u. s. w. heben. Würde in einem solchen Falle durch eine angelegte
Maschine wirklich in jeder Sekunde eine Wassermenge
Von 3'Cubikschuh auf die Höhe von 6o Fufs erhoben, so hätte
die ganze Anlage schon eine grofse Vollkommenheit, und wer
dann die Maschine so zu verbessern verspräche, dafs sie in jeder
Sekunde doppelt so viel Wasser auf dieselbe Höhe von 60' liefern
sollte, würde damit nur einen Beweis seiner gänzlichen
Unwissenheit im Maschinenwesen geben.
II. Ex. Eine Wassersäulenmaschine liefere , bey einem
Wasseraufwande von 2 Cubikschuh in jeder Sekunde und bey
einer Fallhöhe von 6o Schuh, in jeder Sekunde einen halben
Cubikschuh Wasser auf eine Höhe von 140 Schuh; hingegen
Ein unterschlächtiges Wasserrad liefere bey einem Aufwan-
de von io Cubikschuh Wasser in i Sekunde und bey einer
Fallhöhe von 20 Schuh nur 3 Cubikschuh Wasser auf ein?Höhe
von 18 Schuh; so wäre
Für die Wassersäulenmaschine
V = ^ ' 140 — —
2 . 6 0 12
Für das unterschlächtige Wasserrad
y ___ 3 . 1 8 _____ 27
10 . 20 ’ 100
Es verhielte sich also die Vollkommenheit der ersteren zu
der des letzeren
wie zu - ~ d 0<ier wie 700 zu 324.
Z W E Y T E R A B S C H N I T T .
VON DER CONSTRUCTION UND WIRKUNG DERER ZUR HEBUNG
DES WASSERS, VORZÜGLICH ZUR TROCKENHALTUNG
DER BAUSTELLEN UND ZU DEN GEWÖHNLICHEN
AUSTROCKNUNGEN DIENENDEN MASCHINEN.
§. 1. Mit der Anwendung der zum Auffördern des Wassers
dienenden Maschinen geht es , wie bey so manchen andern
Kunstanlagen: die zusammengesetztesten Maschinen müssen nämlich
öfters dem einfachsten und bekanntesten Verfahren nachstehen.
Zum sichern Anschläge des ökonomischen Effekts der Schöpfmaschinen
fehlt es uns noch bis jetzt an hinreichenden Beobachtungen
(*) , mit deren Hülfe wir im Stande wären , vollständige
Theorien aufzustellen. So lange aber die Wirkung der Maschinen
von den Resultaten der Theorien gänzlich abweicht, sind
wir nicht berechtigt, diese Theorien für genugthuend auszugeben.
Vielmehr sind sie in manchem Betrachte nachtheilig, weil die
angehenden Baukundigen nach ihnen rechnen , da sie von berühmten
Mathematikern aufgestellt sind. Es ist daher durchaus
nothwendig , dafs auch bey den Schöpfwerken auf alle Umstände,
die bey ihrem Gebrauch und ihrer Wirkungsart Vorkommen mit
Sorgfalt geachtet w ird , ehe man es sich nur einfallen läfst: eine
Theorie aufzustellen, die unter allen Umständen empfohlen werden
kann. Ich werde daher auch in diesem Abschnitte über den
Effekt solcher Maschinen Manches beybringen, was die Unvollständigkeit
der bisher bekannten Theorien beweifst. Vielleicht
entsteht dadurch der günstige Umstand, dafs man hie und da
Beobachtungen über diese Maschinen anstellt und endlich sich in
f ) Unter dem ökonomischen Effekt einer Maschine verstehe ich die
Wirkung von dem, was sie leistet. Bey einer Sehöpfmaschine ist daher
derselbe, die aufgeförderte Wassermenge; b e y ' einer Kornmühle ist es
die Menge Mehls, Es versteht sich, immer in einem gewissen Zeitpunct.
IV. Band.