Schwungschaufel (vom Modder durch Spatenarbeit) gereinigt
werden.
§. g. Der Hebe- oder Wipptrog, Fig. 20. Tab. g i ., dient
um das Wasser drey bis vier Schuh hoch zu heben. In dessen
Boden ist vorne bey A eine Klappe, die sich, während der Hebetrog
ins Wasser getaucht wird, öffnet, aber zufällt, sobald
derselbe aus dem Wasser gehoben ist. Man sieht sogleich, dafs
diese "Vorrichtung sehr schwer ist und eine starke Bewegung im
w ässer selbst, da, wo die Arbeiter stehen, macht. Eine andere
Art Vorrichtung, bey welcher die "Wipprinne in der Mitte aufliegt
am Schöpfende mit einem Eimer, der, indem er beym Niederdrücken
gegen dieselbe anstöfst, sich ausleert, versehen ist;
verdient vor der ersteren den Vorzug, weil die Arbeiter mit
mehr Vortheil arbeiten können. Beyde Methoden dürften aber
gegenwärtig wenig Anwendung finden.
§. 10. Eine Verbesserung des Hebetroges ist das Schaukelgerinne
oder die Wasserwippe, Tab. 88, Fig. 1 1 , 12 und i 3.
Die Seitenansicht, welche die Art und Weise, nach welcher
wechselseitig jedes Ende dieser Wrppe mittelst des Zuges mit Seilen,
die an den Enden befestigt werden, in das Wasser getaucht
w ird , vorstellt, ist in Fig. 11. gezeichnet. Der Grundrifs ist in
Fig. i 3. und das Profil in Fig. 12. zusehen. Nach den von Per-
ronet bekannt gemachten Erfahrungen ist diese Vorrichtung von
zehn Mann an jeder Seite, die am Seile ziehen , binnen einer
Minute fünfmal eingetaucht worden. Bey jeder Eintauchung
sind drey Schuh hoch zwey Cubik-Schuh aufgehoben, d. i.
durch die Oeffnung a ausgegossen. Beym Gebrauch dieser "Was-
serwippe trat der nachtheilige Umstand ein, welchen dieSchwung-
schaufel und der Hebetrog mit ihr gemein haben , dafs sie in dem
auszuschöpfenden Wasserbezirk eine starkwogende Bewegung
verursachte: — die entweder Fangedämme oder das angefangene
Mauerwerk unterwäscht. Sie erfordert daher einen grofsen Raum
und Perronet war, beym Bau der Brücke von Neuilly, genör
thigt, dieselbe wieder abzuschaffen.
§. 11. Die bey Belidor Tom. 11. Cap. IV . Tab. 8. Fig.
gezeichneten an einem Balken hängenden Balancier - Rinnen,
sind von einem Franzosen Morel erfunden um das Wasser bis
auf eine Höhe von i 5 Schuh zu heben. Wenn diese aus Rinnen
bestehende an einem Zapfen hängenden Maschine in Schwingung
gesetzt ist, von denen an den untern oder obern Enden
mittelstSeile ziehenden Arbeitern: so tauchen die zwo Enderinnen
in das Wasser und werden höher als der erste Wendepunkt
der ersten Rinne liegt gehoben, damit das Wasser in diezweite
Rinne falle, welches eine in der Rinne befindliche Klappe aufhebt.
Steigt alsdenn bey der zweiten Schwingung der Wendepunkt
der zwoten Rinne höher als der nächstfolgende, so schliefst
das Wasser eine Klappe in der untern Rinne und senkt sich in
diese Rinne, wo es die daselbst liegende Klappe öffnet um abermals
in die zunächstfolgende Rinne einzutreten. Auf diese W e ise
fällt das Wasser aus einer Rinne in die andere und endlich
aus der obern dahin, wo man es hinauf fördern wollte. Man sieht
sogleich, dafs diese Vorrichtung mit dem Schaukelgerinne und
der Schwungschaufel die nämlichen Unbequemlichkeiten, dassind
starke Wasserbewegungen, gemein hat, folglich alle drey Vorrichtungen
mehr bey Canälen und Gräben, als bey solchen Baustellen
die mittelst Interims - Abdämmungen abgeschlossen sind,
angewendet werden können. Uebrigens sind mir keine mit dem
Balanzier - Rinnen von andern bewerkstelligten Erfahrungen bekannt
und ich vermuthe, dafs wenig Gebrauch davon gemacht
worden ist. Da ich nun die gute Anwendbarkeit dieser Maschine
bezweifle, so habe ich nicht für nöthig gefunden, die Kupfer
damit zu vermehren. "Wer sie kennen und gebrauchen will
mag daher im Belidor nachschlagen.
§• 12. Die an einem Gerüste hängende Maschinerie mit
ausgiefsenden oder umstürzenden Eimern Tab. 87. Fig. i 3. und
14. ist von einem Franzosen Nahmens Lonce eingerichtet. In
Fig. i 3. wird sie von der Seite und in Fig. 14. von vorne, aber
ohne Kunstkette, vorgestellt. Diese Kette (Fig. 3. und 5.) und