Die Bedingungen in a und e, werden in Erfüllung gehen,
wenn man aufser diesen Vorschriften sich der in Fig. 3. 5. und
6. Tab. 82. gezeichneten Kette bedient und der in Fig. i 3. und
14. Tab. 88. gezeichneten eisernen oder die von Lonee erfundenen
messingenen Sättel a auf der obern Trommel oder Walze
statt der vielen Reibung und einen ungleichförmigen Gang verursachenden
Gabel anbringt, wie Perronet gethan hat. Die Bedingung
in b. wird erreicht werden, wenn man die Kette nicht
straff anzieht, die Röhre genau vertical stellt und die Puschel
oder Scheiben nicht zu grofs macht (*) sondern an den Seiten
einen Spielraum läfst.
Diese Paternosterwerke stehen übrigens auf einer Stellage
und über mehrere derselben wird eine von Rohr, Stroh oder
Brettern gemachte Verdachung e, Fig. 2. Tab. 88. angebracht,
um die Arbeiter gegen die brennende Sonnenhitze und den Regen
zu schützen. Eine Vorsicht, die während anhaltenden
Schöpfarbeiten bey allen Maschinen der Art, nöthwendig ist;
selbst wenn Pferde und Ochsen gebraucht werden , weil man
sonst zu viel an Zeit versäumt. — Bey dieser Gelegenheit mufs ich
auch bemerken, dafs alle solche im Wasser zu gebrauchende Maschinen
mit heifsen Theer und Pech gut getheert werden müssen,
damit sie von Dauer sind.
§. 34. Belidor, welcher die am Canal in der Picardie gebrauchten
Paternosterwerke beschreibt, berechnet den ökonomischen
Effekt zu 2780 Cubikschuhen in einer Stunde und Karsterl
im 6. Theil seines Lehrbegriffs der Mathematik findet denselben
§. 543. zu i 35o Cubikschuhen. Ohne Zweifel ist auch dieser letzte
Effekt zu grofs angenommen, denn die bey solchen Maschinen
angestellten Wahrnehmungen, geben bey weitem kein so günsti-
(*) In diesem Betracht und der Leichtigkeit der Büschel wegen kann man
sich zu den Paternosterwerke kleinerer Art der Büschel, a Fig. 29. und
einer einzelnen aus Drath geflochtenen Kette bedienen. Dann aber mufs
man eine Gabelwalze x haben, damit die Kette über die Gabel hingleitet,
ges Resultat. Diese Berechnung kann daher aus zwey Ursachen die
zu grofse Wassermenge gegeben haben. i tens Höchst wahrscheinlich
war der Zwischenraum , welcher von einer Scheibe bis zur
andern statt findet ;, nicht mit Wasser angefülit; denn sonst hätten
die Arbeiter nicht 55 Umdrehungen in einer Minute machen
können, wie die Erfahrung zeigt, oder 2tens die Zahl dieser Um»
drehungen ist selbst zu grofs angegeben. Nach der untenstehenden
Tabelle war die Eintauchung auch nur 1 \ Schuh. W ie hätte
sich also die Steigröhre auf i\ Schuh hoch füllen können ; welches
die Berechnung annimmt (*)! Der ökonomische Effekt einer
solchen Maschine wird nämlich berechnet, wenn man die Wassermenge
, welche auf jeden Fufs der Steigröhre (dabeymufs der
körperliche Inhalt der Kette abgezogen werden) kömmt, mit
dem Umfang der Gabel- oder Sattelwalze und der Anzahl ihrer
Umdrehungen in einer Minute multiplicirt.
Ich will nun hier die Effekten und Maafsen einiger Paternosterwerke
mittheilen.
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Perronet gebrauchte bey der
Brücke
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Fufs [Fufs |Fnfs \ Zoll 1 C. F. | Zoll (Zoll in 1 Min. Zoll
von Neuilly . ♦ .
von Orleans * ♦
i 5
18
3
3 '
12
i 5
65
4
4
460
416
3o
5o
i 5
i 5 20bis3o 12
Bey 8 Schuh Förderungshöhe
nimmt Perronet Tom. II. p.
20. d e n Effekt an zu - - -640
Cubikschuh (**)
Nach Belidor am Canal in der
Picardie 9,5 i ,5 8 5 4 2740 0 0 i 5 i 5 j
(* ) Der dirigirende Ingenieur Voglier, welcher die Brücke bey Saumur
baute schrieb am 2. Oct. 1752 an Perronet über die Anwendung seines
Odometrums dafs die 20' hohen Paternosterwerke in der Minute nur 25
Umdrehungen zuliefsen. Man dürfte daher wohl bey einer Länge von
i 5 Schuh 3o und bey einer Länge von g j Fufs vierzig Umdrehungen an-
' nehmen können.
(**) Auf der vorhergehenden Seite (p. 19) des Perronetschen Werkes war