schoben oder auf den Stein stark geklopft werden; damit unter
demselben keine Höhlungen entstehen. Zu den Stofsfugen ,so wie
in den horizontalen Fugen der äufsern Wände mufs man den
Mörtel sorgfältig mittelst der Mauerkelle einwerfen und einstreichen;
wozu ein etwas steifer Mörtel gebraucht wird. Zuweilen
bedient man sich dazu auch eines Kittes. Dies geschieht bey jeder
Tagarbeit vor dem Feyerabend, damit der äufsere Mörtel sich
mit dem innern, noch feuchten, gut verbinde. Dieses Verfahren
mufs aber so oft wiederholt werden , bis man gar keine Ritzen
oder offne Stellen in den Stofsfugen entdeckt, n . ) Alles Mauerwerk
, welches entweder stets im Wasser bleibt oder o.ftmahls
davon benetzt wird, mufs mit Cement-Mörtel (Siehe iterA b s .)
gemauert werden: wenn man sich nämlich des Mörtels dazu bedient.
Da es nothwendig ist: dafs der Mörtel vor dem Eintritt
des Frostes trockne, so mufs im Herbst nur so lange gemauert
werden: wie dieses Trocknen geschehen kann. 12.) Man mufs
auch die Mauern der Wassergebäude aller Art nicht früher anfangen,
bis nichteine hinreichende Anzahl von Materialien vor-
räthig ist, um entweder das Gemäuer zu vollenden oder doch
so-lange ohne Einhalt arbeiten zu können, bis mehreres Material
beygeschaft ist. Also mufs man vor das Behauen der We rkstücke
und ihren Transport zur gehörigen Zeit sorgen und nichts
dem Ohngefähr überlassen; welches oftmahls geschieht. i 3.)
Es dürfen auch die Mauern nicht eher begonnen werden, bis der
untere Theil oder das Fundament sich gesetzt hat. Eine nachtheilige
Folge von dem Nichtbefolgen dieser Vorschrift, ist bey
dem Meerdamm vor Toulon eingetreten 3. B. S. 213. 14.) Bey
den Mauern mufs die obere und untere Fläche eines jeden Steins
parallel laufen und der Stein mufs im Winkel an fünf Seiten
glatt gearbeitet; an der hintern aber , wegen der befsern Verbindung
mit dem Bruchstein - Gemäuer rauh belassen werden. i 5.)
Den Mauern von Werkstücken, wie man auch die Steine behauen
mag, kann man keine^festere und dauerhaftere Constru-
ction geben, als wenn in jedes Werkstück, oder in einigen, eine
6 bis 9 Zoll im Quadrat grofse Vertiefung ausgehauen und in
zwo neben - oder aufeinander kommenden Werkstücken , in
solche zwo Vertiefungen ein steinerner Cubus, von harten Steinen
(in Mörtel) eingesetzt wird; welche Cubicdollen genannt
werden. Eine Construction die im 3ten B. S. 338. und 33g.
deutlich beschrieben ist und worauf ich der Kürze wegen verweise.
Wegen der Solidität, welche diese Verbindung gibt, habe
ich -sie auch zur Ausführung des vor Triest in der Rhede
nach meinem Plan S. 24. anzulegenden Meerdammes und des daselbst
zu errichtenden Leuchtthurms vorgeschlagen. Zu Schleusen
und Wehrböden ist diese Construction gleichfalls anwendbar und
Wenn in dem obern Stein bis zum viereckigen Loch hinab eine
kleine Oeffnung gehauen w ird : so läfst man den Mörtel in dies
Loch hinein, um auch den kleinsten Raum, der zwischen dem
Dollen und dem Steinloch entstehen könnte, auszufüllen. Auch
ist die daselbst erklärte und beym Bau des Leuchtthurms auf
Edystone angewendete Methode in zwey aufeinander liegende
Steinlagen eine eiserne Kette einzulassen , merkwürdig und nach-
ahmungswerth. Beyde Verbindungen machen die eisernen Klammem
gänzlich unnöthig. Vorzüglich ist die erstere Methode bey
denjenigen Steinlagen, zwischen denen die Schleusen-Thoranker
eingelegt werden und bey den obern Steinlagen eines Meerdammes
nützlich. Es können auch in den Stofsfugen der Steine hölzerne
Keile eingetrieben werden, um bey diesen das Verschieben zu hindern
: wie dies im 3ten Bande S. 346 und 347. gezeigt ist.
16.) Bey denjenigen Mauern von Werkstücken , Welchedem
Angriffe des' Wassers und Eises sehr blos gestellt und nicht sehr
dick sind, mögen sowohl die Stofsfugen (* ) als auch die Ruhefugen
nicht aufeinander treffen, um das Verschieben der Steinlagen
gänzlich zu Verhindern. Diese Construction habe ich bey den zwo
neuesten Schleusen in Havre aufs trefflichste ausgeführt gefunden,
(*) Bey allem Mauerwerk müssen die Stofsfugen nicht aufeinander fallen ,
sondern Stein auf Fuge kommen.