satz stand auf Rollen um die ganze Maschine leicht transportiren
zu können. An jedem Rade zogen zwey Mann, und die vier
Mann hoben Steine von 5ooo Pf. schwer. Die an dem Zug oder
Sprossenrad angestellte Mann liefsen den Stein auf eine Ruhebank
unter a auf welche eine Planke schräge gelegt w a r , indem sie
das Rad sachte zurück gehen liefsen.
Y on diesem Bock glit der Stein auf das für ihn bestimmte
Lager, in welches er, mittelst zweyer Wagenwinden und He-
bel, aufs genaueste eingelegt wurde. Damit man aber die Steine
bald in ein hoch bald in ein niedrig liegendes* Lager senken
konnte, so waren für die Tragbalken, worauf der Bock a stand,
in beyden Seitenständern des Untersatzes Falze eingehauen , wodurch
hölzerne Nägel gesteckt wurden. Auf diese Weise konnten
die Tragehalken hoch und niedrig gelegt werden.
Ein anderes Hebezeug oder Krahnen Fig. 18. 55. und 5 4 -
dreht sich um den Zapfen a; An dessen Zugrädern die 12 Fufs
3 Zoll im Durchmesser hatten , zogen zwey Mann.
§. 16. Der mit einem 12 Schuh im Durchmesser habenden
und drey Schuh breiten Trettrade a versehenen Krahnen
(F ig .48. bis 51. ) dessen Krahnbaum (Schnabel auch Krahnba-
cke genannt) 5o Fufs lang war, ist beym Bau der Brücke zu
Orleans gebraucht worden. Die Hälfte des Grundrisses Fig. 49;
zwey Horizontalschnitte Fig. 5o. u n d ö i., die da, wo sie genommen
sind , stehen; so wie der Verticalschnitt Fig. 47 — stellen
diese Maschine deutlich dar. Sie dreht sich nämlich auf den
Queerriegel Fig. 5i. wo die runde Drehscheibe angedeutet ist.
Das Zugseil läuft von der 12 Zoll starken Welle über yier Rollen
und hängt in bc nieder.
§. 17. Den Fehler, welche diese zwo Krahnen haben, nämlich
dafs ihre Leitrollen nur 12 Zoll grofs, also zu klein sind,
hat man beym Bau der Schleuse zu Havre Tab. 71, Fig. 8. und 12.
vermieden, indem die dort gebrauchten Krahnen , Rollen von 4
Schuh im Durchmesser haben. Die Zugräder sind 12 Schuh
grofs und werden von drey Mann herumgezogen. Die Drehung
der Maschine geschieht aber au f| der Höhe ihres Untersatzes.
Dergleichen Krahnen können auch nach der in Fig. 3i. und 32.
Tab. 83. gezeichneten Art gemacht und blofs mit einem Kreuzhaspel
a bewegt werden, indem das Zugseil über die Rollen b
und c läuft, und sich auf die Welle a aufwickelt.
Die Krahnen sind deswegen als Hebezeuge so bequem,
weil sie dergestalt eingerichtet werden, dafs man ihren Obertheil
herumdrehen, folglich die Last d herablassen kann, wo man
will. Bey diesen zwo Krahnen geschieht die Drehung in x nämlich
um die Hauptständer oder die Tragsäule. Der Zapfen, um
welchen die Drehung geschieht, kann Eisen und die Hülse Klockenspeise
seyn, jedoch müssen beyde wie bey den Schleusenthoren
convexe Oberflächen haben. Statt des Metalls kann man
Buxbaum, Ahorn und Bockholz dazu anwenden und dasselbe in
das übrige Holzwerk einlassen. Jedoch mufs es vorher gleichfalls
an den Oberflächen rund gedreht und in Oehl gesotten seyn,
wo es alsdann fast so Luge als Metall ausdauert. Diese Holzgattungen
in Oehl gesotten, habe ich selbst zu Unterlagern bey Maschinen,
wo die Räder eiserne Zapfen hatten, angewendet gesehen,
wenn sie zuvor 10 bis 3o Stunden, je nach der Holzstärke,
in Oehl gesotten waren. Nach mehreren Monathen Gebrauch
fand ich sie gar nicht abgeschliffen, wo doch die Metalllager,
bey ähnlichen Rädern, viel verlohren hatten. (*)
Selbst bey grofsen Mühlen wird festes Holz zu den Zapfenlagern
gebraucht, wozu man auch Haimbuchenes anwendet.
Da die Krahnen zum Ausladen der Waaren sehr vortheil-
haft sind, so sollte man sie, da wo vieler Schiffsverkehr ist, an
den Aus - und Einladeplätzen nicht vergeblich suchen und die
(®) Sollen dergleichen grofse Hebmaschinen oftmahls transportirt werden,
so werden Rollen oder kurze Walzenräder darunter angebracht, die aus
dem härtesten Holze bestehn müssen und vor dem Gebrauch 36 Stunden
in Oehl gesotten seyn sollten. .
IV. Band. 35.