewegungen
ein Ei abgelegt wird. Mitunter ist die erste Bohxstelle nicht gleich die geeignete. Dann wird eine
andere Stelle angebohrt, bis die richtige etwas unter dem Vegetationspunkt gefunden ist.
4. Po st embryonale Entwicklung.
Über die embryonale Entwicklung der Isthmosomen hegen keine Untersuchungen vor. Auch
die postembryonale Entwicklung ist nur bei einer Art genauer bekannt, nämlich bei I. hyalipenne
(Walk.) (^mgraminicola Gir.). Die Eier dieser Art sind bimförmig, lang gestielt und tragen an dem
dem Stiel gegenüberhegenden Pol einen kleinen Aufsatz. Do c t e r s van L e e uwe n und R e i j n-
v a a n geben für die Eier folgende Maße: Eikörper 230 p, Stiel ca. 200 [x, Aufsatz ca. 80 f.. Uber
die Bedeutung des Aufsatzes ist nichts bekannt. Der Stiel, der sich ja auch bei den cecidogenen
Cynipiden findet, hegt stets nach dem Kanal zu gerichtet. Die jungen Larven schlüpfen bald nach der
Eiablage und sind bei der untersuchten Art Anfang September ausgewachsen. Sie überwintern
in den Gahen und verpuppen sich im Frühjahr. Über den genaueren Zeitpunkt der Verpuppung
und den Bau der Puppe hegen keine Angaben vor. Die Larven gleichen denen der gaherzeugenden
Cynipiden fast ganz. Verfasser untersuchte die Larven von /. hordei Harr., calamagrostidis Hed. und
ruebsaameni Hed. und fand diese Angabe bestätigt.
Die Larven sind weißlichgelb, glatt, fußlos, sehr zerstreut behaart und bestehen aus 13 Seg
menten. Der Kopf oder das erste Segment trägt zwei kräftige, stark chitinisierte Mandibeln, die am
Grunde ein bis zwei stumpfe Zähnchen besitzen. Die drei folgenden Thoracalsegmente sind etwas
stärker aufgetrieben als die neun Abdominalsegmente. Das zweite bis zehnte Körpersegment tragen
Stigmen. Die Tracheen sind strickleiterförmig angeordnet und enden im Kopf und den Aftersegmenten
frei büschehg. Der Darm ist ein durchgehender Schlauch und endet in einem quergestellten,
spaltenförmigen After. Ob Häutungen stattfinden, ist unbekannt.
Die Zeitdauer der Entwicklung ist bei den verschiedenen Arten verschieden; in den meisten
Fähen überwintern die Tiere, wahrscheinlich als Larve, und schlüpfen im Mai und Juni. Einige Arten
verpuppen sich noch im selben Jahr und schlüpfen im September. Doch scheint dies nur unter
günstigen Witterungsverhältnissen einzutreten, während die Überwinterung die Regel sein dürfte.
II. Spezieller Teil.
Im nachfolgenden werden d|g;|ieutschen/srt))»oso«ra-Gallen und ihre Erzeuger in alphabetischer
Reihenfolge der Gattungsnamen ihrer Wirtspflanzen aufgeführt. Isthmosoma orckidearum (Westw.) ist
nicht aufgenommen, da weder das Tier der deutschen|päana angehört, noch seine Wirtspflanzen in
der deutschen Flora heimisch sind; dagegen wurden einige nicht heimische Arten aufgeführt, die aus
anderen Gründen von Interesse sind.
Agropyrum caninum P. B.
1. Isthmosoma hordei (Harris 1830).
(Tiif: L, Kg. 46—47.)
lineare Walker (1833)jli|j
longula Westwood (1840).
== agropyri von Schlechtendal in litt. (1890)|||§i
Cecidium. Knoten- oder schwielenförmige, harte Anschwellung auf der Innenseite der Blatt-
sclieid e über einem Knoten oder rundlich spindelförmige Halmanschweflung; wenn dicht unter der
Ähre, so verkümmert diese und Meibt zwischen den obersten Blättern stecken. Die Anschwellung
ist mitunter so schwach, daß sie äußerlich nur durch das Gefühl zu erkennen ist. Das ist der Fall,
wenn sie nur wenige Kammern, etwa 2; bis 4 besitzt, oder wenn diese von Parasiten besetzt ist.
Je mehr von den langspindeligen Kammern, die der Innenseite des Halmes in der Längsrichtung
anliegen, zur Entwicklung kommen, um so stärker wird die Anschwellung. Mitunter durchdringen
die Kammern die Epidermis des Halmes und erscheinen als braune, spindelförmiger scharf abgesetzte,
flache Erhebungen. Wenn die Kammern auf eine Seite der Halmwand zusammenrücken, so
kann auch eine Biegung des Halmes nach der gegenüberliegenden Seite eintreten. Diese wird um
so stärker und deutlicher, je näher die Anschwellung am Knoten liegt.
Die Galle besteht nach den Untersuchungen von W. und J. D o c t e r s ' v a n L e e u w e n -
R e i j n v a a n in der Hauptsache aus Parenchym, das von einem Sclerenchymband ringförmig
umgeben ist. Sie findet sich nur selten an Agropyrum caninum und ju/nceum, weit häufiger an
A. repens.
Ganz ähnliche Bildungen ruft derselbe Erzeuger in Nordamerika und Südrußland an Seccde
cereale und Triticum vulgare hervor und ist besonders in früheren Jahren in Amerika schädlich aufgetreten,
so daß mitunter zwei Drittel der ganzen Ernte vernichtet wurden.
E r z e u g e r .
& ?• Schwarz. Mandibeln und Antennen dunkelrotbraun, Schaft, Wendeglied und Ringglieder
heller, Beine dunkelbraun, alle Gelenke in größerer oder geringerer Ausdehnung und die