sen Gattungen gewählt werden, die nicht viel Platz einnehmen.
Zu diesen kann man vorzüglich die Saugepumpen und Paternosterwerke
zählen. Die erstere haben jedoch die Unbequemlichkeit,
dafs dieVentile öfters schadhaft werden, wrozu dasSehlamm-
wasser besonders heyträgt.- Denn will man ihren untern Theil
mit zu engem den in die Röhre eindringenden Schlamm abzuhaltende
Gitterwerke umgeben, so wird die freye Zuströmung
des Wassers gehemmt. Sind aber dessen Oeffnungen etwas weit,
so geht der Sand, ja es schlüpfen kleine Steinchen durch, welches
alles das Spiel der Pumpe stört, und die Ventile verdirbt.
Perronet bediente sich daher nicht der Saugepumpen. Er versteht
nämlich (P. 3. Tom. 11. prem. Ed.) unter pompeS - chapelets ver-
ticaux (Paternosterwerke ) wie die 34. Kupfertafel des Perronet-
schen Werkes beweifst, und nicht solche Pumpen; wie ein anderer
Schriftsteller glaubt. Aus gleicher Ursache mufste man sie
bey dem Bau der Cherbourger Schleuse ( Belidor Tom. 11. §. 315.)
verwerfen. Da indessen auch der Fall eintreten kann , dafs man
sich bey Trockenhaltung der Baustellen der Pumpen bedient, so
ist die Anwendung davon um so leichter, w'eil die Construktion
der Pumpen bekannt ist. W e r sich aber über den Gebrauch und
ihrer Einrichtung Raths erholen w ill, den verweise ich auf die
von den Herrn Geheimen Ober - Bauräthe Gilly und Eytelwein
heraus gegebene praktische Anweisung zur Wasserbaukunst 2tes
Heft S. 3o.
§•' 3i. Die Paternoster - oder Rosenkranzwerke (Tab. 91.
Fig. 2Ö. 26. 27. und 28.) sind hingegen sehr gut bey Ausschö-
pfung der Baustellen zu gebrauchen und werden, da sie wenig
Raum einnehmen, häufig in Praxis angewendet. Das Paternosterwerk
Fig. 25. besteht aus einer fünf bis sechs Zoll weiten, gut
gebohrten Röhre a, b ( Steigröhre) iit welcher die an einer Kette
ohne Ende angebrachten Scheiben c , c, aufgezogen werden,
und die das in die Röhre eingetretene Wasser vor sich herschieben.
Die Steiggeröhre hat gewöhnlich nach der ei nen Hälfte eine
Länge von 8 bis 24 Fufs, weil man auf eine geringere Höhe
sich der Handeimer und auf eine höhere zwiefach angebrachter
Maschinen, wo die untere Maschine das Wasser in einen Sammelkasten
aulfördert, aus welchem die obere es weiter aufwärts
schöpft, oder grofser Schöpfräder, bedient. Indessen wird nur
selten der Fall eintreten, dafs man das Wasser aus einer Baustelle
höher denn 21 Schuh ausschöpfen mufs; folglich sind die
gewöhnlichen Paternosterwerke hinreichend lang.
Wenn ich aber bey einer Länge der Steigröhre von 24 Fufs
nur 21 Schuh Förderungshöhe annehme, so dient zur Erläuterung,
dafs das Paternosterwerk gewöhnlich drey Schuh tief
ins Wasser gestellt wird.
§. 32. Die Kunstkette eines solchen Paternosterwerks geht
mit ihren Scheiben oberhalb über die Gabelwalze y , Fig. 25.,
welche, indem sie durch vier Mann, die an die zwo Kurbeln
i i drehen, in Bewegung gesetzt w ird , die Scheiben auffördert.
Die untere vier Zoll im Durchmesser starke Walze d, welche in
der Mitte der inneren Röhrenwand in den 12 bis 16 Zoll hohen
Ausschnitt, 2, l,- m, angebracht wird, ist an den Seiten etwas
dicker als in der Mitte, damit die Kette nicht davon abgleite,
welche jedoch, wie Fig. 25. zeigt, nicht straff angespannt werden
darf, um ohne Stöhrung aufgezogen zu werden. Diese
Welle selbst, welche von ‘aussen viereckigt seyn kann, wird an
die Seiten der Oelfnung mittelst eines eisernen Nagels c, Fig. 26.
befestigt. Die Entfernung der Scheiben e, e, beträgt etwa das
vier bis sèchsfache ihres Durchmessers und mufs den Wasserstand
an der Steigröhre nie übertrelfen: wenn der beste ökonomische
Effekt erzielt werden soll. Wäre z. B. der Abstand zwoer
Scheiben gröfser als die Wassersäule , worin das Paternosterwerk
steht, so entsteht zwischen zwo Scheiben ein gewisser wasserleerer
Raum.
Die Scheiben selbst sind, wie Belidor Tom. II. ƒ. 740. umständlichbeschreibt,
folgendermaafsen gemacht. Der untere Theil
Fig. 28. Tab. 91. jeder Scheibe besteht aus einem 6 bis 8 Linien
von starken Leder, welches vorher in eine Mischung von heifsem