
 
        
         
		der Unterseite,  den verdickten Blattstielen und  selbst an den Zweigen“  (Fr.  Thomas,  11:  348).  Die  
 hochgradigere  Form  zeigt  zunächst  bürstenähnliche  Verlängerung  der  Haarleisten,  die  als Schenkel  
 des Nervenwinkels letzteren begrenzen.  Eine bedeutendere Ausdehnung und rasenartige Verflachung  
 zeigt diese Erineum-Bildung dann zuweilen an den obersten Blättern solcher stark infizierter Lindentriebe. 
   Hier verbreitet  sie  sich nicht  selten auch  auf Spreitenteile  außerhalb  der Nervenwinkel.  .  .,  
 es  bilden  sich  in Ausnahmefällen  auf  der Blattoberseite  a u ß e r h a l b   der Nervenwinkel  einzelne  
 halbkugelige  Erhebungen,  die  den  Gallen  der  Nervenwinkel  gleichwertig  sind  .  .  .  . 
 „Wenn  nur  das  einzelne Lindenblatt  zur Beobachtung  vorliegt,  erscheint  eine  artliche Verschiedenheit  
 jener  Gallbildungen  zweifellos  und  nur  die  vergleichende  Beobachtung  am  Trieb  oder  
 besser  noch  an  der  ganzen  Pflanze  gestattet  ein  richtiges  Urteil  (Fr.  Thomas  11:  349). 
 (216c?)  Bei  starker  Entwickelung  der  Nervenwinkelgallen  treten,  n e b e n   den  normalen  
 einfachen  Gallen,  solche  auf,  welche  zwei  Scheitel  zeigen  und  andere,  welche  tatsächlich  aus  zwei  
 Ausstülpungen  dicht  neben-  oder  hintereinander  bestehen;  es  finden  sich  dann  auch  zuweilen  Verschmelzungen  
 mehrerer  solcher  Gallen  zu  Gallengruppen.  Auch  an  den  feineren  Zwischenadern  
 bilden  sich  gleiche  Cecidien,  oft  in  großer  Zahl,  doch meistens  von  geringerer  Größe  und  weniger  
 stark  behaart  als  die  an  den  Hauptnerven. 
 Das  Innere  solcher  Gallen  fand F.  Löw  öfters  durch  eine  kurze,  dünne  Scheidewand  in  zwei  
 Räume geteilt.  Die Gallen selbst fand  er in ziemlich großer Menge im Schloßgarten von Schönbrunn  
 bei Wien.  „Halbkugelige,  dickwandige,  gelbliche  oder  rötliche,  behaarte  Gallen  von  %—1 y2 mm  
 Durchmesser  sitzen meist  in  den  Nervenwinkeln,  sehr  selten  auf  der  Fläche  der  Blätter.  Sie  sind  
 unterseits  flach  kegelförmig  erhaben  und  dicht  schopfig,  gelblich  oder  bräunlich  behaart.“  Nach  
 einem  typischen Blatt meiner  Sammlung  (27.  XI.  1882)  treten  auch hier  kleine Gallengruppen,  wie  
 Gallen  mit  mehr  als  einem  Scheitel,  auf.“ 
 F.  Löw  5:  11.  28  t.  I A  f.  9.  —  Schlechtendal  31:  23.  69. 
 F u n d o r t e :   Rheinland:  Burg  Soneck;  Morgenbachthal  bei  Trechtingshausen.  —  Niederösterreich: 
   bei  Wien. 
 Ob  diese  von  einander  abweichenden  Formen,  wie  ich  vermute,  von  derselben  Milbenart  
 bewohnt  werden,  kann  nur  durch  vergleichende  Untersuchungen  derselben  ermittelt  oder  durch  
 Übertragung  festgestellt  werden,  solche  Untersuchungen  liegen  aber  zur  Zeit  noch  nicht  vor. 
 (217.) *)  PI.  Beutelförmige  Blattgallen  auf  der  Blattfläche  ober-  oder  unterseitig. 
 Die  sie  bewohnenden  Milben  sind  noch  nicht untersucht. 
 (217a.)  „Diese Gallen finden  sich  ebenso häufig auf der Ober-  als auch auf der Unterseite der  
 Blätter, gewöhnlich auf jedem von ihnen besetzten Blatte beiderseits und treten an manchen Trieben  
 in so großer Anzahl auf, daß die Blätter von ihnen förmlich bedeckt sind.  An mehreren solchen Blättern  
 von  6—7  cm  Länge  und  gleicher Breite konnte  F.  Löw  ober-  und unterseits  je 200,  also  im ganzen  
 400 Gallen  auf  e i n em   Blatte zählen.  Sie  sind  in der Form dem Cephcdoneon pustulatum der Erle  
 etwas ähnlich, am Ende dicker als an der Basis, 1 —3 mm hoch und an ihrer dicksten Stelle % bis 1 % mm  
 breit,  in  der  Jugend durchaus  fein und mehr  oder minder dicht weißlich behaart,  im Alter an  ihrem  
 oberen Teile kahl und bloß an der Basis etwas haarig,  dunkelgrün oder auch manchmal mit rötlichem  
 Anfluge.  Ihre Wandung ist an der Basis meist etwas dicker als weiter oben, ungefähr von der doppelten  
 Dicke der normalen Blattlamina und enthält zuweilen einige kleine, sehr flache Hohlräume.  Im Innern 
 x)  Siehe  Anmerkung  zu  No.  (218). 
