Jetzt wurden in den Felsen oben bey g Fig. 29. vier 1 \ Zoll
starke eiserne Ringe eingelassen und eben so viel Flaschenzüge,
wovon jeder Kloben drey Rollen hatte und zu dem das Zugseil
2 Zoll dick war, mit vier Erdwinden in Verbindung gebracht.
ff. 45. Vorher, ehe diese Flaschenzüge gebraucht wurden,
legte man auf den bogenförmigen erwähnten Rost 12 Hebel von
55 Fufs Länge, wovon jeder aus drey Mastbäumen zusammengesetzt
war, welche an 6 Stellen mit io Thauwindungen, die
eine Länge von 6 Schuh ausmachten, an einander gezogen und
befestigt wurden. Jeder dieser Mastbäume war am Ende bis
18 und an der Spitze bis 12 Zoll dick, da, wo ein solcher Hebel
unter den Felsen gebracht wurde, lagen je zwo auf einen
Schuh Abstand, an ihrer Spitze aber betrug derselbe 8 Fufs.
Diese war gleichfalls mit einem Thau umwunden (Fig. 3o.).
An solchen Hebel ward ein Klobe g befestigt, welcher mit einem
andern b in Verbindung gesetzt wurde. Dieser war an
einem pyramydalischen Zuggerüste Fig. 24. und 3o . , welches
aus drey Scheeren bestand, die oben zusammenliefen, befestigt.
Sollten nun diese 12 Hebel, Welche eben so viele pyramydali-
sche Zuggerüste hatten, unter den Felsen gebracht werden, so
wurden sie mittelst eines Seiles und der Rolle h , die in der
Spitze des Gerüstes hieng, in die Höhe gezogen. Das kurze Hebelende,
welches auf horizontal aufeinander gelegte Balken ruhte,
war 2 Fufs lang und das andere Ende 53 Schuh. Um den
Stein zu heben , so wurden an jeder Winde a Fig. 3o. drey
Mann angestellt, welche mittelst des Flaschenzuges den Hebel ƒ
hinabzogen.
Damit aber diese Zuggerüste sich nicht senken und verrücken
konnten , so wurden sie auf einen liegenden Rost und auf
ein einige Schuh breites Holzgerüste, welche, je nachdem de?
Stein höher aufgewuchtet ward, erhöht wurden, gestellt.
In den Grund rammte man Pfähle nach schiefer Richtung
ein, von denen nach den Schwellen des Zuggerüstes Seile liefen,
mittelst welchen dieselben festgehalten wurden. Zu gleicher Zeit
setzten auf der andern Seite des Felsens 144 Mann vier Erdwinden
in Bewegung: und so hob man den Stein bey jeder WAcht-
operation | Schuh hoch. Als derselbe nun fast zum umkippen
gebracht war, wurden noch andere 6 Erdwinden, mit den ersten
diametralment, angebracht.
§. 46. Wenn man den Felsen gleich anfangs auf den
Rost hätte werfen wollen , so würde er diesen mittelst seines
Falles und der damit verbundenen Erschütterung in den Boden
gedruckt haben; es ward daher ein 6 Schuh dickes Moos- und
Heulager auf den Rost gelegt und darauf wurde der Felsen hinabgelassen.
Nach vier Tagen war dieses Lager bis auf 4 Zoll
zusammengedrückt und diese Masse so fest, dafs auf 20 Schritte
eine Flintenkugel nicht eindringen konnte. Auf dieses Lager
blieb der Stein den Sommer über liegen , und erst als die Erde
vier Schuh tief gefroren war, wurde zur Transportation desselben
geschritten, nachdem vorher eine 100 Klafter breite Strafse
bis zum Neva Flusse, auf eine Länge von Meilen, geebnet war.
Zur Unterlage des Felsens hatte Carburi vier Laufrinnen l und k
und i und h Fig. 28. und 29. bestimmt. Die erstem hatten eine
Länge von 33', eine Breite von 14 und eine Höhe von 14 • Inwendig
wurde in denselben ein 2 Zoll dickes Lager von Metall
gelegt, welches convexe Seiten hatte, um die Reibung der Kugeln
zu verringern, die übrigens auf den Boden dieser Rinne
aufdruckten. Der obere Theil bestand aus zwey ähnlichen, mit
.einer metallenen Rinne versehenen Balken h i , die, mittelst vier
Queerbalken Fig. 28. von 14 Fufs lang und 12“ im Viereck, in
Verbindung gebracht waren. Jeder obere ausgehöhlte Balken h
und i war 42' lang, 18 Zoll breit und 16" hoch. Beyde Rinnen,
die obern und untern, waren mit eisernen Schienen an den
Seiten beschlagen und hatten an dem einen Ende Oehsen oder
Ringe und an dem andern Haken, welche in die Ringe der
anstofsenden Rinne einhakten, wie diefs an einer solchen per-
spectivisch gezeichneten Rinne km Fig, 28. zu sehen ist. Die
obern zwo Gerinnen h und i , auf denen die Last unmittelbar
IV. Band.