war, ein tauchte, weil sie sonst nothwcndig nach derjenigen Seite
hätte tief hinabsenken müssen , worauf der Fels zuerst aufgerollt
wurde, d. i. nach der Landseite. In der Mitte der Barke
war ein aus Balkenlagen gelegtes Gerüste (Stuhigerüste) bis zu
derjenigen Höhe gemacht, welche der Höhe des Höftes gleich
war. Hierauf wurde der Fels von einem auf der Neva festliegenden
Schiffe ab , mittelst Flaschen um. so leichter gezogen,
da man dem Höfte eine Neigung nach der Neva zu gegeben
hätte.
So wie der Fels auf die Barke und zwar auf das Kugelgerinne
lag, wurde aus derselben das Wasser ausgepumpt. Kaum
aber war dieses Auspumpen bewerkstelligt, so bög*sich der Boden
und die Seitenwände so sehr , dafs man alle Augenblick den
Bruch der Barke befürchten mufste. Jetzt ward daher Carburi
wieder zu Hülfe gerufen! Er liefs dieselbe gleich voll Wasser
laufen sie bog sich wieder nach der alten Form und nun wurde
der Fels mit 26 Streben, von denen zweye selbst bis zu den
untern Ecken der Seitenwände von der Barke liefen , dergestalt
unterstützt, so dafs dessen Last auf den gesammten Baden der
Barke vertheilt ward. Diese wurde 'dann mittelst Pumpen vom
Wasser befreyt, vom Lande abgezogen und zwischen zweySchif-
fe gestelltj über welche und der Barke 12 Mastbäume,' nämlich
je sechs zusammengebunden, d. i. zweye der Länge und dreye
der Dicke nach gelegt und befestigt wurden. Diese Einrichtung
war um so nothwendiger, damit die Barke nicht zu tief eintau-
chen konnte. Man hatte sie daher auch nicht gänzlich vom Wasser
geleert, so lange sie mit den zwo Schiffen yerbunden war,
sondern erst nachher. Auf diese Weise ward sie von zwo Schiffen
so getragen, wie die Kameele die grofsen Schiffe über den
Pampus nach Amsterdam flott halten. 2. B. S. 354-
5x. Um den Fels in Petersburg an das Ufer zu bringen,
war vor diesem bis zu derjenigen Tiefe, zu welcher die Barke
eintauchte, und auf ihrer ganzen Breite ein Pfahlrost eingerammt.
Beyde Schiffe wurden von der Barke abgezogen, und nachdem
man diese letztere auf den Pfahlrost bis dicht an den Kay geschoben
hatte , so wurde gegen ihre Mitte abermahls ein Schiff gestellt,
über die Barke und das Schiff zwey Reihen Mastbäume sowohl
an beyden Seiten des. Felsens als . auch auf den Kay befestigt.
Auch auf den Enden der Barke und dem Kay wurden zwey andere
Mastbäume festgemacht. Diese Vorsicht war deswegen
nothwendig, damit sich die eine Hälfte der Barke nicht in die
Höhe biegen konnte, wenn über die andere der Fels fortgerollt
wurde. Zu dem Ende waren immer je drey Mastbäume mit Seilumwindungen
umbunden. Sobald nun die vorerwähnte Stützen,
welche an den Felsen und auf dem Boden der Barke stemmten,
weggenommen waren ; wurden vier Flaschenzüge mittelst 4
Erdwinden angezogen. Da aber die Lauferinnen, worauf der
Fels stand bis a,uf den Kay etwas schräg lagen, so rollte der Fels
so leicht hin, dafs die an den Erdwinden ziehenden 144 Arbeiter
zu Boden fielen, indem sie glaubten mit aller Anstrengung
ziehn zu müssen. Die Besorgnifs dafs die Barke sich auf der einen
Seite heben würde war nur zu gegründet, denn es brachen
sechs einzelne Mastbäume, welche, wie gesagt dazu bestimmt
Waren, sie niederzuhalten. Ja die Balken, woraus die Barke zu-
sammengesetzt'war, bogen sich.
§. Ö2. W e r hätte nach dieser wirklich grofsen trefflichen
und glücklich ausgeführten Unternehmung nicht vermu-
then sollen , dafs Carburi eine ausgezeichnete Belohnung erhalten
würde!
Während der ganzen Unternehmung hatte man ihn aber
zu kränken gesucht, ja er beklagt sich in seiner Schrift sehr bitter
über seine unwissende Neider. Er beschliefst diese Klage
mit folgenden Worten: «Si je suis entré dans ces details, c’est
que j’ai cru, qu’il n’etait pas inutile de montrer , qu’il fallait joindre
, pour des entreprises de cette nature, à quelque génie, une
santé forte; la plus grande activité, assez de force dans famé,