Die Erle, an welcher dieses Cecidium gefunden war, . soll zwar nicht A l n. i n e u n a sein,
sondern A i n u s p u b e s c e n s Tausch (glutinosa X incana) und es wäre deutbar; daß, wie Ainus
pubescens mit beiden Stammpflanzen gemeinsam Gephaloneon pustulatum trägt, aber von A. glutinosa
allein die Nervenwinkelausstülpung und Erineum alneum überkommen habe, auch Erinewm (Phylle-
rium) alnigenum Kunze von Almas mcana tragen könnte. Aber es findet sich in der ganzen Literatur
keine solche Angabe, daß Phylleriwm alnigenum von A. incana je auf einer anderen A l n u s beobachtet
sei, daß dagegen Er. alneum auf A. glutinosa und A. pubescens vorkomme. Da nun aber auf jenen
Bäumen, von denen die Nervenwinkelgallê (welche an A. incana n i c h t auftretén soll) nur Phyllerium
alnigenum zu finden war und auch auf j enem Blatte gleichzeitig mit den Ausstülpungen der Nerven-
winkel, erfüllt mit einfachen weißlichen Haaren, Hasen von P h. y l 1 e r i u m a l i t i g e n u rn steifen,
so liegt es doch klar, daß entweder der Baum A l n e a n a ist und Nervenwinkelgallen trägt
oder daß auf A i n u s p u b e s c e n s auch die Erineen b e i d e r Eltern übergegangen sind.
Schlechtendal: jun. 36: 96.
F u n d o r t : Rheinland: Laacher See und Pfaffendorf bei Ehrenbreitstein.
4. A i n u s p u b e s c e n s Tausch (A. glutinosa x incana Wirtgen).
(48.) PI. Erineum alneum Persoon, krümeliger Blattfilz wie auf Aln. glutinosa (40.).’
(Eriophyes brevitarsus [Fockeu]). 214.8.
Fr. Thomas 11: 354. 1.
(49.) PI. Erineum axillare Fée. Nervenwinkelausstülpungen wie bei A. glutinosa (41.) Nalepai
Fockeu).
[Eriophyes Nalepai [Fockeu] ). 213. 6.
Fr. Thomas in fit.
F u n d o r t : Tirol: Pertisau (28. VII. 1883, Thomas).
Carpinus B e t u l u s L.
(50.) PI. Ausstülpung der Nervenwinkel'nach oben längs des Mittelnerven, untere Höhlung
mit Erineum gefüllt, dessen Haare lang, wurmförmig und stumpf, weißlich, rot oder bräunlich gefärbt
sind {Erineum pidchdlum Schlechtendal sen. [1826]). (Taf. IX, Fig. 2.)
Eriophyes tenellus (Nalepa): 216. 14 m it Phyllocoptes compressus Nalepa 256, 4.
Dieses Cecidium tritt in verschiedenen Formen auf, bald finden sich nur Ausstülpungen vereinzelt,
in allen Übergängen bis zur Besetzung aller Nervenwinkel der Mittelnerven, von 1—3 mm Größe,
bald ist das Erineum weiter ausgebreitet, es tritt in kleinen länglichen Haarpolstern vereinzelt längs
der Seitennerven auf, oder auf den Nerven oberseits, -oder als kleine Rasen am Blattrand unterseits,
oder zerstreut zwischen den Nerven unterseits von der Ausstülpung ausgehend mehr oder weniger
weit bis zum Rande, in solchem Falle bilden sich Dauerfalten, in welche die obere Ausstülpung sich
erweitert; auch unterseits erweitert sich dann die Höhlung und bildet eine längliche Falte, äußerlich
weißlich behaart, im Innern mit karminroten Haaren, oder es durchläuft von der Höhlung eine haarfeine
Falte die Mitte des Zwischenraumes, in welcher winzige einzelne punktförmige Anfänge von
Cecidien bemerkbar sind. In solchen Fällen erreicht das Blatt nie seine volle Größe, die Seitennerven
verlaufen unregelmäßig. In allen Fällen bleibt die Form der Erineumhaare die gleiche.
Das Cecidium tritt schon am ersten Blatte des Sprosses auf, findet sich auf den folgenden zwei
bis vier Blättern am stärksten entwickelt und verschwindet an den jüngeren meistens wieder.
