Raume, den die Thorflügel, wenn sie offen sind längs der Schleusenmauer
einnehmen und nach der Länge der Flügel , welche
man den Schleusenwänden, der Sicherheit oder Festigkeit wegen,
geben mufs. Zu dieser Länge kommt bey solchen Schleusen , die
einen schnellen Strom oder hohes Wasser abführen noch öfters
ein Vorboden von Faschinen und Steinen.
§. 164. Bey den SehiffTahrtsschleusen hängt die Länge der
Schleuse ab, 1.) von der Länge der Schiffe, 2.) von der Methode,
nach welcher die Schleuse mit Wasser gefüllt wird, denn geschieht
die Füllung durch Thorschütze, so fällt das Wasser über
die Fallmauer und das Schiff1 mufs auf eine solche Entfernung
von derselben gestellt werden, dafs es nicht von dem über die
Fallmauer stürzenden Wasser gefüllt werde. Es mufs daher das
Schiff von dieser Mauer um ihre Höhe entfernt; und die Schleuse
um so viel länger gemacht werden, als wenn die Füllung
durch Umläufe Tab. 81. Fig. 1. und 2. oder verticale Schächte
Fi". 6. und 7. geschäheJ Folglich ist der Wasserbedarf bev al-
len Schleusen, in denen das Wasser auf die erstere Methode
eintritt, gröfser als bey denen , die auf die zwo letztem Arten
gefüllt werden. Da, wo es also schlechterdings auf Wassersparung
ankömmt, mufs man sich der verticalen Schächte oder der
geneigten Umläufe bedienen, welche Schächte und Umläufe jedoch
eher von eisernen oder metallenen Röhren als von Steinen,
wenigstens nie anders als von Werkstücken, gemacht werden
sollten. Auch bey diesen Umläufen mufs die Schleüsenlän-
ge von der Spitze des untern Schlagdrempels bis zur Fallmauer
gerechnet, die Länge des Schiffes — etwa 1 bis 2 Schuh —
übertreffen, denn dasselbe wird von dem Aufquellen des einlaufenden
Wassers immer noch gegen das untere Thor gedrückt,
welches es daher erschüttert.
ren Böschung des Dammes aber nicht unter Krone; jedoch macht die
im Jahr 1673 angelegte fünfzehn Schuh breite Orange-Schleuse an der
Maas, eine Ausnahme.
§. i.55. Die gesammte Länge der Schleuse von dem obern
bis zum untern Vorboden hängt auch davon ab a) ob ausserhalb
den Thoren eine Dreh- oder Aufzieh-Brücke angebracht
werden mufs, l ) dafs, ehe die Flügel angehen, noch 9 bis 12
Zoll breite Nuthen oder Dammfalzen in die Seitenmauern gemacht
werden, worin man die Dammbalken horizontal einlegt.
Diese sollten niemahlen fehlen, weil sie bey Ausbesserungen der
Schleuse und zum Abhalten der Eisgänge und Wogen von den
Stemmthoren, welche letztere diesen ihre Flügel gewaltig gegeneinander
schlagen, dienen. Man kann daher die Balkenwände
zu allen Zeiten einlegen, wenn die Schleuse auf mehrere
Wochen verschlossen bleibt und die Thore ausgebessert werden.
Insonderheit aber sind solche Abdämmungen zu Winterszeit
nützlich. Soll dann die Schleuse gebraucht werden, so hebt
man die Balken mittelst an Stiele befestigte Ringe und Hebeböcke
aus den Nuthen oder schiebt einen vertical davor stehenden
Ständer weg und so werden sie vom Wasserselbstausgedruckt.
Eine solche Einrichtung habe ich auch bey denen auf dem
Marchflusse anzulegenden zehn Schifffahrtsschleusen in Vorschlag
gebracht. Also müssen die Balkenwände auf drey Schuh Abstand
von den Thorkammern in den Seitenwänden liegen und
dann mögen diese wenigstens noch eben so viel gerade auslau-
fen, bevor die Schmiege der Seitenmauer oder der Flügel angeht.
Zur Länge kommen noch die Mauerflügel selbst hinzu.
Dieselbe müssen so weit vorspringen,' als die halbe Breite der
Schleuse im Lichten beträgt, denn sind, dieselben zu kurz: so
ist die Festigkeit der Schleuse gefährdet. Es versteht sich dies
jedoch nur von Schifffahrtsschleusen, welche ihres' Falls wegen
eher einer Beschädigung bey offenen Schleusenthoren ausgesetzt
sind, als die Schleusen, die keine Fallmauer haben. Bey andern
als .Schifflahrtsschleusen können sie kürzer gemacht, aber
immer sollten sie nicht eckig seyn, sondern convex abgerundet
werden. Diese Form dient zur Stärke-, Erhaltung und ist bequem
beym Ein- und Ausgehn der Schiffe zugleich. Werden