ha t . . .; die Rollung ist eine derartige, daß die an Spaltöffnungen arme O b e r s e i t e des Blattes
außen bleibt. Gewöhnlich wickelt sich jede der beiden Längshälften für sich vom Rande her ein,
seltener ist die Rollung eine einfache . . . Einige Verschiedenheit bieten normale und gerollte Blätter
in der Behaarung dar: . . . Während die normalen Blätter fast ausschließlich am Blattrand und
auf den Nerven der U n t e r s e i t e mit Haaren besetzt sind, zeigen die gerollten Zipfel von außen
betrachtet überall eine ganz feine Behaarung. Nahe an der Blattbasis, da wo die Teilung erst beginnt,
ist dieselbe sogar eine dichtfilzige. Auf seiner unteren, durch die Rollung zur i n n e r e n gewordenen
Blattseite besitzt jeder Zipfel eine gleichmäßig dichte Haarbekleidung, . . . diese Haare sind nadel-
förmig, steif, einzellig und zu Vs bis 5/e ihrer Länge durch Verdickung der Zellwand ganz massiv und
hyalin“ (Fr. Thomas). Die Färbung der gerollten Blättchen ist meistens hellgelblich-grün, zuweilen
sind einzelne Rollen lebhaft blutrot, oder die rote Färbung ist über mehrere oder über alle verbreitet.
Eine solche Rötung kann nur auf der oberen Blattfläche auftreten und nicht auch auf der unteren.
Ist dieses richtig, so dürfte wohl die Angabe einiger Schriftsteller irrig sein, welche sagen, daß die
Rollung der Blattränder nach oben erfolge, wodurch die untere Blattseite nach außen zu liegen
komme; eine solche Lage ist mir wenigstens noch nicht vorgekommen; bei den gegenteiligen Angaben
fehlt aber nie die der R ö t u n g .
Bei starkem Auftreten der Milben folgt Sproß auf Sproß mit deformierten Blättern, zuweilen
entwickeln sich auch normale Blüten bis zur Fruchtreife, meistens jedoch werden solche unterdrückt
und nehmen an der Cecidienbildung teil.
F r. Thomas 1 :1 2 ; 2: 343. l~ lFrauenfeld 30: 660.;-^ F. Löw 24: 721.:— Schlechtendal 31: 17. 32. — Hieronymus 1: 75.
126. Nachtrag I. 3 n. 7 5 |f|t—■ S. Rostrup 1: 34-.v— Westhoff 1: 61. — Eckstein 3: 85. 8 t. 1. f. 8.
F u n d o r t e : Rheinland; Münster i. Westf., Harz; Pro v. Sachsen; Thüringen; Schlesien;
Bayern; Steiermark; Niederösterreich; Dänemark.
(241.) PI. Weißes, seidenglänzendes Erineum auf der Blattunterseite wie bei Geranium palustre
(VI. 1889).
Rübsaamen 32: 61. 1.
F u n d o r t : Westpreußen: Schloß Eüschau, Kr. Berent.
2. G e r a n i u m p a l u s b r e L.
(242.) PI. Erineum, auf der Blattunterseite aus einzelligen, langen Haaren gebildeter, weißer
seidenglänzender Filz in unbestimmt begrenzten Flecken (Phyllerium geranii Rabenhorst).
Eriophyes geranii Can. [(Er. geranii var?) Nalepa 227- 48].
Die Blätter sind an verschiedenen unregelmäßig begrenzten Stellen zwischen den Blattnerven
unterseits mit weißem, seidenglänzendem Filz bedeckt. Die entsprechenden Teile der Blattoberseite
sind schön karmesinrot gefärbt und schwach behaart (Fr. Thomas 1869). Meistens sind diese Teile
mehr oder weniger ausgebaucht; es zeigen sich ziemlich flache oder halbkuglige, oder auch hohe,
stumpf-konische, oft auch vielhöckerige Erhabenheiten von meist schöner, roter Färbung, welche
unterseits mit dem Erineum ausgekleidet sind (F. Löw 1878). Uberzieht sich die ganze Unterseite
eines Blattes mit dem Erineum, so wird das Blatt dadurch bis zur Unkenntlichkeit seines Umrisses
verkrümmt (Thomas). Das Erineum findet sich auch an den Blütenknospen, welche dadurch unterdrückt
werden, oder an den Kelchblättern wie an den Stengeln.
Fr. Thomas 2: 338. 15. — Thümen Herb, mycol. oecon. Suppl. I. No. 26. — F. Löw 19: 135. 13. — Hieronymus 1:
74. 124. — Nachtrag 1. 3. n. 755. — Schlechtendal 10: 49. 15a. — H. Schulz 1911: n. 202.
F u n d o r t e : Rheinlande; Habichtswald; Schwarzwald; bei Merseburg im Auwalde, Mk.
Brandenburg, Schlesien, Bayern, Schweiz.
3. G e r a n i u m p r a t e n s e L.
(243.) PI. Wie bei G. palustre Phyll. geranii Rabenhorst.
Hieronymus 1: 74. .125.
F u n d o r t e : Schlesien.
4. G e r a n i u m s i l v a t i c u m L.
(244.) PL Wie bei Ger. pal. Phyllerium gercmii Rabenhorst.
Hieronymus 1 75. 127.
F u n d o r t : Harz: im Bodetal bei Treseburg.
5. G e r a n i u m p y r e n a i c u m L.
(245.) Acr. Blüten mißbildet wie bei Erodium. circutarium (247).
? Eriophyes Schlechlendali (Nal.)
H. Schulz 1911. n. 203.
F u n d o r t : Hessen: Homberg: Kassler Straße (VI. 1902).
6. G e r a n i u m m o l l e L.
(246.) Acr. PI. Triebspitzen-Deformation, Rollung der Blattlappen nach oben und Krümmung
derselben nach einwärts, abnorme, weiße, filzige Behaarung der Unterseite; die Blüten zu weiß-
filzigen 'Köpfchen verbildet. Entfärbung der ganzen Pflanze.
Eriophyes sp. Die Milbe ist- nicht untersucht.
Dieses Cecidium liegt in typischen Stücken vor. Die Stengel sind auffällig gestreckt und verdünnt,
alle Teile der Pflanze krankhaft entfärbt, die Stengelblätter sind auffallend lang gestielt,
die Blätter verkümmert, die Zipfel nach einwärts gekrümmt und die Ränder leicht nach oben eingerollt,
ein dichter, abnormer, weißer Filz bekleidet die Unterseite, die Blütenstiele sind stark verkürzt,
die Blüten verkümmert und abnorm kurz filzig behaart.
Mit den Randrollungen von G. sanguineum hat das Cecidium keine Ähnlichkeit.
Kieffer 1: 123.
F u n d o r t : Lothringen: zwischen Bitsch und der Ramsteiner Mühle, längs der Horn
(August 1885).
7. G e r a n i u m d i s s e c t u m L.
(247.) PI. Blattrandrollung, Oberfläche rot, mit abnormen Haaren. {Eriophyes geranii Can.,
Eriophyes dolichosoma Can.)
S. Rostrup 1: 34. n. 221. — H. Schulz 1911: 135 n. 201.
F u n d o r t e : Dänemark. — Hessen: Wilhelmshöhe (17. VI. 1906).
1. E r o d i u m c i c u t a r i u m L’Herit.
(248.) Acr. PI. Blütenverbildung, Verkürzung der Blütenstiele mit abnormer Behaarung.
Eriophyes Schlechtendali (Nalepa) 227: 50.