2. A c h i l l e a M i 11 e f o l i u m L.
(658.) PI. Blattdeformation. Textfig. 29.
Die Milbe ist noch nicht untersucht.
Je nach dem Standort ist die Spindel der Blätter verkürzt oder verlängert, meistens besetzt
mit unregelmäßig langen oder verkürzten Fiederchen, nur bei sehr üppig gewachsenen Pflanzen sind
zuweilen die Fiederchen regelmäßig geordnet (bis 2 cm lang), besonders an den ersten äußeren Blättern,
die inneren Blätter solcher Pflanzen zeigen alle Eigenschaften der Verbildung, auch die abnorme Behaarung
tritt schärfer hervor; (so an Feldrainen). An schattigen Bergabhängen, unter Gebüsch
erreichen die Blätter eine Länge von 15 cm und mehr, die Fiederchen sind sehr ungleich gebildet, wie
dies die umstehende Figur 29 veranschaulicht. Sehr
stark entwickelte infizierte Pflanzen sind stärker greis
behaart und zeigen sich die endständigen Blüten gleichfalls
stark greis behaart und zusammengeknäult (Jul.).
F. Löw 19:130—131. 2. ^ F . Thümen Herb. myc. oec.
Suppl. I. 60. — Schlechtendal 6 : 63. 2. — Kieffer 2 : 580. — Hellwig
1904: 51.
F u n d o r t e : Lothringen; Sachsen; Schlesien,
Niederösterreich.
(659.) Acr. Unbehaarte Blütendeformation.
Textfig. 30.
Eriophyes Kiefferi (Nalepa) 250:132.
Die Blütenkörbchen sind zu einer köpf- oder
schöpf artigen Ähre oder einem Schopf verbildet:
der Blütenboden ist kegel- oder linealförmig bis auf
5 mm verlängert, bei einer Breite von höchstens 1 mm.
Textfig. 30. Achiilea Miüijolium. Unbehaarte Blüten- Er bildet eine Blütenachse, von welcher die Hüll- und
Deformation. Eriophyes Kiefferi Nal. Spreublättchen und Höhrenblütchen ringsum aus-
RUbaaamen fec. Herb . cec. v. Schlecht. -r _ -
gehen . . . Die Spreublättchen haben hier das Aussehen
von Hüllblättchen, sie sind am Grunde deutlich von den Blüten getrennt und erreichen
deren Länge (nach Kieffer).
(Uber die Entwickelungsstände dieser Cecidien liegen keine Beobachtungen vor; die Textfigur
30 stellt einen Blütenstand dar, gefunden Mitte September, Kieffer gibt als Zeit seiner Beobachtung
Anfang November an.)
Kieffer 5: 409. 410 n. 1. — H. Schulz 1911:113 n. 30.
F u n d o r t e : Lothringen: Auf dem Festungswall von Bitsch (Nov.); Halle in S. bei Cröllwitz
(Sept.); Hessen-Nassau: bei Cassel.
(660.) Acr. „Blütenkörbchen stark verdickt und filzig vergrünt“ (Fr. Thomas 14) 1878 — Graubünden.
„Verdickung der Blütenkörbchen, Vergrünung der Blüten und Spreublätter und filzige Behaarung
der aus denselben entstandenen Blättchen.“
Pontresina (Hieronymus 1) 1890 dürften jüngere Zustände der Herbstform (658) sein.
Fr. Thomas 14: 707 II I. — Hieronymus 1:58 n.-25.'
3. A c h i l l e a m o s c h a t a Wulfen.
(661.) Acr. Blütendeformation, Vergrünung und Sprossung, mit abnormer weißfilziger
Behaarung.
Eriophyes achilleae Corti.
Corti 5: 111.
Die einzelnen Blütenkörbchen sind verdickt, die Blüten vergrünt oder der ganze Blütenstand
bildet, mit Unterdrückung der Stielchen, einen gemeinsamen Blütenknopf mit einem Durchmesser
von 5 bis -zu 25 mm; bei hochgradiger Verbildung bleibt der Stengel der deformierten Pflanze verkürzt
und die knäuelartigen Schöpfe sitzen dann unmittelbar auf dem Erdboden auf; oder der Stengel trägt
am Boden solche knopfigen Massen an der Stelle von Seitenzweigen. Bei geringerer Verbildung
'streckt sich der Stengel und schließt mit einem solchen Knopf ab oder derselbe ist von normalen
Blütenkörbchen umgeben, oder alle Blütenköpfchen sind vergrünt in verschiedener Weise, oft gelockert
und proliferierend.
Die Milben sitzen im Innern der Schöpfe zwischen und in, den kleinen Knöspchen.
Fr. Thomas 3: 464; 26: 297 unter n. 1. — F. Löw 19:131. — Hieronymus 1 :1 0 n. 26. — Dalla Torre 10:103.
F u n d o r t e : Schweiz und Tirol.
(662.) PI. Aufwärtskrümmen der Fiederschnitte und Zähne der Blättchen.
Die Milbe ist. nicht untersucht.
Fr. Thomas 14: 707. III.
F u n d o r t : Schweiz: Graubünden.
4. A c h i i l e a n a n a L.
(663.) Acr. Vergrünung der Blüten (wie bei No. 661.).
|Eriophyes achilleae Corti.)
Verbunden mit Umwandlung des Blütenstandes in knopfförmige Schöpfe, welche dicht behaart
sind.
F. Löw 39: 451.
F u n d o r t e : Tirol: Suldental.
5. A c h i i l e a n o b i l i s L.
• (664.) Acr. Blütenköpfchen deformiert.
Die Milben sind nicht untersucht.
An Blattachselsprossen unter dem Blütenstande sind die noch unentwickelten Knöspchen zu
dick weißwollig behaarten Kügelchen bis zu Erbsengroße umgewandelt.
Geisenheyner 1:193.
F u n d o r t : Rheinland: Nahetal bei Kreuznach; am Mühlberg bei Martinsstein und bei
Oberstem (Juli).
(665.) PI. Einrollen des Blattrandes und Zusammenkrausen der Stengelblätter an Blütenpflanzen.
Die Milben sind nicht untersucht.
Wahrscheinlich dieselbe Milbenart wie die vorige, da Andeutung derselben Galle bemerkt ist.
Fu ndo r t ' : Rheinland: bei Niederbreisich (Schlechtendal 1892).