Alten zu, welche weniger genau untersucht sind, und die Annahme: alle würden von denselben
Milben veranlaßt, sei zutreffend.
Hieronymus 1: 93 n. 235. — Schlechtendal 10: 61—62 n. 26b (Sed. sexangulare aut.) t. I. f. 16.
F u n d o r t e : Sachsen: bei Halle; Schlesien: bei der Kirche in Nieder-Salzbrunn.
7. S e d u m a l p e s t r e Villar.
(321.) Acr. PI. Vergrünung und Triebspitzenverbildung.
Thomas 26: 304 n. 44.
F u n d o r t : Tirol.
8. S e d um r e f l e x u m L.
(322 und 323.) Acr. PL Vergrünung und Triebspitzendeformation.
a) Eriophyes destructor (Nalepa) 232. 67 und b) Eriophyes glober Nalepa. 232. 68.
Zwei artlich voneinander durchaus verschiedene Gallmilben veranlassen an derselben Pflanzenart
anscheinend die gleiche Verbildung der Blüten und der Laubblätter; es wäre hier eine vergleichende,
eingehende Untersuchung der fraglichen Cecidien (von verschiedenen Standorten) jedenfalls sehr
erwünscht. Nalepa fand die erstgenannte Milbenart (a) in dem ihm von Halle in Sachsen eingesandten
Material, und die zweite Art (b) in der anscheinend gleichen Deformation derselben Pflanzenart aus
einem Feldgraben bei Schwarzwasser (Schlesien) (vergl. Nalepa 22: 324, Anm. 13)1).
Blätter der Triebspitzen stark verkürzt, am Grunde sehr verdickt, höckerig und gebleicht;
ihre Gestalt meist breit dreieckig, diese Blätter liegen dicht aufeinander und umfassen Hann häufig
die vergrünten zusammengeknäuelten Blüten, bei welchen mitunter alle Blütenteile in Blättchen
umge'bildet sind. Ist die Triebspitze nicht ganz verbildet, so wächst solche häufig noch weiter, dann
erscheint, nach Wegfall der Blätter, an jenen Stellen der Stengel etwas geschwollen.
K. Müller 3: 349—350. — Schlechtendal 10: 58—61. t. I. f. 12—13. — Kieffer 2: 588 n. 25. — Hieronymus 1:
93 n. 236 (— 0 . Jaap. 1914). .
F u n d o r t e : Lothringen; Rheinland; Mk. Brandenburg; Harz; Sachsen; Schlesien. Verbreitet.
(Dalmatien.)
3. Sempervivum L.
1. S e m p e r v i v u m m o n t a n u m L.
(324.) Acr. u. PI. Vergrünung der Blüten und Deformation der Blätter.
Die Milbe ist nicht untersucht.
Blütenvergrünung: An Stelle der Blüten standen von Gallmilben.dicht bevölkerte zierliche
Rosetten von 4—15 mm Durchmesser, deren Herkunft durch Umwandlung aus Blütenteilen die
oberste Rosette deutlich erkennen ließ. Die übrigen Rosetten bestanden nur aus schmalen Blättchen,
denen der normalen Blattrosetten unähnlich.
Deformation der Blattrosette: Unregelmäßiger Bau. Störung in der Anordnung der Blätter;
zuweilen tragen die Blätter kleine warzenförmige Höcker; auch zeigen solche Blätter eine dichtere
Behaarung und erscheinen mehr grau als grün.
Fr. Thomas 20: 7—8. 10; 22: 31—32. 29; 26: 304. 46.
F u n d o r t e : Schweiz; Tirol.
1) JaaP sammelte solche Cecidien in Dalmatien; meinen Versuch, die Milbe weiter zu züchten, vereitelte
Tetranychus; vielleicht läge dort die Lösung der Frage, (v. S.)
2. S e m p e r v i v u m h i r s u t u m L.
(325.) PI. Deformation der Blätter.
Die Milbe ist nicht untersucht.
Auf der Oberfläche der Blätter bilden sich kleine, kurze, kegel-, Zäpfchen- oder blättchenförmige
Auswüchse, in der Regel dichtgedrängt in Gruppen beisammenstehend, selten nur einzeln
über die Blattfläche zerstreut. Zuweilen finden sich solche auch unterseits oder am Blattrande. Sie
sind blaß- oder gelblichgrün, meist rot gesprenkelt und mit dichtem Haarüberzuge bekleidet.
F. Löw 39: 454.
F u n d o r t : Niederösterreich am Nordabhange des Stahremberges bei Ober-Piesting.
3. S e m p e r v i v u m s o b o l i f e r u m Sims.
(326.) Acr. PI. Mißbildung der ganzen Pflanze unter Verzweigung.
Milbe nicht untersucht.
. . Sz6pligöti 1890 p. 22.
F u n d o r t : Ungarn.
Saxifragaceae.
(Ribes und Saxifraga).
1. Ribes L. Taf. XVI. Fig. 5—8.
1. R i b e s a l p i n u m L.
(327.) Acr. Knospengallen bis zu Haselnußgröße.
Eriophyes ribis (Westwood) Nalepa 233. 69.
End- wie Seitenknospen schwellen durch den Einfluß der- Milben bedeutend an und bleiben
vom Herbst bis zum Frühjahr, von den Milben bewohnt, am Zweige. Anfang Mai, wenn die Blätter
sich entwickeln, öffnen sich auch die Knospengallen und die Milben wandern aus, um. neue Knospen
zu infizieren. Die verlassenen Knospen entwickeln zuweilen noch ein paar mißgestaltete Blätter
oder trocknen ab und bleiben lange am Strauch; seltener entwickelt sich aus solcher Knospe ein
verkrüppelnder Sproß. Im Juni fangen an den jungen Zweigen einzelne Knospen an sich zu verdicken,
sie verlieren ihre spitzkegelförmige Gestalt, die allmählich in eine eiförmige übergeht, ihre vollkommene
Größe erhalten diese Cecidien erst im Spätherbst. Das Cecidium erreicht eine Länge bis
gegen 2 cm, meist jedoch ist es ldeiner.
Fr. Thomas 7: 529*); 19: 53 unter 2. — Schlechtendal 6: 68—69. 21; 31: 21. 54. r— R . Dittrich. JSchl. 1910. II.
87 n. 534.
F u n d o r t e : Rheinland: Burg Soneck, Büchenbeuren; Zwickau i. S.; Schlesien: Grünberg;
Pommern: Greifswald; Westpreußen: Tucheier Heide.
(328.) PI. Faltenartige, an der Innenseite mit Haarfilz ausgekleidete Blattausstülpungen
nach oben oder nach unten. Taf. XVI, Fig. 5. 6. 7.
Eriophyes scaber (Nalepa) 233. 70.
Dieses Cecidium tritt für sich allein oder zugleich mit (327.) am selben Strauche äuf, zuweilen
in großer Anzahl, dann krümmen sich die Blätter zusammen; die inneren Wände der Ausstülpungen
(Fig. 6 im Querschnitt) sind mit Haaren ausgekleidet, welche am Grunde kegelförmig verdickt gegen
das Ende spitz auslaufen oder lang ausgezogen sich leicht schlängeln (Fig. 7).
Fr. Thomas 19: 51—52. 2. — Schlechtendal 31: 20 n. 53. — Hieronymus 1: 86. 1 9 7 . Dalla Torre 10: 149.
Exsicc. H. cec. H. P. D. IV. 140.