 dieser  Gallen  finden  sich  nur  einzelne  zerstreut  stehende,  kleine  Büschelchen  von  dünnen  Haaren,  
 dagegen  ist  die  nicht  selten  schlitz-  oder  spaltförmige  Gallenmündung mit  einem  dichten,  anfangs  
 weißen,  später  bräunlichen  und  spärlicheren  Haarwuchse  ausgekleidet  und  umgeben,  welcher  aus  
 büschelig  von  vielen  einzelnen  Wärzchen  entspringenden  Haaren  besteht.  Diese  Gallen  werden  
 von  zahlreichen,  gelblichen Phytopten bewohnt.  F.  Löw  fand  sie  im Wienerwalde nächst der Ruine  
 Lichtenstein  und  im  Garten  des  kaiserlichen  Lustschlosses  Schönbrunn bei  Wien,  sehr  zahlreich,  
 aber  nur  an  den  u n t e r s t e n   Ästen  junger  Linden.  An  einem  einzigen  Zweige  traf  er  in  ihrer  
 Gesellschaft auch einige  N a g e l g a l l e n ;   von anderen Milbengallen konnte an denselben Pflanzen  
 aber  nichts  entdeckt  werden.“ 
 F.  Löw  19:  147—148  n.  27  t.  I I   f.  3 
 F u n d o r t e :   Niederösterreich. 
 (217b.)  Kugelige  bis  keulenförmige  Beutelgallen  von  1—-3  mm  Höhe,  dünnwandig,  grün,  
 mit  etwas  gerunzelter  Oberfläche;  auf  der  oberen,  seltener  auf  der  unteren Blattfläche,  regellos  zerstreut, 
   meist  vereinzelt,  seltener  gehäuft,  dann  verursachen  sie  eine  Verzerrung  der  Blätter,  welche  
 bis  zu  deren Unkenntlichkeit  führen kann.  Die  Eingangsöffnung  ist meistens weiter  als  die  bei  der  
 Hörnchengalle und mit langem, weißem,  gekräuseltem Haarfilz geschlossen und erfüllt;  solche Haare  
 finden  sich  auch  andererseits  auf  der  Außenfläche  des Beutels,  besonders  in jugendlichem Alter  und  
 verlieren  sich  später.  Die  in  solchen  Gallen  lebenden  Milben  sind  noch  n i c h t   untersucht. 
 Bisher  sind  diese  Bildungen  nur  an  niederen,  strauchigen  Linden  gefunden,  aber  von  allen  
 Fundorten  haben  sie  dieselbe  Bildung  und  ein  gleiches  Auftreten,  welches  für  ihre  Selbständigkeit  
 als  Cecidium  spricht.  D i e   G a l l e   e r s c h e i n t   s o f o r t   n a c h   E n t f a l t u n g   de r   
 B l ä t t e r   als  kleines,  grünes  Höckerchen.  Alle  diese  Cecidien  stehen  in  hell  durchscheinenden  
 Flecken  und  bewirken  eine  Verzerrung  der  Blätter. 
 Westhoff  | |   58.  69. 
 F u n d o r t :   Westfalen:  Münster. 
 (217 c.)  Neben  den grünen Beutelgallen  finden  sich  auch  solche  in  Hörnchenform  von  roter  
 Färbung,  am Grunde verengt und bleich,  dann  sich bauchig  erweiternd enden sie häufig in  eine aufgesetzte, 
   feine,  schlanke  Spitze,  die  sich  am  Ende  einwärts  krümmt,  der  Grund  wie  die  Spitze  sind  
 kahl,  der  bauchige  Teil  uneben,  gefurcht  und mehr  oder  weniger  behaart.  Solche  Formen  stehen  
 meistens  an  Zwischennerven  in  beschränkten,  kleinen,  gebleichten  Flecken  auf  der  oberen  Blattseite, 
   ausnahmsweise  auf der Unterseite,  oder  am Blattrande,  dann  sind  sie  fadenförmig von gleichmäßigem  
 Durchmesser.  Die anderseitige  Öffnung ist meist kraterförmig eingestülpt,  kahl,  die innere  
 Höhlung mit  Erineum  angefüllt.  Solche  Gallen  finden  sich  in  Mehrzahl  auf  dem Blatt  von  punktförmiger  
 Größe  bis  zu  7  mm  Höhe,  sie  sind  unregelmäßig  gebogen und verkrümmt.  Zuweilen  sind  
 sie untermischt mit nervenwinkelständigen,  halbkugeligen Ausstülpungen,  diese  sind abstehend  greis  
 behaart,  unterseits durch Erineum geschlossen.  Solche nerven winkelständige  sind grün oder  rötlich,  
 haben  zuweüen  einen kahlen  Scheitel und  zeigen Neigung,  weiter  zu wachsen.  Jedenfalls  sind  diese  
 verschiedenen Formen  durch  ein  und  dieselbe Milbenart  hervorgerufen  aber  — es  fehlen  die Untersuchungen  
 der  sie  b e w o h n e n d e n   Mi l b e n ! 
 Schlechtendal  31:  23.  69. 
 Fundort:  Rheinland:  Burg  Soneck;  im  Morgenbachtal  bei Trechtingshausen. 
 ,(217d.)  Ganz  ähnliche  Cecidien  sammelte  G.  Hieronymus  1888  im  Riesengebirge:  „Beutelförmige  
 oder warzenförmige grüne, meist weiß  behaarte Blattausstülpungen nach oben oder  seltener