Schlechtendal (sen.) Amerling 9 : 174. — F. Löw 9 : 497 ; 3 9 : 461—462. Schlechtendal. jun. 15: 518
bis 5 |9 n. 21. 1 und — Kieffer J:'4 Jf0N— Hieronymus 1: 18 n. 70.
Fu n d o r t e , : Lothringen; Rheinland (Landskrone u. a. 0.); Westfalen; Ostpreußen (bei
Königsberg); Österreich (Dörnbach, Ostabhang des Starhemberges); Böhmen (bei Prag); Mk. Brandenburg
(Charlottenburg); Thüringen (Arnstadt, Weimar); Hessen (im Taunus); Schlesien.
(51.) PI. Gekräuselte Blattnervenfaltung an der Unterseite der Blätter. (Taf. IX, Fig. 1.)
Eriophyes macrotrichus (Nalepa) 216, 13 und Phyllocoptes carpini (Nalepa) 256. 3.
Durch den Angriff dieser Milben auf das junge Blatt in der Knospe wird die Lamina längs der
Seitennerven der Fähigkeit sich auszubreiten beraubt und gleichzeitig zu schnellerem Wachstum,
mit Inbegriff der Seitennerven, veranlaßt, als die normale Entwickelung des jungen Blattes bedarf.
Hierdurch tritt der Nerv auf dem Rücken der Blattfalte über die Unterseite des Blattes kielförmig
vor und verläuft in zierlichen Schlangenwindungen, die sich abwechselnd bald rechts bald links niederbeugen.
Oberseits deutet ein enger Spalt oder nur eine eingeschnittene Linie den Lauf dieses auffälligen
Cecidiums an. Die Stellung am Blatte ist sehr verschieden; bald beginnt die Bildung am
Mittelnerven, bald von ihm entfernt, bald betrifft sie nur einen kleinen Teil eines Nerven, bald ist
Nerv um Nerv verbildet, dann wird das Blatt oft löffelförmig zusammen gebogen, oder rollt sich
gegen den Mittelnerven ein. Bei dieser hochgradigen Verbildung sind gewöhnlich zahlreiche oder
alle Blätter ganzer Zweige deformiert und oft deuten die gekrümmten Sprossen an, daß die Infektion
jährlich wiederkehrt.
Amerling 9: 173. — Frauenfeld 21: 896. —- Fr. Thomas 1: 352; 11: 336. — F. Löw 5: 8. 15. — Kaltenbach 5: 643.
■— Schlechtendal jun. 22: 65. 7. — Kieffer 1: 120, — Hieronymus 1: 66. 7.1-.
F u n d o r t e : Verbreitet in der Ebene: Lothringen, Rheinland, Westfalen, Sachsen, Harz,
Thüringen, Böhmen, Niederösterreich, Schlesien, Mk. Brandenburg, Holstein, Bayern u. a. O.
Corylus L.
1. C o r y l u s a v e l l a n a L.
(52.) PI. Blätter klein bleibend, kaum entwickelt, gedrängt, abnorm behaart. Blätter, welche
die normale Größe erreicht hatten, zeigten sich nach oben gewölbt und seitlich zusammengedrückt.
(Kieffer.)
Eriophyes vermiformis (Nalepa) 217. 16.
Kieffer: 47: 172.
F u n d o r t : Lothringen: bei Gehnkirchen.
(53 a.) Knospendeformation. (Tafel VIII, Fig. 11.) Textfig. 3.
Eriophyes avellanae (Nalepa) 216. 15 m it Eriophyes vermiformis Nalepa 217. 16.
Das Verhalten der Parasiten der Knospengalle der Hasel hat A. B. Frank (3. 1880, 636 und
1896, 42) lückenlos beobachtet:
„Im Herbst findet man neben normalen Knospen die deformierten vollkommen entwickelt
und in den letzteren die Milben, welche hier den Winter über vorhanden sind. Die Knospengallen
sind auch im Frühling noch da und von den Tieren und deren Eiern bewohnt, schwellen sogar jetzt
noch mehr an und werden fast rosenförmig. Nachdem aber der Strauch sich belaubt hat, beginnen
in der zweiten Hälfte des Mai die Gallen sich zu bräunen und zu vertrocknen. Jetzt werden sie von
den Milben verlassen, scharenweise sieht man die Auswanderer auf den Zweigen hinlaufen und nach